Mein Hund knurrt mich an und schnappt nach mir. Was kann ich tun?

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Ich habe schon versucht sie auf den Rücken zu drehen und das alles, aber es wird einfach nicht besser.

Wie auch? Der sogenannte "Alpha-Wurf" ist ziemlich kritisch. Wenn du ihn falsch machst - und die Chance, ihn falsch zu machen, liegt bei mehr als 99% -, wird deine Hündin ihn als Bedrohung auffassen und sich schon im Vorfeld noch vehementer gegen dich wehren. Du erzeugst damit also keine "Aufgabe", sondern vielmehr "Frust & Abneigung gegen deine Terror-Herrschaft".

Dringender Rat: Lass die Finger davon! Du wirst es nur noch schlimmer machen.

Sonst hört sie sehr gut auf mich. 

Das ist der zentrale Irrglaube, von dem du schleunigst Abstand nehmen solltest. Abgesehen davon, dass ich dir nicht glaube, weil es GARANTIERT einen ganzen Haufen Störungen gibt ("Schnappen" geht schon in den roten Bereich und ist alles andere als unbedenklich), sobald du gründlicher darüber nachdenkst: Wenn du nicht einmal imstande bist, einen einfachen Sitzplatz zu beanspruchen, dann hört deine Hündin nicht einmal im Ansatz auf dich. Was sie stattdessen macht, ist "Rudel-Fügsamkeit" zeigen. Sie akzeptiert bei - aus ihrer Sicht! - Nebensächlichkeiten, dass auch mal ein anderer eine dicke Lippe riskieren will. Und um den lieben Frieden zu wahren, lässt sie es noch zu, dass auch du ein bisschen kommandieren darfst...

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ich habe vor zwei Wochen eine 15 Monate alte Husky Hündin adoptiert.

Fassen wir mal zusammen: Gut 1 Jahr alt; seit 2 Wochen bei dir ... und in dieser kurzen Zeit ist es IHR gelungen, die Hausregeln zu ihren Gunsten auszulegen und erbittert darum zu streiten? 

Bist du sehr böse, wenn ich dir direkt ins Gesicht sage, dass du komplett - und wirklich auf der gesamten Linie - versagt hast? 

Das ist nicht böse gemeint, sondern soll dir helfen, dir über die Situation klar zu werden und Lösungen zu entwickeln. Denn du brauchst einen ganzen Sack voll neuer Lösungen; nicht nur diese eine zur Lösung deines "Couch-Problems"...

Und die Problem-Beschreibung lautet nun einmal: Du hast die Chance des "ersten Eindrucks" gründlich verkackt. Und obendrein sieht sie in dir sicherlich vieles, aber keinen souveränen, geeigneten und verlässlichen Rudelführer. 

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Lösungsansatz

1- Lege zuerst einmal konkrete Hausregeln fest, die OHNE AUSNAHMEN gelten. Wenn sie auf die Couch darf, ist das okay. Wenn nicht, ist es auch okay. Aber nicht "heute ja - morgen nein". Oder noch schlimmer: "nachher ja - jetzt nicht". Mache dir einen Plan, der ALLE Punkte umfasst, die dir in der Wohnung wichtig sind: Wo wird gespielt? Womit wird gespielt? Wo darf gelegen werden? Wo keinesfalls? Wo wird gefressen? Wo wird geschlafen? etc.

2- Setze diese Hausregeln konsequent (und ruhig) durch. Immer. Ohne Ausnahme. Veranstalte keinen Stress, sondern mache es einfach, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. Und dann vergiss mögliche Übertretungen sofort wieder, als wären sie nie geschehen. Kein "Nach-Klagen", kein "hinterher Schimpfen" oder sonstwas. Es wird bereinigt. Danach ist es nie geschehen.

3- Übe Grundgehorsam mit deinem Hund. 

Teste es immer wieder, indem du sie von der Stelle, an der sie sich gerade befindet, zu verdrängen versuchst. Nicht schubsen, sondern einfach dort entlang gehen, wo sie gerade herumsteht oder herumsitzt. Wenn sie sich unterordnet, wird sie idealerweise beiseite gehen, ohne dass du sie berühren musst. Eine leichte Berührung ist aber im grünen Bereich. Nur wegschieben solltest du sie nicht müssen. Funktioniert das nicht, übe es mit ihr. 20, 30 Mal am Tag. So viele Tage bis es klappt. 

Und sanft! Nicht anschauen, nicht ansprechen. Einfach gehen, als sei der Hund nicht da. Weicht er nicht, schiebe sie sanft aber nachdrücklich beiseite. Bleibe dann ein paar Sekunden an der Stelle stehen und gehe anschließend weiter, als sei nichts passiert. Dabei nicht anschauen und nicht ansprechen. Einfach machen, als sei der Hund gar nicht da.

Außerdem machst du ein Intensiv-Trainingsprogramm an der frischen Luft: Sitz, Platz, Bleib, Abruf, Fuß-Laufen und Leinen-Laufen. 

Futter gibt's - mindestens in der nächsten Zeit - nach einem neuen Plan: Morgens ein Ohnmachts-Häppchen (etwa 1/3 bis 1/2 der Tagesration). Den Rest des Futters gibt es erst, wenn es verdient ist. (Wasser hingegen immer und reichlich, wann immer sie will.) Statt der "normalen Napf-Fütterung" gibst du es ihr für die kleinsten Dinge, die sie richtig macht. Aus deiner eigenen Hand. Nicht werfen. Nicht weglegen, sondern direkt aus deiner Hand geben. Kommt sie, wenn du sie rufst? Fein, dann gibt's einen leckeren Happen. Macht sie fein Sitz? Happen verdient! Bleibt sie mal freiwillig 30 Sekunden oder länger vor dir sitzen und schaut dich erwartungsvoll an? Klar, das Häppchen ist verdient! ... und so weiter ... 

Arbeite mit ihr mindestens so lange, bis sie ihre Futterration für den Tag verdient hat. Sei nicht zu großzügig mit den Happen; sie soll schon die Gewissheit bekommen, dass sie bei dir für ihr Futter arbeiten muss. 

Das Programm ziehst du mindestens 2 Wochen stramm durch. Und jeder Ausflug an die frische Luft dauert MINDESTENS 1 Stunde. Besser 2 oder 3. Und MINDESTENS täglich. Besser 2 oder 3 Mal am Tag.

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In der Wohnung darf sie (vorübergehend) nicht mehr in das Zimmer mit der Couch. Komplettes Tabu! Ohne Ausnahmen. Auch keine "ganz-kurz-mal-eben"-Ausnahmen. Das kannst du nach 1, 2 Tagen aufweichen; aber NUR unter permanenter Beobachtung. Gehst du raus; geht sie mit. Ausnahmslos. Bewegt sie sich auch nur ansatzweise auf die Couch oder den Stammplatz auf der Couch zu, zischst du sie KURZ an. Ein kurzes, zackiges "Nein!" im militärischen Tonfall reicht. Und zwar BEVOR sie oben auf der Couch ist. 

Dann gehst du zügig auf 3, 4 Schritte Abstand zu ihr (etwa zur Zimmertür) und rufst sie zu dir. Kommt sie, hat sie sich ein Leckerchen verdient. Dann setzt du sie ab. Sitzt sie, hat sie sich noch eins verdient. Dann gehst du ein paar Schritte weg (auf den Flur, in ein anderes Zimmer oder quer durch das Zimmer) und wiederholst das Spiel. Wiederhole es so oft, bis sie ohne das geringste Zögern zu dir kommt, sobald du sie rufst. 

Lässt sie dann von der Couch ab, ist es nie geschehen. (Sie wird anfangs häufiger testen; später wird sie schneller aufgeben und seltener versuchen, auf die Couch zu gelangen.) Versucht sie es jedoch erneut, gehst du in die Rekursion.

Lasse dich NICHT auf eine Diskussion mit ihr ein, wenn sie schon oben auf der Couch ist; es sei denn, du bist absolut(!) sicher(!), dass du sie wirklich von der Couch expedieren kannst und sie danach nicht sofort zurück hüpft. Denn anderenfalls verstärkst du nur ihre Ansicht, den Platz immer vehementer verteidigen zu müssen. 

Die einzige vernünftige Alternative wäre, sie von dem Platz zu verdrängen. Doch das braucht starke Nerven und ein schnelles Reaktionsvermögen, wenn sie wirklich schnappt; auch, wenn es anfangs wohl nur ein Droh-Schnappen ist, also eigentlich nicht wirklich weh tun soll.

Wenn sie es auch nur ein einziges Mal schafft, wirft dich das um einige Tage zurück; aber bleibe beharrlich. Du wirst es irgendwann schaffen, sie dauerhaft davon abzuhalten. (In diesem Fall locke sie aus dem Zimmer. Klappern mit Futterschüsseln oder Rascheln mit dem Futtersack hilft bei den meisten Hunden. Danach ist das Zimmer wieder tabu. Tür schließen! Logischerweise wirst auch du dann zeitweilig das Zimmer meiden müssen; denn allein-sein ist keine Option für sie. Viel Zeit für laaaaange Spaziergänge, Küchenarbeit und Hausputz. ;))

Außerdem verschaffst du ihr einen Liegeplatz in der Nähe. Dort, wo sie idealerweise den ganzen Raum überblicken kann, aber nicht im Weg herumliegt. Das ist fortan ihr Platz in diesem Zimmer. Der gehört nur ihr. Und dort - und bis auf Weiteres NUR DORT - gibt's Streicheleinheiten. (Einer meiner Rabauken liebt beispielsweise den Platz unter dem Couchtisch. Alles im Blick und schön dicht am Mann. Der andere liegt lieber schräg hinter dem Sofa an der Heizung. Da sieht er zwar weniger, aber er ist auch deutlich entspannter.)

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Schon nach relativ kurzer Zeit (ich schätze, schon nach 3, 4 Tagen gibt's die ersten wirklich deutlich positiven Zeichen) wirst du feststellen, dass sie sehr viel ruhiger und gehorsamer wird. Doch du hast dir einen Husky eingetreten. Das heißt für dich: Du darfst nie nachlassen. Selbst kleine Abweichungen von den Regeln können Huskys motivieren, die Grenzen auszutesten.

Werde ein wirklich guter Rudelführer! Sei konsequent, verlange Disziplin, aber bleibe immer freundlich, ruhig und gelassen. Und wenn du mit ihr etwas klären musst, denke daran: Hunde sind wie Männer. Die hauen sich notfalls gegenseitig in die Fresse, aber direkt danach gehen sie gemeinsam ein Bier trinken. Also trage ihr NIEMALS etwas nach. Auch keinen Biss, oder so.

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Und lasse dich NIEMALS auf einen Streit mit ihr ein, wenn sie derart aggressiv ist und du dir nicht zutraust, diesen Streit wirklich absolut ultimativ 100%ig sicher(!) gewinnen zu können. Jede Auseinandersetzung, die du verlierst, weil du dich zurückziehst, gibt ihr mehr Selbstvertrauen. Nutze stattdessen deinen Kopf, um sie auszutricksen. Schiebe oder zerre sie also nicht von der Couch, sondern gewöhne ihr den Gedanken an die Couch ab, indem du ihr Alternativen bietest. 

xttenere  25.11.2016, 07:06


sehr gut geschrieben...aber das mit de Konsequenz wird nicht hinhauen....da der FS hat Angst, dass die Hündin beisst, wenn er durchgreift....und die Hündin spürt diese Unsicherheit.

Denke, es gibt nur eine einzige Möglichkeit: nämlich sich einen guten Trainer ins Haus zu holen...alleine wird das der FS mit seiner Unerfahrenheit nicht hinkriegen.

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Isique 
Fragesteller
 25.11.2016, 08:29

Lieben Dank für die sehr ausführliche Antwort! 

Eins schon mal vorweg, ich habe davor keine Angst o.ä.. Ihr plötzliches Verhalten hat mich nur sehr verunsichert. 

Wir haben Malia wie gesagt jetzt seit knapp zwei Wochen. In der alten Familie war sie den ganzen Tag eingesperrt in einer Hundebox und war zwei mal am Tag 30-60min draußen. Auf die Couch durfte sie übrigens auch nicht. 

Seitdem sie hier ist gehen wir morgens, mittags, abends mit ihr 1,5h spazieren. Und mittags mit der Schleppleine. Da sie ein Siberian/Malamute mix ist, ist sie nicht ganz von der aufgedrehten Sorte und legt sich nach 20min radfahren freuwilllig hin um zu schlafen. 

Gleich nach ihrem Einzug haben sie ihr gezeigt, wo sie nicht hin darf: Küche, Couch, Bett! Hat alles super geklappt. 

An der frischen Luft hat sie komplett verrückt gespielt. Man muss dazu sagen, dass sie sich in der Zeit gerade in der Hitze befand. Das war sehr anstrengend. Aber wir haben es durchgezogen: sie zieht, wir bleiben stehen Idee wechseln die Richtung. An jeder Straße anhalten und sitz machen. Vor dem Spaziergang Sitz machen und wir gehen als erstes aus dem Haus... All das hat ohne Probleme geklappt. Nur Rückruf klappt noch nicht so ganz, was meiner Meinung Damit zu tun hat, dass sie uns noch nicht "genug" als rudelführer anerkennt. Aber es wird von Tag zu Tag besser. 

Ein Hundebett hat sie und sowas wie eine große Schlafbox. Diese ignoriert sie leider komplett. Am liebsten liegt sie unter meinem Bett, vor meinem Bett, im Flur oder vor der Couch. Wir haben anfangs auch versucht sie immer auf ihr Bett zu schicken, es dann aber gelassen, weil uns die anderen Orte auch gar nicht stören.

Ich weiß, dass wir viel Vertrauen aufbauen müssen und sehr konsequent sein müssen bei ihr! Das war mir klar. Wir hatten schon immer Huskys.

Damit, dass ich komplett versagt habe kann ich mich zwar nicht ganz anfreunden. Diese Meinung teile ich leider nicht ganz, aber ich verstehe, dass du das so siehst. Vielleicht ist es auch so! 

Das mit der teilweisen Fütterung habe ich auch schon gehört. Leider frisst sie Trockenfutter nicht gerne. Wir haben das Futter von den Vorbesitzern übernommen. Morgens frisst sie so gut wie gar nicht und abends dann ein wenig nach dem Spaziergang. Tagsüber stellen wir das Futter weg. Nun haben wir angefangen ihr morgens Nassfutter zu füttern und abends Trockenfutter. Das klappt hervorragend! Sollte ich es trotzdem mal, mit der "Etappenfütterung" probieren? 

Heute war sie zwei mal auf dem Sofa. Ich habe laut nein und ab gesagt und habe mich dann neben sie gesetzt, da sie mich nur doof angeschaut hatte. Aber mit dem Blick, dass sie genau wusste, was sie falsch macht. Dann habe ich sie Stück für Stück "verdrängt" und sie ist mir nur minimalsten widerstand und einem kleinen Knurren von der Couch runter(gerannt). Danach wollte sie Unters Bett flüchten, aber als ich sie gelobt und gekrault habe, hat sie sich wieder beruhigt.

Ich hoffe sehr, dass wir die Probleme aus der Welt schaffen können. Mit deinen Ratschlägen werde ich auf jeden Fall an mir arbeiten und zur Not natürlich auch einen Trainer hinzuziehen. 

Ganz großes Dankeschön und liebe Grüße!

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Unsinkable2  25.11.2016, 18:32
@Isique

Ich versuche es erneut mit Ehrlichkeit, Isique:

... zur Not natürlich auch einen Trainer hinzuziehen. 

Ich schätze deinen Willen zur Besserung sehr. Und ich erkenne ihn auch an vielen Stellen völlig unzweifelhaft. 

Aaaaaaber: Anscheinend fehlt dir selbst fundamentalstes Grundlagen-Wissen. Ich bin normalerweise kein Freund davon, gleich zu sagen "Bring ihn in die Werkstatt! Lass ihn reparieren!" Aber im Angesicht deiner näheren Beschreibungen hier, ist das vielleicht die beste Idee, die du haben kannst.

Etwa hier:

... sie ist mir nur minimalsten widerstand und einem kleinen Knurren von der Couch runter(gerannt).

Hunde kommunizieren Eskalationen ähnlich wie Menschen: Erst reden sie vernünftig miteinander, dann schreien sie sich an, dann wird Prügel angedroht und zum Schluss springen sie sich gegenseitig an die Gurgel.

Nur machen Hunde das mit anderen Mitteln: Knurren ist dabei die Stufe der "Prügel-Androhung". Ein "kleines Knurren" ist also die Androhung von "kleiner Prügel". Es ist ein Angebot, es hier und jetzt auszutragen. Und es wird eingesetzt, wenn alle anderen Mittel der Kommunikation - insbesondere der Körpersprache, denn das ist die "Muttersprache" der Hunde - ungehört verhallt sind. Einfacher gesagt: Du warst vorher die ganze Zeit blind und taub für das, was sie dir mitzuteilen versuchte. Also versucht sie nun, sich mit immer drastischeren Mitteln mitzuteilen.

Und die "Flucht unters Bett" ist ein Zeichen dafür, dass sie von deinem Verhalten völlig verunsichert wird, weil du offensichtlich völlig widersprüchliche Signale an sie sendest.

Wenn du dann noch das Folgende machst, dann machst du es im Laufe der Zeit immer schlimmer und nicht besser:

... als ich sie gelobt und gekrault habe, hat sie sich wieder beruhigt.

Das war das ABSOLUT FALSCHESTE, was du in dieser Situation hättest tun können. Aus allen möglichen Mitteln hast du das allerschlechteste ausgewählt.

Richtig wäre hier gewesen, sie erst mal unbeachtet ziehen zu lassen und dich später um sie zu kümmern. Ja, es ist nicht schön, wenn sie unters Bett kriecht; gerade weil sie damit ja auf schmerzliche Weise zeigt, wie sehr du sie verunsicherst, anstatt ihr Sicherheit zu geben. Aber du solltest daran arbeiten, dass du ihr gar nicht erst einen Grund gibst, verunsichert unters Bett zu kriechen.

Stattdessen lobst du sie für ihren Widerstand und das Knurren; zeigst ihr, dass sie richtig und du falsch gehandelt hast; erklärst ihr, dass sie nicht verunsichert sein soll, weil DU derjenige von euch beiden warst, der einen Fehler gemacht hat...  entschuldigst dich bei ihr?!

Warum, Isique? Darf sie nun auf die Couch oder nicht? Wenn nicht, dann hat SIE einen Fehler gemacht und DU warst im Recht. Also hätte sie sich bei dir entschuldigen müssen. Und wenn sie doch auf die Couch darf, warum vertreibst du sie erst davon, um dich dann umgehend dafür zu entschuldigen?

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Mit anderen Worten: Ich respektiere, achte und freue mich über deinen Willen, es besser zu machen. Und ich wünsche mir wirklich, dass es mehr von deiner Sorte geben möge; vor allem also Leute, die eigene Fehler einsehen und korrigieren wollen.

Also tue ihr und dir den Gefallen, und sehe deine Fehler ein: Wille allein reicht nicht. Du beherrschst offensichtlich nicht einmal absolute Grundlagen in der normalen Kommunikation mit deinem Hund. Kaufe dir ein paar fundamentale Grundlagenbücher. Lies sie gründlich durch! Beherzige sie! Und hole dir JETZT einen Trainer ins Haus, der die Zwischenzeit überbrücken hilft und sich den bereits auftretenden Störungen widmet, solange sie noch ohne Weiteres zu beheben sind.

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ich sie runterschicke, knurrt und bellt sie und schnappt nach mir.

ein Fall für einen Hundetrainer der vor Ort mit dem Hund und Dir arbeitet.

könnte eine Verhaltensstörung auf Grund falscher Haltung und Unterforderung sein! 

Huskys sind Arbeitshunde/Extremsportler und keine Wohnungshunde! 

Außerdem sind sie nur zu zweit zu halten. 

man muss unbedingt berücksichtigen, dass ein Husky in der Regel nicht alleine, und schon gar nicht in einer Stadtwohnung gehalten werden sollte. Ein Husky, der alleine gehalten wird, muss im Grunde genommen, seinem “Rudelführer”, also dem Menschen, den ganzen Tag über nahe sein, ansonsten kann es vorkommen, dass die gesamte Wohnungseinrichtung zerlegt wird. 

Eigentlich sollte man einen Husky aber gar nicht alleine halten. 

Die Tatsache, dass man also gleich zwei oder mehrere Huskies zusammen halten sollte und dass der Husky immens viel Bewegung braucht, können schnell mit dem Lebenswandel eines Hundehalters kollidieren und zu einer traurigen Trennung führen!

http://www.hunde-fan.de/hunderassen/sibirian-husky/

bist du in einer Hundeschule ?

kennst du die Vorgeschichte des Hundes ?

sprich mal mit dem Trainer darüber .

Isique 
Fragesteller
 24.11.2016, 23:08

Dem Hund ging es super! War eine echt tolle Familie. 

Und nein, sind wir noch nicht. Sie machte ja einen sehr erzogenen Eindruck 

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Blitz68  25.11.2016, 08:50
@Isique

wenn der führer des Rudels wechselt , gibt es immer Kmpfe um die Rangordnung -

warum wurde sie abgegeben ?

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skjonii  25.11.2016, 09:26
@Isique

Das mit der Hundeschule darf man nicht falsch verstehen, das ist kein Nachsitzen für schlechte Schüler, sondern eher ein gemeinsames Lernen. 

Man sagt nicht ohne Grund "Erziehung geht nur über Beziehung". Die Hundeschule schweißt euch einfach als Team sehr zusammen, weil ihr zusammen lernen und zusammen Aufgaben bewältigen müsst. Du lernst, wie du mit ihr umgehen musst um ihr richtiges Verhalten beizubringen und sie lernt was du von ihr erwartest. 

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skjonii  25.11.2016, 09:27
@Blitz68

von welchem Rudel redest du? Der Hund lebt in einer Familie, da herrschen familiäre Strukturen und keine Hackordnung. 

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Berni74  25.11.2016, 09:52
@Isique

Dem Hund ging es super! War eine echt tolle Familie.

Wie jetzt? In einem anderen Kommentar hast Du geschrieben, er war die meiste Zeit in einer Box eingesperrt und durfte nur einmal am Tag für 60 Minuten raus.

Was stimmt jetzt???

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In erster Linie solltest Du Dir klarmachen, was für einen Hund Du Dir ausgesucht hast. 

Huskys sind Arbeitshunde, absolute Spezialisten und im Gegensatz zu Gesellschaftshunden nicht dazu geboren, dem Menschen zu gefallen und mit ihm auf (oder vor) dem Sofa rumzuliegen. Der eigene Kopf und die Hartnäckigkeit, mit denen Du gerade konfrontiert wirst, sind erwünscht. Du hast Dir einen Hund ausgesucht, der nicht begeistert auf das hört, was Du ihm vorschlägst, sondern der einen eigenen Kopf hat und ihn durchsetzen will. Mit diesem Problem wirst Du immer und immer wieder konfrontiert werden. Mach Dir das bitte klar und überleg Dir, ob Du das willst, wenn der Hund Dich jetzt schon an Deine Grenzen bringt. 

Mit Härte erreichst Du absolut nichts und Du solltest bedenken, dass der Hund deutlich stärker ist, wenn Du Die Konflikte mit ihm auf körperlicher Ebene austragen willst. Abgesehen davon zerstörst Du mit "Alphawurf" & Co massiv das Vertrauen Deines Hundes in Dich und torpedierst die Bindung, die absolut unerlässlich ist, damit der Hund Dir zuverlässig folgt und sich von Dir führen lässt. 

Dass der Hund viel mit Dir kuschelt kann schlicht und ergreifend daran liegen, dass er Angst hat, Dich als unkalkulierbar empfindet und versucht, Dich zu besänftigen. Wenn Du Hunde untereinander beobachtest, suchen gerade diejenigen starken Körperkontakt, die sich nicht verstehen. Was im ersten Moment paradox klingt, ist der Versuch, eine Situation ohne Ausweichmöglichkeit nicht eskalieren zu lassen. Schlimmstenfalls ist es ein "Bitte, bitte tu mir nichts, ich bin auch ganz lieb zu Dir.", mit dem der Hund sich vor weiteren Angriffen retten will. 

Dass der Hund in die Wohnung gepinkelt hat zeigt, dass er Stress und Angst vor Dir empfindet und das ist riesiger Mist. Ein Hund, der Angst und Stress hat, lernt nichts, weil das Gehirn auf Flucht oder Verteidigung eingestellt ist. Außerdem zeigst Du ihm keine Alternative zu seinem Verhalten und der Hund hat keine Möglichkeit, es besser zu machen. 

Mein Eindruck ist, dass die Probleme in erster Linie daraus resultieren, dass Du die Rasse unterschätzt hast und dass es an Grundlagen mangelt. Über ein Forum wirst Du diese Probleme nicht lösen können. Such Dir bitte über die Seiten "Trainieren statt dominieren", "Easy Dogs" oder Cumcane einen Trainer in Deiner Nähe (oder ruf an und lass Dir jemanden empfehlen). Wenn Du jetzt an jemanden gerätst, der mit Alphawurf und Dominanztheorie arbeitet, vergurkst Du den Hund richtig und schaffst Dir noch mehr Probleme. Hunde brauchen Regeln und Grenzen, aber sie lernen deutlich schneller, besser und zuverlässiger, wenn man beides gewaltfrei auftrainiert und festigt. Alphawurf & Co sind aus Sicht des Hundes nämlich nichts anderes als Gewalt mit der erklärten Absicht, massiv zu verletzen oder sogar zu töten. 

Parallel zum Training empfehle ich Dir, Dir ein paar Bücher über die Rasse und zu den Grundlagen zu besorgen. "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes" (DVD), "Das andere Ende der Leine" (Buch), "Was fühlt mein Hund, was denkt mein Hund" (Buch), "Wölfisch für Hundehalter" (Buch), "Hoffnung auf Freundschaft" (Buch) sind einige gute Titel, die Du auch gebraucht finden kannst. 

Ohne dich und den Umgang mit dem Hund zu kennen, ohne euch in Aktion zu erleben, ist es schwer, zielgerichtete Hilfestellung zu geben.

Fakt ist, der Hund verteidigt das, was seiner Meinung nach seins ist, das Sofa. Du hast darüber eine völlig andere Meinung und mußt dem Hund auf freundliche, aber bestimmte Art beibringen, daß deine Meinung zählt.

Ich halte mich jetzt ganz bewußt sehr allgemein, weil jeglicher, konkreter Rat böse ins Auge gehen könnte, wenn er falsch ist.

Der Hund ist erst zwei kurze Wochen bei dir, er muß sich auch erst mal eingewöhnen. Weiterhin kommt hinzu, daß in diesem Alter quasi die Pubertät abläuft, was das bedeutet, solltest du wissen. Was da passiert, ist von der Betrachtung Mensch-Tier absolut übertragbar.

Wie sicher bist du im Umgang mit Hunden? Hast du Erfahrung, oder ist es dein erster Hund?

Isique 
Fragesteller
 24.11.2016, 23:14

Ich bin mit Huskys aufgewachsen in meiner Familie. Jedoch ist das jetzt mein erster eigener Hund. Und solch eine Situation kenne ich halt überhaupt nicht. Ich zeige ihr was sie darf und was sie nicht darf. Aber dieses Knurren und schnappen verunsichert mich nur so stark 

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marit123456  24.11.2016, 23:26
@Isique

O.K., kann ich verstehen.

Ich rate dringend davon ab, Gewalt anzuwenden. Also bitte keine groben Handlungen, wie auf den Rücken werfen, etc.

Setz dich durch und schick sie auf ihren Platz, den du für sie vorgesehen hast.

Wie ist ihre Leinenführigkeit? Wenn das gut klappt, kannst du die Leine auch in der Wohnung nutzen und sie damit zu ihrem Platz führen und sie dort ablegen.

Sie wird es wieder und wieder probieren, aber wenn du nicht locker läßt, hast du den wichtigsten Kampf gewonnen. Diese Phase ist anstrengend, geht aber Gott sei Dank vorbei.

Lass dich nicht von diesen Drohgebärden beeindrucken, bleib souverän und selbstsicher, übrigens auch in deiner Körperhaltung. So wie du die Körpersprache deines Hundes lesen kannst, so kann er auch die menschliche lesen.

Durchhalten, sicher auftreten, konsequent und liebevoll agieren, dann ergibt sich alles weitere.

Hunde sind resourcenorientiert, auch das kann man für ein Training bestens nutzen.

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