Mögt ihr Schulschwimmen?

10 Antworten

Von Experte rotesand bestätigt

Es betrifft mich zwar nicht mehr, aber ich habe es damals wirklich gehasst. Ich wollte meinen Körper nicht vor den anderen Mädchen zeigen müssen. Es gab einige sehr gemeine Mädchen, die alle, die etwas früher in die Pubertät kamen, niedergemacht haben und damals wusste ich noch nicht, wie man sich gegen solche verbalen Attacken wehren kann. Außerdem waren wir so viele Leute, dass die zwei Lehrer, die uns betreut haben, gar keine Zeit hatten, um auf diejenigen einzugehen, die beispielsweise Angst vor manchen Übungen hatten. Für mich war das damals Neuland. Mit mir ist zuvor keiner in ein Schwimmbad gegangen.

Die Kommentare wurden so schlimm, dass ich so panische Angst vor diesem Unterricht hatte, dass ich irgendwann gar nicht mehr hinwollte. Dementsprechend hat sich meine Angst vor dem Schwimmen an sich immer weiter manifestiert. Später hat das immer noch die einzelnen Stunden oder Ausflüge an den weiterführenden Schulen geprägt. Ich gehe bis heute nicht freiwillig ins Schwimmbad.


rotesand  08.02.2024, 17:20

Ich war als Kind einige Male mit meinem Opa im Hallenbad, das war ganz schön und es war sogar das selbe Hallenbad, in das ich mit der Schule ging. Das war auch ein objektiv schönes Hallenbad, es war für die 90er modern, es war gepflegt, lichtreich, es war angenehm dort.

Ich sage es mal so: In der dritten Klasse hatten wir ebenda auch schon Schwimmen und das war nett - der Lehrer war sympathisch (aber streng), meine Klasse der Grundschule war ein Super-Team und es hat echt Spaß gemacht. Es wurde noch nicht mal derjenige gemobbt, der wegen Chlor-Allergie nicht mitdurfte, im Gegenteil.

In der Fünften war es wegen der schlimmen Klasse (wegen der sechs Jahre zur Höllenfahrt wurden) einfach nur Horror und ich habe im zweiten Halbjahr der fünften Klasse oft "gefehlt", wenn "geschwommen" wurde bzw. habe ein Attest vorgelegt wegen "diesem und jenem", bin dann eben zwei Stunden später zur Schule. Der Lehrer hat sich seinen Teil gedacht, aber gesagt hat er genau deswegen nichts. Ich hatte mit zwölf Jahren Schulangst, einen imaginären Freund deswegen, war völlig verängstigt und sagte Sätze wie, ich wäre gern mein Onkel, weil der Rentner ist und nicht in die doofe Realschule muss ... ja - das volle Programm.

Ich gehe heute an und für sich gern schwimmen, leider aber zu selten, weil ich beruflich arg eingespannt bin und daher auch kaum Freizeitangebote im Sinne von Sport usw. wahrnehmen kann - ich wandere meist lange Strecken, aber individuell.

An Roland, den humorvollen und gütigen Busfahrer, an den ich mich so hielt und der während der Fahrt immer mit mir redete (ich saß immer ganz vorne und sah ihn zu), denke ich heute noch gern. Ich weiß sogar noch, dass er privat wie wir einen Mercedes W123 fuhr. Ich habe sicher auch aus der Schulangst heraus an manchen Leuten so extrem gehangen.

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Ich fand es ziemlich grässlich, zum einen weil die Zeit viel zu kurz bemessen war - kaum war man im Wasser, musste man bald wieder raus und der Lerneffekt war kaum vorhanden - und zum anderen, es in der Umkleide in der fünften Klasse eine üble Fleischbeschau war; die Jungs fummelten grinsend an sich rum und verglichen Penislängen und-und-und, es war grauenvoll. Ich wechselte daher im Hallenbad bald von der Sammel- in die Einzelumkleide, obwohl der Lehrer es verboten hatte. Ich habe mich damals zum ersten Mal in meinem Leben so richtig geekelt und das war auch mit ein Anlass dafür, dass ich Schulangst bekommen habe. Der Sportlehrer tadelte mich zwar, als er das mitbekam, aber als er nach dem Grund fragte und ich ihm von dieser Sache berichtet habe, sagte er nichts mehr, stand wie angewurzelt da und ließ mich "machen": Der wusste, was da lief.

Das Schönste an der Zeremonie waren die Busfahrten zum Hallenbad mit Roland, dem Busfahrer, der immer freundlich war und immer Schlager gehört hat. Den habe ich wirklich gemocht und er hat das Unerträgliche insofern erträglich gemacht dass ich wusste, nach dem Schwimmen kommt wieder der Roland mit seinem alten Mercedes-Bus und dann ist die Welt in Ordnung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ntechde  08.02.2024, 18:13

Danke, das sind auch so etwa meine Erinnerungen.

Ich schwimme leidenschaftlich gern - aber seither nur noch da, wo's nicht gefliest ist!

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rotesand  08.02.2024, 21:47
@ntechde

Ich war als Kind einige Male mit meinem Opa in diesem Hallenbad, das war ganz schön. Das war auch ein objektiv schönes Hallenbad, es war für die 90er modern, es war gepflegt, lichtreich, es war angenehm dort.

Ich sage es mal so: In der dritten Klasse hatten wir ebenda auch schon Schwimmen und das war nett - der Lehrer war sympathisch (aber streng), meine Klasse der Grundschule war ein Super-Team und es hat echt Spaß gemacht. Es wurde noch nicht mal derjenige gemobbt, der wegen Chlor-Allergie nicht mitdurfte, im Gegenteil.

In der Fünften war es wegen der schlimmen Klasse (wegen der sechs Jahre zur Höllenfahrt wurden) einfach nur Horror und ich habe im zweiten Halbjahr der fünften Klasse oft "gefehlt", wenn "geschwommen" wurde bzw. habe ein Attest vorgelegt wegen "diesem und jenem", bin dann eben zwei Stunden später zur Schule. Der Lehrer hat sich seinen Teil gedacht, aber gesagt hat er genau deswegen nichts. Ich hatte mit zwölf Jahren Schulangst, einen imaginären Freund deswegen, war völlig verängstigt und sagte Sätze wie, ich wäre gern mein Onkel, weil der Rentner ist und nicht in die doofe Realschule muss ... ja - das volle Programm.

Ich gehe heute an und für sich gern schwimmen, leider aber zu selten, weil ich beruflich arg eingespannt bin und daher auch kaum Freizeitangebote im Sinne von Sport usw. wahrnehmen kann - ich wandere meist lange Strecken, aber individuell.

An Roland, den humorvollen und gütigen Busfahrer, an den ich mich so hielt und der während der Fahrt immer mit mir redete (ich saß immer ganz vorne und sah ihn zu), denke ich heute noch gern. Ich weiß sogar noch, dass er privat wie wir einen Mercedes W123 fuhr. Ich habe sicher auch aus der Schulangst heraus an manchen Leuten so extrem gehangen.

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In der Grundschule anfangs nur furchtbar. Das Wasser war so stark gechlort, dass ich die Augen beim besten Willen nicht aufhalten konnte - die anderen haben es geschafft, und ich dachte, dass mit mir etwas nicht stimmt. Die Lehrerin hat mich vor der ganzen Gruppe verspottet.

Die nächste Lehrerin hat mir schon in der zweiten Stunde eine "Chlorbrille" empfohlen - damit war wenigstens das kein Problem mehr. Dafür sind mir dann die knapp bemessenen Zeiten zum Umziehen aufgefallen. Immerhin konnte ich Schwimmen als neutral (weder furchtbar noch erstrebenswert) betrachten.

Vom Gymnasium aus gingen wir in ein anderes Hallenbad, wo ich nach ein paar Tagen Gewöhnung die Augen offen halten konnten. (Erst daraufhin ist mir beim "alten" Hallenbad aufgefallen, wie sehr es bis auf die Straße nach Chlor-Desinfektionsmittel stank.)

In der Oberstufe hatte ich - auf Anraten des Sportlehrers - Schwimmen belegt, und wenn es auch nie mein Lieblingsfach war, so war es doch einigermaßen positiv.

Hiii,

Also generell liebe ich Schwimmen,aber Schulschwimmen hasse ich irgendwie.😅😊

LG Maike^^

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin in der 9.Klasse auf einem Gymnasium🌼🫶🏻

Ich hatte Schulschwimmen in der 7. Klasse und habe es sehr gemocht. Ich habe mit 7 Jahren Schwimmen gelernt und war als Kind immer eine Wasserratte. Ich habe mich im Wasser wohl gefühlt und hatte keine großen Probleme. In der Oberstufe habe ich dann auch im Sport Grundkurs zwei Semester Schwimmen belegt, das war immerhin einmal 11 und einmal 9 Punkte die ich als Grundkurse einbringen konnte. Schwimmen war damals so beliebt, dass jeder der am Schwimmkurs teilnehmen wollte als Eingangshürde das Rettungsschwimmabzeichen Bronze ablegen mußte.

Wenn ich hier so einige Sachen lese wie Angst/Ekel sich in der Sammelumkleide umzuziehen dann kommt es mir so vor als wenn "die Jugend von Heute" so ein klein wenig das Körpergefühl verloren hat. Wir sind alle nackt geboren udn Nacktheit ist nichts unanständiges.


ntechde  08.02.2024, 18:14

Sorry, aber ich habe dergleichen auch erlebt und meine Schulzeit war in den 70-ern

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DerRoll  08.02.2024, 18:15
@ntechde

Ändert nichts an meiner Auffassung. Ich kenne es nur so das Umziehen in der Gemeinschaftsumkleide incl. Duschen üblich war. Ich kann mich nicht erinnern dass es da je Probleme gegeben hat.

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ntechde  08.02.2024, 18:16
@DerRoll

Das würde ich als schlichtes Glück bezeichnen!

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