Müssten nicht weit mehr Dinosaurier gefunden werden?

8 Antworten

Von Experte Nathi4424 bestätigt

Hast Du mal was von Erosion, Plattentektonik, Vulkanismus und vielem anderen gehört? Bedeutet, dass in Millionen Jahren vieles der damalige Eroberfläche inzwischen Meeresboden ist oder tief ins Erdreich abgesunken ist, und wie tief soll man denn deiner Meinung nach graben, um alle Sarierknochen auszubuddeln und warum? Und wenn die Umweltbedingungen nicht günstig waren - und das waren sie meistens - dann wurden auch Knochen komplett zersetzt. Es gab auch damals übrigens Tiere, die Knochen gefressen haben.

Nicht unbedingt

Zumal die Schätzung schwer zu belegen und schwer zu wiederlegen ist.

Es können mehr aber auch weniger Dinosaurier gelebt haben oder gleichzeitig gelebt haben

Gefunden werden kann nur, was versteinert und damit erhalten wurde

Und davon dürfte einiges über Zeit hinweg zerstört worden sein durch Bewegung der Kontinentalplatten, Erdbeben , Naturkatastrophen, Bohrungen etc

Einiges liegt auch am oder im Meeresboden da sich die Kontinente verschoben bzw geteilt haben im Vergleich zur Jura , Kreide , Trias etc Zeit

Viele Knochen die in der Vergangenheit gefunden wurden , wurden fälschlicherweise anderen Tieren zugeordnet - ich bin mir sicher solche Fälle gab es auch in jüngerer Vergangenheit.

Außerdem sind nicht von jedem Saurier Überreste geblieben die man bergen könnte - siehe oben: Umstände die zur Versteinerung geführt haben

Und dann muss das Fossil erst mal an einem zugänglichen Ort liegen und es muss auch erst mal geborgen werden .

Zur Dinosaurierzeit war die Verteilung der kontinentalen Landmassen ganz anders als heute. Daher können viele Überreste jetzt unter dem Meeresgrund liegen oder durch die Auffaltung von Gebirgen zerquetscht worden sein.

Außerdem wird in vielen großen Gebieten gar nicht gezielt nach solchen Resten gesucht (Regenwälder, Wüsten, bebautes Land, Agrarflächen).

Es wurde hier schon geschrieben, dass für eine Fossilisierung viele günstige Umstände vorliegen müssen.

Und schließlich sind sicher sehr viele, vor allem kleine Dinos von größeren gefressen und verdaut worden.

Müssten da nicht noch weit öfter Dinosaurierfossilien gefunden werden?

Nein. Statistisch gesehen wird von den gegenwärtig mehr als 7 Mrd. auf der Erde lebenden Menschen nicht ein einziger nur als winzigstescFragment später einmal fossil erhalten werden.

Jeder einzelne Saurier wurden zwischen 30 und 120 Jahre, also durchschnittlich 75 Jahre alt

Neuere Studien gehen davon aus, dass die Dinosaurier gar nicht so alt wurden. Gerade die größten unter ihnen, die Sauropoden, wurden wohl nur zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Flydino  15.04.2022, 20:10

Gute Antwort und true

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DerHans  27.05.2022, 12:00

Auch die bisher bekannten Überreste der Hominiden sind ja sehr übersichtlich. Und diese sind erst 4 - 7 Millionen Jahre alt. Es war reiner Zufall, dass sie so konserviert wurden, dass sie heute noch auffindbar sind.

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Man findet wenig, weil nur ein winziger Bruchteil aller Knochen als Fossil erhalten ist und der Großteil der potenziellen Lagerstätten entweder nicht zugänglich ist, oder aufgrund der Kontinentaldrift bereits nicht mehr vorhanden ist.

Weit über 99% aller Tiere werden nach ihrem Tod restlos gefressen und bis auf molekulare Ebene zersetzt. Die Bedingungen, die eine Versteinerung zulassen, kommen äußerst selten vor. Um eine Versteinerung finden zu können, muss sie sich heute an Land und oberflächennah im Gestein befinden. Unter Wasser kann man praktisch nicht nach Fossilien graben und niemand gräbt ohne konkretes Ziel hunderte Meter Tief ins Grundgestein um dort vielleicht etwas zu finden.

Die geringe Wahrscheinlichkeit als Fossil erhalten zu werden begünstigt große Arten. Große Knochen haben mehr Zeit um vom Sediment bedeckt und sauerstofffrei isoliert zu werden, weil es einfach länger dauert bis sie von Aasfressern und Kleinstlebewesen verwertet werden können. Deswegen kennt man mehr große Dinosaurierarten als kleine Dinosaurierarten. Gerade bei den kleinen Arten ist die Zahl der bekannten Arten so gering, dass es kaum möglich ist, eine realistische Gesamtzahl hochzurechnen.

Die Gesamtzahl aller Dinosaurierarten ist unbekannt, es steht aber völlig außer Zweifel, dass nur ein kleiner Bruchteil aller ehemals existierenden Arten bekannt ist, weil es einfach zu wenig zugängliche Fossilien gibt. Nicht nur, dass kleine Arten grundsätzlich seltener als Fossil erhalten sind. Arten, die relativ kurz existiert haben, hatten schlechtere Chancen als Fossil erhalten zu werden als Arten die sehr lang existiert haben. Arten, die in großer Zahl vorkamen hatten bessere Chancen als seltene Arten. Arten, die endemisch in fossilierungsunfreundlichen Habitaten gelebt haben, werden niemals gefunden werden können, weil es von ihnen üderberhaupt keine Fossilien gibt. Gleiches gilt für Arten, die endemisch in Gebieten gelebt haben, die der Kontinentaldrift bereits restlos zum Opfer gefallen sind und es gilt auch für die Mehrzahl der auf kleineren Inseln lebenden Endemiten. Trotz der Abwesenheit von Fossilien besteht absolut kein Zweifel daran, dass auch solche Habitate von Dinosauriern besiedelt wurden.

Eine Gesamtpopulation von 20 Millionen Individuen aller gleichzeitig lebenden Dinosaurierarten ist viel zu niedrig angesetzt. Insgesamt kann man von einer Population von mehreren Milliarden Tieren ausgehen. Selbst dann, wenn man völlig willkürlich nur die Arten zählt, die 1 Tonne überschritten haben, müssen es viel mehr als 20 Millionen gewesen sein. Dinosaurier aller Größen haben alle klimatisch geeigneten Gebiete der Erde besiedelt. Mindestens von Polarkreis zu Polarkreis. Es gab es auch Arten, die deutlich weiter zu den Polen in kühleres Klima vorgedrungen sind. Sie mussten dafür nicht voll polartauglich sein, der größte Teil von Jura und Kreide war deutlich wärmer als heute. Die für die Besiedelung verfügbare Landmasse hat definitiv weit weit mehr große Tiere ernährt als 20 Millionen.

Nur so zum Vergleich: Vor Beginn der systematischen Bejagung mit Feuerwaffen gab es deutlich mehr als 2 Millionen Elefanten und mindestens 1,5 Millionen Nashörner aller rezenten Arten. All diese Arten besiedeln nur tropische Gebiete Afrikas und Asiens. Das ist nur ein Bruchteil der Gesamtlandfläche der Erde.