Medizinstudium ohne Physik?

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Moin,

in den Niederlanden wird für manche Studiengänge vorausgesetzt, dass bestimmte Fächer auf unterschiedlichem Leistungsniveau in der Schule belegt wurden; für Medizin ist Physik (zumindest an einigen Unis der NL) eine Eingangsvoraussetzung.

Wenn man diese Fächer nicht belegt hat, sprechen die Niederländer von "Deficienties". Diese kann man durch eine Zusatzprüfung aufholen (bis auf Biologie, soweit ich weiß), aber den Umfang dieser Zusatzprüfungen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man sollte also auf jeden Fall genug Zeit einplanen, um sich auf diese Prüfungen vorzubereiten und sich auch mit der Bewerbung entsprechend Zeit lassen.

Informationen gibt es vor allem auf den Websites der niederländischen Universitäten, dort solltest du dich einmal schlau machen. Es ist möglich, dass es regionalspezifische Unterschiede gibt, das weiß ich nicht. Da die NL aber insgesamt nicht so föderal organisiert sind wie Deutschland, ist es gut denkbar, dass diese Regelungen landesweit gelten. Du wirst auf den Uni-Homepages auch einen Erwartungshorizont finden, an dem du dich orientieren kannst.

Lieben Gruß

Hallo,

ich habe mich selber vor einigen Jahren mal mit dem Studium in den Niederlanden auseinandergesetzt.

Ich würde dir empfehlen, dich auf den Internetseiten der Universitäten, die das Fach Medizin (auf Niederländisch Geneeskunde) anbieten, umzusehen. Dort findest du in der Regel alle nötigen Informationen zum Studium und zur Bewerbung. Falls Fragen bestehen, findest du dort auch Ansprechpartner, die dir helfen können.

Es ist vollkommen egal, mit welchen Fächern du dein Abitur gemacht hast. Einzige Voraussetzung ist die allgemeine Hochschulreife. Die bekommst du an jedem Gymnasium mit oder ohne Physik.

Im Studium selbst hast du ein klein wenig Physik aber hierfür bedarf es keinen Vorkenntnissen und Physik im Medizinstudium hat nichts mit Physik im Physikstudium zu tun.

sumsehummel  06.08.2021, 11:06

Das gilt für Deutschland. In den Niederlanden gibt es andere Voraussetzungen, zum Teil muss man einen gewissen Kenntnisstand in bestimmten Fächern vorweisen.

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Da machst Du Dir unnötige Probleme! Physik spielt im Medizinstudium neben Biologie, Chemie, Anatomie und Physiologie keine so große Rolle. Das stellt im Studium kaum eine Hürde dar. Und das Latinum muss man schon lange nicht mehr nachweisen. Für die lateinische Fachsprache bieten die Unis spezielle Kurse an.

Bei der Studienplatzvergabe über die Stiftung Hochschulstart geht es nur um Notenschnitt und Wartezeit, aber keinesfalls um Fachnoten. Beim Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) sind die Professoren weitgehend frei in der Wahl der Auswahlkriterien. Aber ausgerechnet der Nachweis physikalischer Vorkenntnisse wird da neben fachlicher Motivation und ggfs. einschlägigen Berufsausbildungen/Praktika und FSJ kaum in Betracht gezogen werden.

Ich selbst z.B. bewarb mich vor Jahrzehnten ohne nennenswerte Physikkenntnisse und ohne formalen Schulabschluss (nach ca. 6,5 Jahren realem Schulbesuch) erfolgreich für eine Sonderprüfung für die Zulassung zum Lehramtsstudium Physik. Das Studium meisterte ich mehr so neben der Hochschulpolitik. Mein Physik-Professor gab zu, von mir einiges gelernt zu haben. Dabei wurde ich längst im Kreise der Philosophen herumgereicht. Und meinen Lebensunterhalt musste ich dabei auch aufbringen.

Wo hast Du ernsthafte physikalische Wissenslücken? Kenntnisse zu Osmose, Strömungsmechanik und Elektrolyse z.B. dürften in der Medizin hilfreich sein. Das kann man sich ja heutzutage fast alles bei Wiki anlesen, mitsamt den gelegentlichen dortigen Fehlern. Zuverlässiger ist hier das bekannte Lehrbuch "Gerthsen Physik". Das las ich einmal mit einem Eifer, als ginge es um klassische Dramen.