Muss man bei Abipartys mitmachen?

2 Antworten

Nein, das ist keine Pflicht - und diejenigen, die das immer behaupten sind in der Regel die scheinbar Coolen, die das organisieren, daran Spaß haben und es besonders wichtig finden, zum Abschluss noch mal richtig Krawall zu machen und "die Sau raus zu lassen", deswegen wie in den Jahren zuvor auch hier den Ton angeben wollen - ich kenne die Litanei.

Ich bin damals (2007) z.B. auch nicht mit auf die Abschlussfahrt gegangen und beim Abschlussball demonstrativ nach Hause gegangen, kaum dass ich das Zeugnis in der Hand hatte, weil ich mit dieser Klasse schon zur Schulzeit nicht mehr Zeit wie zwingend nötig verbringen wollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
stxnnixxx 
Fragesteller
 31.07.2023, 19:27

Ok danke :-)

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stxnnixxx 
Fragesteller
 31.07.2023, 19:32

"Ich bin damals (2007) z.B. auch nicht mit auf die Abschlussfahrt gegangen und beim Abschlussball demonstrativ nach Hause gegangen, kaum dass ich das Zeugnis in der Hand hatte, weil ich mit dieser Klasse schon zur Schulzeit nicht mehr Zeit wie zwingend nötig verbringen wollte."

Das kann Ich 100% nachvollziehen, die heutige Jugend ist sowieso verloren - nur saufen, Geld verschwenden, S*x und zocken im Kopf. Aber die Looser sind fûr die meisten halt die die sich nicht so verhalten...

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Stellwerk  31.07.2023, 19:33
@stxnnixxx

Lol, das hat mit heute nichts zu tun. Das war bei uns in den 1990ern nicht anders.

Lustig wird es 20 Jahre später beim Klassentreffen. Komischerweise waren gerade die damals Lauten diejenigen die sich keinen Tick weiterentwickelt haben, die 08/15-Jobs haben und nicht gerade die interessantesten Gesprächspartner. 😁

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Stellwerk  31.07.2023, 19:32

"und diejenigen, die das immer behaupten sind in der Regel die scheinbar Coolen, die das organisieren, daran Spaß haben und es besonders wichtig finden, zum Abschluss noch mal richtig Krawall zu machen und "die Sau raus zu lassen", deswegen wie in den Jahren zuvor auch hier den Ton angeben wollen"

Hervorragend auf den Punkt gebracht!

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rotesand  31.07.2023, 21:35
@Stellwerk
Hervorragend auf den Punkt gebracht!

Vielen Dank - ist "nur" meine eigene Erfahrung!

Bei den Abschlusszeitungen war es oft genauso und wird es heute noch genauso sein, das habe ich aber bei uns damals unterbunden. In der Berufsschule war ich Alleinredakteur (da bin ich heute wenigstens im richtigen Beruf gelandet, was damals noch keiner ahnte), in der Realschule Teil der herausgebenden Gruppe bzw. Korrekturleser. Da habe ich schon drauf geachtet, dass niemand diffamiert oder beleidigt wurde, auch aus rechtlichen Gründen. Man weiß nie, wer da am Ende doch einen Grund findet, wegen dem er sich gedemütigt fühlt. Gefiel nicht jedem und für manche war ich zum Abschluss nochmal der Spielverderber, aber der Lehrer war auf meiner Seite und wir boxten eine "humane Abschlusszeitung" durch.

Bei meiner Cousine war das dann ganz schlimm; da hat eine solche "coole Runde" das Ding ediert und alles und jeden niedergeschrieben, der nicht zu dieser Runde zählte, auch Lehrer - es war grenzwertig. Ich habe mir das interessehalber komplett durchgelesen, im Grunde war's ein Pamphlet auf alles und jeden.

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Stellwerk  31.07.2023, 21:44
@rotesand

Jupp. Abizeitung lief bei uns so, dass jeder was über die anderen sagen durfte. Derjenige bekam alles ungefiltert und durfte dann aussuchen, welche fünf Aussagen zu seiner Person beim Porträt dabei standen.

Ich hab mit Ach und Krach fünf gefunden,die restlichen 50 waren einfach nur Beleidigungen oder ein "Meinung geigen", zu welchem sie mir es direkt ins Gesicht zu sagen aber nicht die Courage hatten.

Und da gab es auch einen richtig rotzigen Artikel von einem Mitschüler in der Zeitung selbst. Ohne Namensnennung natürlich,aber es war klar, gegen wen er da schoß.

So unter aller Kanone.

Gut, daß Du da ein Auge drauf hattest!

Und 20 Jahre später beim Klassentreffen: "Bei uns wurde nie jemand gemobbt, oder?" - "Naja, die Anna, die hatte wegen ihres Gewichts schon so einiges abbekommen." - "Ja, da war sie aber auch selbst mit schuld dran."

😔

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rotesand  31.07.2023, 22:02
@Stellwerk

Das war bei uns ähnlich, aber ich habe vorher klar gemacht, dass nicht alles gedruckt wird, erst recht nicht, wenn es unter die Gürtellinie geht und man sich solchen Schmonzes sparen soll im Interesse aller. Kann mich gut erinnern.

Über mich stand sinngemäß in der Abschlusszeitung, dass mich keiner so richtig kennen gelernt habe (stimmt, meinen Freundeskreis hatte ich immer in anderen Klassen oder außerhalb der Schule - die Freunde habe ich alle heute noch; mit einem telefonierte ich vorhin), ich aber ein immer freundlicher Typ sei, der keinen hängen lasse und bei dem ein Wort auch ein Wort sei und ich eine gute Stimme (!) und gutes Organisationstalent habe.

Und da gab es auch einen richtig rotzigen Artikel von einem Mitschüler in der Zeitung selbst. Ohne Namensnennung natürlich,aber es war klar, gegen wen er da schoß.

So was gab es auch, das habe ich einfach weggeworfen und nicht gedruckt bzw. abgelehnt. Gab natürlich Terz, aber ich dachte mir damals ... mein Gott, das Bündnis zur Klasse reißt jetzt sowieso ab, da stehst drüber, das Leben geht weiter.

Ich legte Wert drauf, dass es sozialverträglich war und niemand düpiert wurde. Aber das bedeutete leider auch, dass die zwei Hauptmobberinnen der Klasse zu gut wegkamen und nur ganz latent angedeutet wurde, was Sache war. War mir nicht recht, aber andererseits dachte ich mir ... besser so als dass die beiden nochmal mit jemandem abrechnen wollten, genau das hatten sie nämlich in Form eines finalen Kahlschlags geplant gehabt. Ich sagte mir: Besser zwei Leute zu nett glossiert als 20 andere erniedrigt.

Und 20 Jahre später beim Klassentreffen: "Bei uns wurde nie jemand gemobbt, oder?" - "Naja, die Anna, die hatte wegen ihres Gewichts schon so einiges abbekommen." - "Ja, da war sie aber auch selbst mit schuld dran."

Wir hatten heuer Klassentreffen, das sehr angenehm war und mehr eine Aussprache über infamstes Mobbing damals während der Schulzeit gewesen ist. Ich gewann den Eindruck, dass die meisten deutlich reifer geworden sind und heute dazu stehen, dass sie damals vielen anderen das Leben schwer machten und viel Leid verursacht hatten, das sie heute bereuen. Nur zwei Personen kamen nicht; eine hatte abgesagt, die damals eine treibende Kraft in Sachen Mobbing war und die andere Hauptmobberin hatte noch am Abend im Lokal angerufen und gefragt, wer da ist - als sie hörte, dass auch diejenigen da waren, denen sie damals besonders übel zugesetzt hatte, rief sie nochmals an und behauptete "jetzt aber doch was anderes vor zu haben". Alle wussten, dass das nicht stimmte und es Feigheit vor dem Feind war - so kann man sich selbst auch diskreditieren, ohne es zu wollen, und das hat diese Person hiermit aufs Vortrefflichste getan.

XXX

Noch heute handhabe ich es so wie in der Abschlusszeitung und lehne im Beruf z.B. regelmäßig unsachliche oder polemische Leserbriefe oder solche, die überwiegend aus Beleidigungen und Vorwürfen bestehen, einfach ab. Auch Texte freier Mitarbeiter sind manchmal schlecht oder grob wertend und Vereinstexte sind mitunter schlimme Selbstbeweihräucherung; na ja, Gott, bringen muss man's, aber dann wird halt gekürzt - doch ich bleibe fair und schieße den Freien dafür, sofern ich es mit der Redaktionsleitung (geht eigentlich immer, wir sind befreundet) abstimmen kann, ein gewisses Ausgleichshonorar oder ein "herrenloses Bild" zu, damit sie dennoch an ihr Geld kommen. Es gibt Dinge, die gehen einfach nicht, und es gibt Dinge, da kann man Flagge zeigen.

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Hi,
wenn es als eine schulische Pflichtveranstaltung ausgewiesen ist ja - ansonsten nicht. Was bei dir der Fall ist, musst du bei deinen Lehrern mal nachfragen. Höchstwahrscheinlich ist es aber freiwillig...

Ich war übrigens nicht auf "meiner" Abschlussfeier und bereue es auch kein Stück.

LG