mit 60km/h im 4ten Gang fahren an Ampel bremsen muss ich runterschalten?

10 Antworten

Meine Empfehlung, auch wenn die Fahrlehrer etwas anderes sagen:

  1. Kupplung treten und halten
  2. Runterbremsen
  3. Leergang rein und Kupplung auslassen
  4. Fahrzeug zum Stillstand bringen

Warum? Ganz einfach:

Durch das permanente Runterschalten schadest du auf Dauer der Kupplung und dem Getriebe. Auch wenn du dadurch eine Motorbremswirkung hast und die Bremsen "schonst" steht dies nicht in Relation.

Eine Verschlissene Kupplung oder ein defektes Getriebe ist teurer als ein kompletter Satz Bremsen.

Auch ist es der Fall, wenn du die Bremsen selten benützt, da du hauptsächlich mit dem Motor bremst so, dass die Bremsen schneller verschleissen - hört sich unlogisch an, aber es ist so. Denn: die Bremsen rosten und je weniger man bremst umso stärker rosten sie - sprich: die Bremswirkung geht irgendwann verloren und die Bremsen gehören ausgetauscht. Zudem hast du dann auch wie oben erwähnt dem Getriebe und der Kupplung geschadet.

Klartext: wer öfter mit den Bremsen bremst und weniger mit dem Motor gewinnt doppelt.. Bremsen, Kupplung und Getriebe halten länger.

ABER: Fahrlehrer sind Fahrlehrer und keine technischen Fachkräfte .. sie wollen dies tatsächlich so, dass man runterschaltet - warum auch immer.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
LtLTSmash  06.09.2020, 17:00

Stimmt nur leider nicht! Die Bremse wird nicht festrosten weil du den Schub des Motors nutzt, ganz ohne Bremsen schafft man es eh nicht und eine ordentliche Bremsung bei der Fahrt reicht um diese zu frei zu bekommen.

Ebenso wird durch richtiges runterschalten kein ordentliches Getriebe oder Kupplung nenneswert verschleißen. den ersten Gang kann man sich sparen aber vor einer roten Ampel kann man auch mal in den 3. oder 2. runterschalten und die Motorbremse nutzen soweit es geht.

Zudem reduzierst du mit der korrekten Nutzung der Motorbremse nicht nur den Brmesenvewrschleiß sondern auch den Verbrauch denn die Autos haben seit locker 30 Jahren alle eine Schubabschaltung.

ABER: Fahrlehrer sind Fahrlehrer und keine technischen Fachkräfte .. sie wollen dies tatsächlich so, dass man runterschaltet - warum auch immer.

Ich bin Fahrzeugtechnikingenieur, etwas Ahnung habe ich schon und fahre exakt so und komischerweise trotz Laufleistungen jenseits der 300tsdkm nie Probleme mit Kupplung oder Getriebe oder verrosteten Bremsen gehabt.

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Elistoteles  06.09.2020, 19:32
@LtLTSmash

Ich schätze ihre Meinung, bloß sieht die Praxis anders aus.

Überzeugen Sie mich vom Gegenteil, warum ein schleifendes/reibendes Teil länger halten soll wenn man es öfter beansprucht.

Mein Auto: 180k km drauf und noch die originale Kuplung und die originalen Bremsen verbaut.

Liebe Grüße

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LtLTSmash  06.09.2020, 20:04
@Elistoteles

War bei meinem Lupo bei 320tsdkm auch. Zudem habe ich nicht geschrieben das es gar nicht verschleißt sondern nur das es so wenig ist das es praktisch keine Rolle spielt. Solange man ordentlich schaltet und kuppelt hält Kupplung und Getriebe i.d.R. völlig ausreichend lang. Tödlich für die Kupplung ist nur viel Anhängerbetrieb da man recht lange die Kupplung schleifen lässt, aber normales schalten ist da nahezu unbedeutend. Und auch bei den Synchronringen ist der Verschleiß auch eher gering, da gibt es viele deutlich schlimmere Sünden.

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Im vierten Gang solltest du bereits die Kupplung treten, wenn du unter ~45 Km/h fährst...Im dritten Gang kannst du bis ca. 30 Km/h runterbremsen, bevor du auskuppeln oder halt runterschalten musst usw.

Ohne Kupplung bremst man nur dann, wenn man langsamer werden, aber nicht anhalten muss (natürliche nur, wenn der Gang es zulässt, ansonsten runterschalten). Beim langsamer werden vor einer Ampel etc. (also beim anhalten) immer auskuppeln. Schadet der Kupplung weitaus weniger, als bis zum ersten Gang runterzuschalten.

Was man genau machen sollte hängt jetzt von der Fahrsituation ab. Das wichtigste ist immer voorausschauend fahren, of reicht es nur rechtzeitig vom Gas zu gehen und der Motor bremmst allein. Natürlich nur bis zu einer bestimmten Gangabhängigen Geschwindigkeit. Wenn du schon weit vorher siehst das du anhalten musst kannst du auch mal einen Gang runterschalten und lässt erst mal rollen (den Gang natürlich nicht reinprügeln), Gegen Ende machste den Gang raus kuppelst ein und bremst auf Stillstand, damit sollte dann auch das inzwischen übliche Start/Stopp getriggert werden und der Motor geht aus. Das muss man natürlich etwas üben und brauchst du auch noch nicht perfekt beherrschen.

Du musst auch auf den Drehzahlmesser schauen, nicht nur auf den Tacho. Sei froh, zu meiner Zeit ging das rein auf Gehör. Wenn Du den Motor startest und ohne gas laufen lässt zeigt der Drehzahlmesser die Standdrehzahl an. Diesen Wert darfst Du beim Heranrollen nicht unterschreiten, bis dahin aber solltest Du die Kupplung nicht treten um möglichst auch Bremswirkung vom Motor zu haben und keinen Kraftstoff zu verbrauchen.

Kurz bevor der Drehzahlmesser da angelangt ist, musst du die Kupplung treten, ggf auch einen niedrigeren Gang einlegen (um zB wieder gut weiterfahren zu können).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kupplung treten und bremsen.

Wenn das Auto steht, 1. Gang einlegen.

Schaltet Die Ampel vorher auf grün, langsam hinrollen lassen, 2. Gang einlegen und im Verkehr mitschwimmen.