Mischpult geht nicht mehr an?

5 Antworten

Wenn man sich überhaupt nicht mit sowas auskennt sollte man auch überhaupt nichts dran machen sondern damit in ein Repair Cafe gehen! Die Erfahrung aus solchen Aktionen wie Du sie da gemacht hast ist, dass alleine durch den Reparaturversuch ein oft nicht unerheblicher zusätzlicher Schaden entsteht - der häufig auch dazu führt, dass vorher das Gerät repararabel gewesen wäre; hinterher aber nicht mehr.

Die Lötstelle, so wie man sie auf dem Bild sieht, passt nicht; selbst wenn sie aktuell kontaktiert wird sie irgendwann zeitnah wieder aufgehen und dann u.U. auch Brandschäden verursachen! Besagter "Kupferring" ist dazu oftmals eine Durchkontaktierung - und wenn die eine Durchverbindung in einem Multilayer ist, wäre das der erste Grund für einen Totalschaden!

MeAtYou24h 
Fragesteller
 28.11.2022, 15:10

glaube nicht dass es mehr als 2 layer hat

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Allen Antworten vor mir kann ich mich nur anschließen. Überprüfe mal an allen Elkos
(den zylinderförmigen Bauteilen), ob sie sich ausgedehnt haben. Gerade bei älteren Hifi-Geräten ist das ein häufiger Defekt. Das siehst du daran, ob der Deckel mit den eingestempelten Schlitzen ausgebeult ist. Wenn das der Fall ist, lass dir in einem Repaircafé richtiges Löten beibringen und ersetze die entsprechenden Elkos.

Zu deinem Mißgeschick könntest du versuchen einen neuen Ellko mit langen Beinchen von der Gegenseite so anzulöten, dass du mit dem Lötkolben zwischen Elko und Platine arbeitest. Dort müsste auch ein Kupferring sein, der wird das Lötzinn auch gut annehmen. Das nur als Vorschlag, auch hier empfehle ich es dir zeigen zu lassen.

Ersatzkondensatoren oder Elkos findest du auf conrad.de oder reichelt.de.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MeAtYou24h 
Fragesteller
 28.11.2022, 22:13

vielen dank für die ausführliche Antwort. Nach eigener Recherche sollten die Zylinder aber Kondensatoren sein und keine Elkos (?). Jetzt bin ich wieder unsicher ;)

die haben sich aber oben kein deut ausgedehnt oder sowas.

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Nictrical  29.11.2022, 20:43

Oh, achso, Kondensatoren ist der Überbegriff. Hierbei handelt es sich um Elektrolytkondensatoren kurz Elkos. ;)

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Ich vermute den defekt im Primärteil, da die Linearregler - ehr selten kaputt gehen (behaupte ich mal) und die Kondensatoren glätten da (nur) etwas. Könnte der Gleichrichter sein, oder jedes andere Bauteil, ehr finger weg, wenn man da was falsch macht, wird es unschön. Löten: einfach nur noch mal mit einem sehr heißen Lötkolben ganz kurz draufgehen, dann verbindet sich das Lot mit dem Kontaktstellen.

MeAtYou24h 
Fragesteller
 29.11.2022, 20:35

Was ist ein Primärteil?
ich habe die Löstelle etwas nachkorrigiert und an den out-pins die Spannung gemessen:

an den 5V, 3.3V und 12V -píns ist alles ok.. aber da ist noch ein 7.5V-pin (wtf, habe ich noch nie gesehen) und da bekomme ich nur 6.9V raus.. könnte das der fehler sein?

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Andy7754  29.11.2022, 21:33
@MeAtYou24h

Tja, müsste man die im Schaltplan notwendigen Spannungen wissen. Es könnte sich auch um eine Spannung handeln, die nicht über die Regler läuft. Ausgeschlossen ist es nicht, dass ein Kondensator defekt ist und zum Spannungsabfall beiträgt. Aber vielleicht lag es ja gar nicht am Netzteil bzw. es ist vielleicht was anderes kaputt. Der primäre Teil ist der Netzspannungsbereich (Lebensgefahr), der sekundäre Teil ist das Niederspannungsteil..

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Du kannst nur nochmals die Lötstelle nachlöten (lassen). Dabei Lötzinn mit Flussmittel (Das fehlte hier, wie es aussieht.), und bleifreies Lot verwenden, weil auf der Platine höchstwahrscheinlich auch Bleifrei benutzt wurde.

Der Lötkolben sollte um die 50-60W haben und die Spitze nicht verzundert, also gut verzinnt sein. Reinigen der heißen Lötspitze geht gut an einem nassen Baumwolltuch, Naturschwamm (Hitzefest) oder Messingwolle.

Wenn das nicht hilft, brauchst du auf jeden Fall Hilfe. Solche Schaltnetzteile, wenn defekt, sind nicht so einfach zu reparieren, oft sind mehrere Teile kaputt. Da sitzt auch ein großer Kondensator drin, der bei manch Netzteilen dieser Art, nach dem Abschalten für mehrere Minuten mit bis zu 300V aufgeladen ist - aua!

Ob die "Lötstelle" ihren Zweck erfüllt, kann man nicht genau erkennen, dürfte aber zu bezweifeln sein, sie scheint "kälter" denn je... 😉

Richtig löten wäre der erste "Rettungsversuch", ob nicht noch weitere (Folge)Schäden vorhanden sind, lässt sich per Augenschein auch nicht sagen.

Da scheinen weitere Bauteile (Elkos?) zu fehlen und zwischen der "nachgelöteten" Stelle und der dicht daneben liegenden Lötstelle könnten dünne Lötbrücken (=Kurzschlüsse) entstanden sein.