Wie teuer alleine zwei Pferde auf Wiese zu halten?
Ich bin an meinem Stall nicht mehr ganz so zufirden. Ich bin seit über 14 Jahren dorf und fühle mich mit den Leuten nicht mehr ganz so wohl und fühle mich irgendwie hintergangen und habe das gefühl das die Leute durchgehend hinter meinem Rücken schlecht über mich reden. Nun die Frage: Wie teuer wäre es ca wenn ich 2 Pferde auf eine Wiese mit Offenstall stelle. also Strom, Heu, Kraftfutter, Wasser usw. Jetzt mal die Sachen für die Wiese weggedacht. Ich meine so an Monatlichen kosten.
7 Antworten
So pauschal lässt sich die Frage ja nicht beantworten: Was kostet die Pacht der Wiese? Offenstall schon vorhanden ? Umzäunung schon vorhanden ? Wasser- und Stromanschluss vorhanden ? Heu und Stroh regional und nach Ernte/Nachfrage.
Versicherung für die Pferde solltest du ja haben, die dürfte m.W. auch gleich bleiben.
Kraftfutter: Preis X - wir wissen ja nicht, was du füttern willst.
Hinzu kommt noch das Geld für die Mistentsorgung. Dürft regional auch sehr unterschiedlich sein. Es geht ja das Gerücht, das es angeblich kein Problem sein soll, den Mist loszubringen, weil toller Dünger, ich habe das aber bislang noch nicht erlebt. Die Modelle rangieren von "Bauer holt den Mist und verlangt für die Entsorgung" bis "Stallbesitzer darf den Mist auf einer von einem Bauer ausgewiesenen Fläche" lagern, heißt aber, dass der Stallbesitzer einen Anhänger für den Mist sowie ein geeignetes Zugfahrzeug benötigt. Das alles solltest du in deine Kostenkalkulation mit einbeziehen. Die Kosten hierfür erfragt man aber in aller Regel am besten vor Ort, um reelle Kosten zu erfahren und nicht Summen genannt zu bekommen, die "zu schön, um wahr zu sein" sein :-)
Ich würde definitiv nicht nur 2 Pferde alleine halten. Geht eines weg (Reiten, Kurs, Klinik) steht das andere alleine, was den meisten Pferden nicht gefallen dürfte - umsoweniger, wenn die "Herde" eh nur aus 2 Pferden besteht.
Einsteller, wie so oft geraten wird, ist auch so eine Sache. Kenne viele Stallbesitzer - sowohl von kleinen Privatställen als auch größeren Ställen, die mit ihren Einstellern trotz vorheriger Bekanntschaft oder sorgfältiger Auswahl nicht immer ganz glücklich waren und zum Teil ihr eigenes Hobby und ihre Zeit bei ihren Pferden ordentlich vermiest bekommen haben. Die wenigsten Stallbesitzer, die ich kenne, komme auch noch regelmäßig zum Reiten, die Versorgung der Pferdes, des Stalles etc. kostet in der Regel ordentlich Zeit, sodass man oft zum Reiten dann entweder zu ausgepowert ist oder schlichtweg keine Lust mehr hat. In der heutigen Zeit würde ich persönlich mir auch sehr gut überlegen, wo ich mein Pferd hinstelle. Einfach so Wiese etc. mit Offenstall klingt zwar im ersten Moment echt gut, aber je nach dem wo die Wiese liegt, werden deine Pferde entweder als "öffentlicher Streichelzoo" angesehen oder du liegst so abgeschieden, dass du weder Wasser noch Strom hast und da zusehen musst, wie du die Pferde z. B. im Winter bei früher Dunkelheit versorgt oder ausreichend Wasser herbekommst.
Gut, schwierige Frage. Ich habe Zuhause das Glück meine Pferde zu halten.
Meine jährliche Heukosten betragen bei 2 Großpferden und einem Pony ca. 2000€ Kraftfutter bekommen sie nur etwas "guten" Hafer mit Mineralfutter. Von dem speziellen Schnickschnack Müslis halte ich nicht viel.
Der kommt mir der Hafer auf ca. Gute 300€. Ich kenne den Bauern aber sehr gut.
Es kommen aber dazu .... regelmäßige Kosten des der Weide instandhaltung des Offenstalls und des normalen Stalles usw usw.
Außerdem können wir alles selbst machen, wir haben einen Traktor, Hänger und ein Quad mit Hänger wo locker die Koppel abgefahren kann um diese zu säubern.
Mist selbst weg zu fahren und müssen für die Mistentsogung nichts bezahlen.
Du brauchst einen vernünftigen Misthaufen weil man kann und darf ja nicht alles in die Wiese leeren.
Du brauchst einen Lagerplatz für Heu, was meist auch mit Kosten verbunden ist, weil die Lagerung bei einem Bauern auch nicht umsonst ist. Dann brauchst dies auch in Deiner Nähe. Das gleiche gilt für einstreu.
Offenstallhaltung an sich finde ich gut. Nur man muß dies auch so gestallten, das die Pferde bei schlechtem Wetter nicht im Matsch stehen einen vernünftigen Unterstand. Wo beide schön Platz haben. Viele Besitzer sagen mein Pferd hat die beste Haltung in einem Offenstall, sieht man sich den aber an, sind sehr viele Offenställe viel zu klein das alle auf einmal Platz hätten!!
Außerdem brauchst Du eine Gelegenheit für Wasser. Am besten ist eine Wasserleitung mit Tränke weil in Eimern muß man viel weg schütten, da man lieber immer mehr Wasser zu Verfügung stellen sollte als zu wenig. Wasser kostet auch Geld vor allem wenn man rechnet das ein Pferd täglich zwischen 30 und 50 Liter trinkt.
Sattelkammer braucht man auch, auch einen Platz wo Kraftfutter ect wo es trocken und fest verschlossen ist.
Das sind jetzt nur mal ein paar Dinge, da muß auch so viel geschaut werden.
Ist auch Pferdeabhängig. Ich habe z.B. ein Rehegefährdetes Pferd wo das Futter kontrolliert gefüttert werden muß. Deswegen hab ich meinen Offenstall so gestalltet das die Koppel nicht immer zugänglich ist. Der Platz auf dem sie sich aufhalten ist ca. 100m lang und 30m breit. Gut 1/4 davon vom Boden wurde so gelegt das auch bei nassem Wetter sie nicht im Matsch stehen. Mit drainage und allem drum und dran.
Der Unterstand selbst ist zwar auch groß, aber zu klein um nur Offenstallhaltung zu machen. Untertags kommen sie gut klar alle 3. Aber Nachts hat das rangniedrigste Probleme. Deswegen hab ich auch einen zweiten Stall wo die Boxen jeweils gute 30qm haben. In klaren Sommernächten bleiben sie draußen, da sind sie weniger im Unterstand. Ich habe aber immer ne Ausweichmöglichkeit.
Auch an Überschwemmungen muß gedacht werden, also kann der Unterstand nicht überall aufgebaut werden. Am besten auf der höchsten Lage der Koppel.
Ach da ist so viel an was man denken muß!! Schon allein unsere Geräte wie Traktor ect haben einen wer von gute 50.000€ eben das wir komplett flexibel sind und uns die Arbeit so zeitsparender und einfacher zu machen. Und jetzt ist das nicht das neuerste vom neuen!!
Ganz zu schweigen von der Arbeit. Ich bin froh das ich alles vor der Haustüre hab mehrere Gebäude habe weil das macht echt sakrisch viel Arbeit. Ehrlich gesagt wäre ich ohne meinen Mann aufgeschmissen und das weis ich sehr zu schätzen. Dafür ist aber auch alles pigobelo sauber und immer alles so wie es sich auch gehört!!
Machs lieber nicht, suche Dir einen anderen Stall weil so genaue Kosten kann ich nicht sagen. Mal mehr mal weniger. Aber groß sparen darf man da nicht. Im Falle eines Schadens z.B. stellt sich die Versicherung nämlich quer und macht Probleme. Da fängts bei der Zaunhöhe schon an. Auch da gibt's rechtliche Empfehlungen wie hoch ein Zaun für dementsprechende sein muß und das Wissen viele nicht.
Nee nee lass mal, mit einfach Wiese stellen und Hüttlein ist es nicht getan wenn Du es vernünftig machst, so wie es sein sollte bzw muß!!
Frag doch den Anbieter des Platzes. Wir können das nicht wissen.
Das, was Strom, Wasser, Heu und Kraftfutter für die zwei halt kosten :). Hängt stark davon ab, auf welchen Wegen und wo man das jeweils bezieht, gibt da auch regionale Schwankungen. Da bleibt also nur, dass du bei Bauern wegen Heu, beim Verpächter der Wiese wegen Strom und Wasser sowie beim Futterlieferanten wegen des Kraftfutters anfragst.
Bedenke aber, dass du bei dieser Lösung wirklich 365 Tage im Jahr alleinverantwortlich für deine Pferde wärst! Sprich, egal ob du krank bist, in Urlaub fahren willst, im Job Überstunden machen musst und so weiter - du MUSST dann jeden einzelnen Tag dorthin und zumindest einen kurzen Kontrollgang machen. Gerade im Fall von Krankheit oder, wenn's richtig blöd läuft, eines Unfalls bzw. einer Verletzung kann das schnell zum Problem werden...
Sinnvoller sind da meist Lösungen, wo man sich mit 2, 3 anderen Pferdebesitzern zusammentut und das Modell gemeinsam angeht. Da kann man mal füreinander einspringen, wenn irgendwas ist. Und ja, die Kosten könnte das auch reduzieren - Mengenrabatte, geteilte Grundgebühren/Pacht und auch bei Schmied und Tierarzt, die ja schnell richtig teuer werden können, zumindest geteilte Anfahrtskosten.
Ich denke du gehst von Selbstversorgung aus?
Wir machen das seit Jahren und ja, die Kosten halten sich im Gegensatz zum Einstellen (zumindest monatlich) stark in Grenzen. Wie viel du an Pacht zahlen muss, hängt stark davon ab wie viel Land du brauchst und vor Allem wo. Hier zahlt man (ganz grob) 100€/Monat auf einen Hektar. Strom und Wasser kommen hinzu, wobei es ja meist Grundwasser ist. Teurer sind tatsächlich die ganzen Anschaffungen vorher und Dinge die man bauen oder zumindest planen muss.
Hier sind nur die offensichtlichsten:
- Unterstand
- Box für Krankheitsfälle
- Tränke
- ggf. Zaun - Teilung in Paddock und Wiese
- Reitplatz? Roundpen? ggf. mit gutem Sand?
- etwas wo du dein Heu trocken lagern kannst
- etwas wo du Sattel/Decken/Futter lagern kannst
Außerdem müssen auch diese Sachen ständig in Schuss gehalten werden, Zäune repariert etc. Wenn du wirklich nur eine Wiese bekommst und das ganze drumherum selbst aufbaust, kannst du dafür insgesamt zwischen 5 und 10 tausend Euro einplanen.
Emotional gesehen, finde ich, lohnt es sich schon. Ich würde nie wieder zu einem großen Stall wechseln, höchstens im Notfall. Aber es ist eine Menge Arbeit und man muss erstmal eine Menge Geld in die Hand nehmen.