Mit 4 Jahren wieder windel?

7 Antworten

Die Frage ist doch, warum Dein Kind plötzlich wieder Pampers tragen möchte. Dass deine Tochter das plötzlich gut findet und dann noch in der Kita kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Vielleicht hat sie Angst, dass in der Kita was schief geht und um dem vorzubeugen, möchte sie eine Pampers tragen. Und das mit der Milch kann irgendein Missverständnis sein, damit meine ich irgendeinen Zusammenhang zwischen Milch und Pampers, den nur Dein Kind sieht und der sich uns Erwachsenen nicht erschließen würde ;-)

Ich persönlich würde wahrscheinlich nochmal ganz viel mit meinem Kind reden und wenn es wirklich Angst vor einem Malheur ist, versuchen es zu beruhigen. Weil wenn sich dein Kind jetzt wieder dran gewöhnt, dass es mit viel einfacher ist, wird das spätere Abgewöhnen vielleicht schwierig.

Und wäre das nur so eine Phase, würde es ja sonst reichen, sie bekommt zu Hause die Pampers um.

Liebe Grüße

Hallo Mamalisa38,

erlaube mir ein paar mehr Worte, denn all diese Zusammenhänge haben meiner Erfahrung nach eine hohe Komplexität. Mit meinen Worten gehe ich an entsprechender Stelle direkt auf Deine Schilderungen ein.

Schon als Baby nehmen wir dies besondere Kleidung wahr. Sie mag uns schon unterbewusst eine Sicherheit und Geborgenheit verleihen, ist ja auch etwas, was uns sehr eng und voluminös umgibt. Es gibt einzelne Aussagen, dass auch der Wasserfluss in diese Kleidung besonders empfunden werden konnte - auch nur unbewusst in der Zeit.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich dann eine etwas anderes Management für diese Logistik, wo die festen Stoffe beobachtbar eher im Töpfchen oder in der Toilette landen, es mit den Wassern noch so oder auch mal so sein kann. Individuell mag sich das über einige Jahre - auch bis ins vierte Lebensjahr ziehen.

Da beginnt ein immer deutlicheres bewusstes Wahrnehmen. So ein Slip wäre dann, wenn immer noch getragen, den Wassern vorbehalten: wo sie sich noch spontan z.B. nachts ergeben, oder auch spontan zugelassen werden könnten, wo das einfach auf Reisen sehr praktisch ist. Und ebenso mag eine besondere Empfindung dieses Moments eine große Rolle spielen - gerade, wenn jemand vielleicht höher empfindsam ist.

Es ist jetzt ein gesellschaftliches Paradigma, solche Slips irgendwann nicht mehr zu tragen. Das "Wickeln" in der Babyzeit war vielleicht auch eine große Mühe - und Eltern mögen froh sein, das dann nicht mehr machen zu müssen.

Du sprachst vom "Wickeln". Jetzt können Kinder sich mit vier Jahren schon sehr gut selbst an- und auskleiden, wobei die Eltern immer noch helfen dürfen. Ein "Wickeln" wäre dann Geschichte, wo Deine Tochter auch ihre Unterwäsche selbst schon anziehen würde.

Wenn sie in dem Wickelbereich der Kita angetroffen worden ist, mag das auch bedeuten, dass sie sich selbst hatte umkleiden wollen, ihr ggf. jemand dabei auch dort geholfen hätte.

Es ist jetzt denkbar, dass Deine Tochter auf diese Slips nicht ganz verzichten mag, wo sie ihr sehr praktisch (z.B. in der Kita beim Spielen, auf Urlaubsreisen) und auch angenehm sein könnten. Da löst Euch auch von diesem Paradigma, den die Slips sind ja Unterwäsche wie andere Sachen auch - nur mit dem kleinen und oft sehr praktischen Seiteneffekt.

Deine Tochter nimmt ja keinen Schaden, wenn sie solche Kleidung trägt. Da mag eher dieses Paradigma seinen Beitrag leisten und einem einen möglichen Schaden suggerieren.

Die Slips sind damit aber auch Wegwerfkleidung, gehen ins Budget, verursachen Abfall. Das darf auch Deiner Tochter zunehmen bewusster werden, wo sie vielleicht in ihrem Alter darauf noch keinen Fokus haben mag. Auch da kommt wieder Deine Guidance zum Tragen.

Betrachten wir jetzt einmal das Thema Milch. Kinder trinken häufig Milch - und so mag es ein Lieblingsgetränkt Deiner Tocher sein. Sei es jetzt Milch, wie wir sie kaufen - oder vielleicht auch Milch von der Mamma (im doppelten Sinne des Wortes)?

Nehmen wir einmal an, das Tragen der Slips mag Deine Tochter unterbewusst an die Babyzeit erinnern, so mag sich das auch auf Milch von der Mamma abbilden, wenn ihr dies bewusst würde, oder sie das kennengelernt hatte.

Damit verbunden ist eine sehr große Nähe zwischen einer Mutter (aber auch einem Vater, der leider keine Milch hat) und dem Kind. Möglicherweise verbindet Deine Tochter eine so große Nähe mit dem Moment, auch an der Mamma trinken zu wollen, wenn es um die Mamma ginge.

Ein Anhaltspunkt in diese Richtung mag sein, dass sie, wo sie nach den Slips gefragt hatte, auch viel kuscheln wollte und eben Milch erwähnt hatte. Alles das verbindet die Babyzeit und das Gefühl der Geborgenheit dabei.

Ich mag in den Raum stellen, dass Deine Tochter das alles miteinander verbindend sehr intensiv wahrnimmt und empfindet. Vielleicht ist sie etwas höher empfindsam als ein Durchschnitt.

Biete Ihr darum gern an, zu kuscheln - und nehmt Euch darin auch sehr viel Zeit miteinander. Diese Nähe dürft Ihr miteinander haben - und Nähe mag auch sehr viel Guidance Deiner Tocher gegenüber umso leichter machen.

Es kann sein, dass Deine Tochter eine Zurückhaltung hat, dies zu zeigen. Da kann wieder ein Paradigma im Raum stehen, dass man das in dem Alter nicht mehr macht. Auch wieder nur ein Paradigma, dem Ihr nicht unbedingt folgen müsst.

Biete Deiner Tocher auch gern diese Slips an - ohne sie ihr unbedingt anziehen zu müssen: auch, wenn sie in die Kita geht. Empfehle sie z.B. als Sleep Wear oder aus Unterbekleidung auf Reisen oder in der Stadt. Trage vielleicht auch selbst mal solche Kleidung zu solchen Momenten. So sieht sie, dass sich das nicht auf sie als Kind allein fokussiert, sondern etwas ist, was sein kann und darf.

Biete ihr auch an, Milch zu trinken, indem Du Ihr ein Glas frische Milch bringst, wenn sie das mag. Du darfst schmunzeln und sagen, dass Du ihr aus Dir selbst keine Milch mehr anbieten kannst. Das wird sie, sollte sie den Wusch danach hegen, verstehen.

Selbstverständlich muss sie nicht immer Milch trinken. Es gibt ja viele andere interessante Getränke, die Du ihr gleichermaßen anbieten darfst.

Je älter Deine Tochter wird, umso mehr werden ihr Dinge, die einen Lifestyle beginnen, zu prägen bewusst. Darin kann sich Zärtlichkeit und Kuscheln, Milch als Getränke, das von jemand liebendem kommt, wie auch diese Slips mit all den Empfindungen und Gefühlen integrieren - oder das alles könnte auch aus der Mode kommen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Halte ich für die falsche "Lösung". Zwar vorerst einfacher für dich als Elternteil... denn dann machst du einfach ohne dich weiter über das "warum" zu kümmern - aber im Endeffekt ist es ja auch ein Mehraufwand, ein Kostenfaktor, und "irgendwann im Grundschulalter" wird das Kind die eine oder andere etwas unangenehmere Situation meistern müssen.

Klar, es gibt Kinder die erst spät rund um die Uhr trocken sind. Das ist meiner Meinung nach kein Problem.

Aber wenn ein Kind erst lange Zeit komplett trocken ist .... und dann scheinbar aus dem Nichts heraus wieder einnässt/ aktiv nach Windeln fragt/ sich sehr interessiert zeigt an Wickelvorgängen und mehr als sonst körperliche Nähe sucht... dann würd ich als Mutter davon ausgehen das irgendwas so ganz und garnicht in Ordnung ist.

Also, statt das "nicht wahrzunehmen", es zu übertünchen durch den Ersatzpuffer "Windel", wärs sicher hilfreicher (für das Kind) wenn dem Ganzen auf den Grund gegangen wird.

Hallo,

bitte kauf keine Windeln, denn das wäre ein großer Rückschritt.

Ich vermute, dass da was anderes dahintersteckt. Gab es Veränderungen? Ein neues Baby zum Beispiel?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Staatlich anerkannte Erzieherin

Könnte auch ganz anders sein als wie von den Vorrednenen vermutet.

Ich denke, dass die Windeln hier ein stück Geborgenheit on demand bieten. Das Gefühl gewindelt und umsorgt zu werden ist einfach unbeschreiblich schön.

Ich bin auch noch Bettnässer durch eine falsche Prägung als Baby. Mir geben die Windeln auch am Tag eine sehr große Geborgenheit, lassen mich komplett entspannen und geben mir Wohlbefinden.

Es kann nur eine Phase sein oder einen ein Leben lang begleiten. Mein Bauchgefühl sagt mir unterstützen statt meckern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bettnässer und Windelträger