Mit 17 immer noch nicht wissen, was man später werden möchte?
Hey Leute,
Ich bin 17 und komme nach den Ferien in die 12. Klasse. Das ist mein vorletztes Jahr in meiner Schule und weiß immer noch nicht, was ich später werden möchte.
Das ist doch nicht schlimm, denken viele von euch sicher, aber ich möchte nach meinem Abi gerne auf die Uni und da MUSS ich wissen, was ich später machen möchte. Das weiß ich aber jetzt noch immer nicht und das jagt mir eine herbe Angst ein. Denn viele müssten eigentlich schon mit (frühestens) 17 wissen, was sie als Beruf einnehmen wollen, um halt später im Leben schon orientiert zu sein. Viele von meinen Klassenkameraden möchten Grundschullehrern/ Lehrerinnen werden, Tierärztin oder Arzt, Anwalt, in einer Bank arbeiten, eine eigene Firma gründen und so weiter. Ich schwanke immer noch, weil ich entweder denke, dass das nichts für mich ist, weil ich nicht gut genug darin bin oder weil ich damit nicht viel später verdienen könnte.
Zuerst wollte ich etwas mit Geschichte machen, vielleicht Geschichtslehrer an einem Gymnasium oder einfach mit historischen Themen arbeiten. Wir hatten zwar seit der 10. Klasse keine Geschichte mehr, aber in der 9. und 8. Klasse hatte ich immer stets gute Noten in dem Fach.
Dann hatte ich vor Deutschlehrerin, auch in einem Gymnasium zu werden. Ich habe mir auch überlegt Germanistik zu studieren. Denn ich bin sehr gut in dem Fach Deutsch und bin einfach mit der deutschen Sprache aufgewachsen und fühle mich mit den Themen wohl und vertraut.
Dann wollte ich Jura studieren. Wir hatten letztes Jahr das Fach Rechtswissenschaft und ich habe immer eine eins bekommen. Ich hatte sogar die beste Abschlussnote in der Klasse.
Wie ihr seht, schwanke ich ziemlich sehr. Das macht mir echt Angst, da ich die drei Dinge gerne studieren möchte, aber ich mich entscheiden muss ... Oder?
Was denkt ihr?
14 Antworten
Das ist ganz normal, bei vielen aus meinem Freundeskreis hat auch das erste Studium nicht gepasst und sie haben es erst im Laufe des zweiten Studiums gemerkt.
Hey, ich wollte dir mal kurz mitteilen, dass es mir in der Hinsicht genauso geht.. zwar nicht mit den Studienfächern aber anderen.. ich habe etwas Angst davor... aber wenn ich mal so darüber nachdenke, kommt meistens tatsächlich alles so wie es kommen soll:)mach dir keinen Stress, gib dein bestes im letzten Jahr und du wirst noch herausfinden was du studieren möchtest, da bin ich mir ganz sicher!
Alles gute
Danke! :)
Gut zu wissen, dass ich nicht alleine damit stehe. :D
Ich hoffe echt du hast Recht, ich mache mir nur sorgen, weil die anderen schon wissen, was sie gerne später machen wollen und ich nicht und habe etwas Panick bekommen. :D
Trotzdem werde ich deinen Rat befolgen und es auf mich zukommen lassen. :)
Ich wusste sehr genau, was ich werden wollte: Diplom-Bibliothekarin.
Ich habe es leider nicht auf die FH geschafft. 1980 war das noch eine staatliche Ausbildung. Zum dreitägigen Aufnahmetest sind 120 Leute angetreten, 25 Studienplätze gab es - die Segnungen des Geburtenreichtums.
Ich habe dann aus Verlegenheit angefangen, BWL zu studieren und bin dabei geblieben. Ich bin dann ins Rechnungswesen gegangen, da gab es auch genug Jobs, weil Buchhalter unbeliebt sind. Zum Glück wussten nur die wenigsten, wieviel Spaß das macht :;)
Man kann nicht alles im Voraus planen. Wer weiß, wo Dich das Leben noch hintreibt. Dein Vorteil ist, dass es mittlerweile genug Arbeit für alle gibt. Meine Generation war da nicht verwöhnt.
Du kannst Dir jetzt schon mal Vorlesungen anhören. Manche Unis bieten auch Orientierungssemester an. Und glaube nicht, dass Du das, was Du heute lernst, zwangsläufig bis zum Ende Deines Lebens machst. Dafür wandelt sich die Arbeitswelt zu schnell.
Mit 17 kann man noch nicht alles wissen.
Wichtig bei solchen Entscheidungsaufgaben ist, dass man nicht allzu viel darüber grübelt, sondern handlungsorientiert denkt, d.h. z.B. so: "was könnte ich tun, um der Entscheidungfindung ein Stück näher zu kommen? Vielleicht an eine Uni fahren und mir eine Jura-Vorlesung ansehen. Oder mich mit dem Lehrerberuf beschäftigen und z.B. Selbsteinschätzungstools, die es online gibt, ausprobieren (hier z.B. die Seite der Uni Köln. https://zfl.uni-koeln.de/lehramt_studieren.html). Sich bei der Studienberatung beraten lassen. Sich vielleicht mal ein allgemeines Buch über Jura zulegen. Immer überlegen, was ist der nächste Schritt, der mich weiterbringt (bzw. mich näher an den Zielzustand bringt, das ich weiß, was ich will).
Jederzeit hingehen und an einer Vorlesung teilnehmen. Du musst niemanden anrufen. Einfach hingehen. In so einem Hörsaal sind 100 Leute, da guckt niemand darauf, ob die Teilnehmenden auch alle Studenten sind.
Und wenn man so interessiert ist, dass man Fragen stellt oder auf Fragen antwortet und erwischt wird? :D
Echt? Ich dachte immer es wäre illegal oder so ...
Wäge ab was dich am meisten interessiert. Wenn du feststellst, dass es doch nicht das richtige ist (manchmal ist es ja anders als man erwartet) kannst du jederzeit deine Entscheidung widerrufen und das Studium wechseln. Du musst jetzt keine Entscheidung für immer treffen. Habe keine Angst Fehler zu machen, das gehört zum Leben dazu.
Ich habe auch mein Studium abgebrochen, weil ich plötzlich wusste, dass es nicht das Richtige war. Plötzlich wusste ich was ich will und ich habe die Entscheidung nicht bereut, als ich eine Ausbildung anfing und am Ende Jahrgangsbeste wurde. Ich bereue auch nicht die Zeit an der Uni, da ich 2 sehr gute Freunde gefunden habe.
Mache deine Erfahrungen.
Das ist eine echt gute Idee! Danke!
Nun, da du mir dies geraten hast, ziehe ich es in Erwägung mir dann vielleicht (wenn ich darf) eine Vorlesung anzusehen und mir dadurch eine Meinung zu bilden. Aber wie läuft das ab? Muss man in der Uni anrufen und Bescheid geben oder erst gehen, wenn es ein Tag der offenen Tür gibt oder einfach jederzeit dahingehen und in einer Vorlesung teilnehmen?