MPU ohne Vorbereitung (Verkehrspsychologe) möglich?
Hallo, ich habe 2022 meinen Führerschein verloren, da ich bekifft gefahren bin. Ich hab daraufhin auch ein MPU mit dem vollem Programm gemacht (Abstinenz, Verkehrspsychologe, Aufbauseminar). Alles lief perfekt, bis die Begutachtungsstelle paar Wochen nach der abgelegten Prüfung eine Haaranalyse noch nachträglich forderte. Da ich wegen meinem Studium umzog und daher auch wenig Geld auf der Tasche hatte, habe ich gesagt das ich das nicht tun kann. Daraufhin erhielt ich ein negatives Gutachten. Bald habe ich eine erneute Haaranalyse für 6 Monate und möchte mich danach erneut zur Prüfung anmelden, allerdings ohne die Vorbereitung mit dem Verkehrspsychologen.
Muss ich mir Sorgen machen weil ich das nicht auch noch gemacht habe? Mir wäre es wegen meinem Studium zeitlich und geldlich nicht möglich gewesen, diesen auch noch zu besuchen. Könnte irgendwelche Probleme bei der Prüfung oder Zulassung zur Prüfung auf mich zukommen? Gab ja auch 2024 Änderungen der Richtlinien für die MPU.
Würde mich über jede Hilfe freuen.
Liebe Grüße
2 Antworten
Zunächst eine Frage an Dich: hast du damals das negative Gutachten bei der FEB abgegeben? Falls ja, wirst du alle Empfehlungen die im Gutachten stehen erfüllen müssen um Chancen auf ein pos. Gutachten zu haben.
Für den Fall, dass du das Gutachten nicht abgegeben hast, beantworte ich deine Fragen so:
Muss ich mir Sorgen machen weil ich das nicht auch noch gemacht habe?
Das kommt ganz darauf an inwieweit du dein "Fehlverhalten" aufgearbeitet hast. Grds. bleibt es jedem selbst überlassen WIE er sich auf die MPU vorbereitet, ob die Vorbereitung allerdings ausreichend war entscheidet der Gutachter dann erst bei der MPU.
Mal ganz ehrlich: waren es wirklich finanzielle Gründe weswegen du damals die Haaranalyse nicht hast machen lassen, oder hast du - da du das Abstinenzprogramm und die MPU ja hinter dir hattest - vllt. gedacht, dass du dir doch jetzt mal wieder einen Joint gönnen könntest?
Nicht falsch verstehen, das soll keinesfalls ein Vorwurf sein, sondern es geht einfach nur darum zu erkennen, ob deine damalige Aufarbeitung zusammen mit deinem VP wirklich nachhaltig war. Denn wenn sie das nicht war, bist du vermutlich auch heute noch nicht so richtig auf die MPU vorbereitet...
Könnte irgendwelche Probleme bei der Prüfung oder Zulassung zur Prüfung auf mich zukommen?
Es gibt keine Standards für eine "MPU-Zulassung". Die MPU ist weder eine Prüfung noch ein Test, sondern eine medizinisch psychologische Untersuchung.
Gab ja auch 2024 Änderungen der Richtlinien für die MPU.
Es gab Änderungen in den Beurteilungskriterien, diese sind in erster Linie für den Gutachter interessant.
Bald habe ich eine erneute Haaranalyse für 6 Monate
Hier bleibt auch die Frage, ob in deinem Fall 6 Monate ausreichen würden (das ergibt sich u.a. aus deiner Vorgeschichte), denn es hatte ja einen Grund warum der Gutachter damals noch eine zusätzliche Haaranalyse von dir gefordert hat...
Bezüglich des negativen Gutachtens, nein das habe ich auf Rat meines VP damals nicht bei der Führerscheinstelle abgegeben.
Das ist gut.
Und ja es lag tatsächlich daran, dass ich damals umgezogen bin
Okay, ich wollte dir da auch nichts unterstellen.
Meine frage ist nur, ob ich mich denn wirklich problemlos zur Untersuchung anmelden kann
Du kennst ja bestimmt den Ablauf: Du beantragst die Neuerteilung und die FEB wird vermutlich erneut eine MPU anordnen (evtl. hast du aber auch Glück und es wird aufgrund des neuen Gesetzes auf die MPU verzichtet). Du teilst dann mit wo du die MPU machen möchtest und die FEB schickt die Akte an das entsprechende Institut. Diese setzt sich daraufhin mit dir in Verbindung zwecks Zahlung und Termin.
Wie geschrieben bleibt es jedem selbst überlassen wie er sich vorbereitet - ob in deinem Fall der Gutachter der Meinung sein wird dass deine Aufarbeitung reicht, kann ich nicht beurteilen da ich zu wenig von dir weiß. Du kannst dich aber auch in einem kostenlosen MPU-Forum im Netz anmelden und deine Geschichte erzählen, dort gibt es erfahrene User die dir eine adäquate Einschätzung geben können.
Natürlich würde ich mich auch ohne diesen gründlich darauf vorbereiten, ich habe auch noch jegliche Unterlagen, etc. von damals
Hast du denn noch die Bescheinigung über die damalige Vorbereitung und willst sie bei der MPU abgeben? Falls ja, was willst du antworten wenn der Gutachter dich fragt warum so eine lange Zeit zwischen Vorbereitung und MPU-Termin liegt? Oder meinst du mit den Unterlagen dass du sie für dich selbst zur Vorbereitung nutzen möchtest?
Edit: vergiss bitte ganz schnell den "Rat" eine "Selbsteinschätzung zu deinem Fehlverhalten" zu schreiben und vorzulegen. Das ist bei einer MPU absoluter Unsinn. Der Gutachter möchte sich mit dir unterhalten und keine vorab gefertigten Unterlagen von dir haben, und eine "Wartezeit" kann man damit ganz sicher nicht verkürzen. :/ Selbst wenn es anders gemeint war und du die Selbsteinschätzung für einen Verkehrspsychologen schreiben sollst (den du ja gar nicht aufsuchen möchtest), würde der VP dir sicher sagen ob er/sie so etwas von dir erwartet, denn das ist nicht das übliche Vorgehen bei einem VP...
Die Unterlagen die ich noch habe sind eigene Aufschriebe von Aufgaben die der VP mir gegeben hat, Aufschriebe von YT-Videos zu MPU-Fragen und vom Aufbauseminar. Diese würde ich nutzen, um mich selbst darauf vorzubereiten, da es dabei viel um Selbstreflektion, etc. ging.
Auf die Frage könnte/würde ich antworten, dass ich die Vorbereitung bereits bei 12 Terminen mit einem VP hatte, was natürlich noch beim „alten Versuch“ war. Dadurch dass ich für mein Studium umzog, Möbel kaufen musste und leider auch keine Zeit hatte, um nebenbei noch zu arbeiten, war es mir nicht möglich dort weiterzumachen. Da ich während dem Semester gemerkt habe, dass der Studiengang nichts für mich war, habe ich mich entschlossen diesen zu wechseln und zurück in die Heimat zu ziehen. Als ich hier mein neues Studium begann, habe ich mich direkt auch wieder für ein Abstinenzprogramm angemeldet. Um diese und die weiteren Kosten zu zahlen, habe ich seit meinem 2. Semester einen Werkstudentenjob welcher mir unglaublich hilft, wie mein neues Studium, seitdem ich wieder hier bin, läuft es perfekt privat wie auch an der Uni (Gute Noten, vielfältig engagiert, etc.). Stand jetzt könnte es kaum besser laufen und ich habe mich seither zur besten Version meiner selbst entwickeln können.
Etwas in diese Richtung würde ich sagen, ich weiß aber nicht ob das zu viel auf mein Privatleben bezogen ist und evtl. vom MPU relevanten abschweifen könnte.
ich weiß aber nicht ob das zu viel auf mein Privatleben bezogen ist und evtl. vom MPU relevanten abschweifen könnte.
Bei der MPU geht es ja ausschließlich um dein Privatleben, aber ich verstehe wie du das meinst. Du kannst das bei der MPU natürlich so aufführen, aber du kannst auch sagen, dass du die Zeit genutzt hast um deine Verhaltensänderung dauerhaft zu festigen. Du warst/bist auch nicht auf den FS angewiesen, aber aufgrund deiner erfolgreichen Selbstreflexion und deines nun drogenfreien Lebens ist die Neuerteilung deiner Fahrerlaubnis das sogenannte i-Tüpfelchen am Ende dieses positiven Weges. :)
Meldest du dich zur MPU an, wird dir der Werdevorgang mitgeteilt. Eine psychologische Betreuung ist immer von Vorteil. Ich rate dir eine Selbsteinschätzung zu deinem Fehlverhalten zu schreiben und vorzulegen. Man kann durch gute Vorbereitung und sich Einbringen in den Prozess die Wartezeit um 2 Monate verkürzen.
Danke für deine Antwort Martin. Wie meinst du das bezüglich selbstgeschriebener Selbsteinschätzung? Dass ich diese dann am Tag der Untersuchung noch zusätzlich vorlege?
So was wie Asche aufs Haupt schadet nichts. Ich würde mit dem Psychologen darüber sprechen. Bei meinem Schwiegersohn hat das geholfen.
Hallo Nancy, danke für deine Antwort. Bezüglich des negativen Gutachtens, nein das habe ich auf Rat meines VP damals nicht bei der Führerscheinstelle abgegeben. Und ja es lag tatsächlich daran, dass ich damals umgezogen bin und mir neue Möbel, Geräte für das Studium kaufen musste. Ich kann dir auch versichern dass ich seither nichts mehr damit am Hut habe und alles deutlich reflektiert habe durch den VP.
Meine frage ist nur, ob ich mich denn wirklich problemlos zur Untersuchung anmelden kann auch wenn ich dieses mal auf den VP verzichte. Natürlich würde ich mich auch ohne diesen gründlich darauf vorbereiten, ich habe auch noch jegliche Unterlagen, etc. von damals