Medienkonsum bei Kleinkindern?

7 Antworten

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Bevor mein Kind in den Kindergarten geht wird es kein Fernsehen/Tablet schauen dürfen. 0-3 Jährige interessiert sowas oft auch noch gar nicht. Ab dem Zeitpunkt wo es in den Kindergarten geht, wird es nach dem Kindergarten Fernsehen dürfen, um runter zu kommen, während ich koche und abends vor dem Schlafen eine Folge. Ab 6/7 werde ich dass dann nicht mehr so durchziehen und lockerer werden, weil ich denke, dass es ab dann auch ein bisschen gelernt hat selbstbestimmt zu gucken, ohne den kompletten Tag davor zu verbringen. Tablet höchstens so ab 8, jedoch wird es kein social media auf dem Tablet haben. Nur Spiele und vielleicht Youtube. Ein Handy dann erst ab 10, aber nur mit WhatsApp und Apps die für dieses Alter empfohlen sind.

Das ist viel zu viel. Mein kleinstes Enkelkind, gerade 2 1/2 Jahre alt, kennt das noch gar nicht.

Die anderen Enkelkinder zwischen 3 und 6 Jahren sehen öfter was, aber maximal 1 Stunde am Tag. Es werden nur ausgewählte Sendungen angesehen, nicht alles, was sie wollen.


MhKatzenFleisch 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 20:52

Hört sich sehr vernünftig an👍🏽

Oma1705  09.12.2024, 20:53
@MhKatzenFleisch

Danke. Übrigens, darf der älteste sonntags ein wenig mehr sehen. Da gibt es ja "Die Sendung mit der Maus".

Ich finde es einerseits wichtig, Kindern auch den Umgang mit Medien beizubringen, allerdings finde ich, dass es sich in Grenzen halten sollte.

Mit unter 4 kann das Kind mal was schauen, allerdings sollte es nicht zu viel sein.

Es gibt durchaus sinnvolle Fernsehsendungen oder Filme, die kann man gemeinsam schauen. Gleichzeitig ist es wichtig, Kindern Spielzeug mit viel Raum für die Kreativität zu geben, um ihre Entwicklung zu fördern. Digital ist das oft nicht möglich.

Feste Bildschirmzeiten halte ich - aus pädagogischer Sicht - allerdings in jedem Alter für unangebracht. Das ist ein verzweifelter Kontrollversuch. Bedarfsorientierter Umgang ist in aller Regel sinnvoller.

Meine Kinder sind ohne TV-Glotze groß geworden, denn diese hatte ich schon 10 Jahre vorher hinausgeschmissen und der Mann, den ich heiratete, lebte auch ohne. Bei uns wurde gelesen, gesungen, musiziert, geistig und kreativ gearbeitet.

Fällt mir just eine kleine Begebenheit dazu ein: Als wir den Opa besuchen fuhren, meinte Opa seinen Enkeltöchtern was Gutes zu tun und schaltete diese Teletubbies an. Zupft mich meine Dreijährige am Ärmel: "Sag mal, Mama, sind die krank? Die können ja gar nicht richtig reden!"

Auf jeden Fall fielen meine beiden in der Grundschule dadurch auf, dass sie einen wesentlich größeren Wortschatz und eine viel längere Aufmerksamkeits- und Konzentrationsspanne hatten als ihre Mitschüler. Die beiden waren friedfertig, freundlich, höflich und selbstbestimmt, ließen sich weder manipulieren noch gängeln.

Beide sind heute gestandene Frauen, die das Leben ohne Flimmerkiste beibehalten haben. Wobei die ältere Tochter an der Medien-Uni Mittweida studiert und ihren Ingenieur Tontechnik gebaut hat.

Ich selbst bin auch ohne Fernseher groß geworden. Zu meiner Zeit gab's nur den Volksempfänger mit Fortsetzungshörspielen.

Ich halte es für unverantwortlich, Kleinkinder vor den Fernseher zu setzen. Häufiger Fernsehkonsum stört nachweislich die Sprachentwicklung und die allgemeine Lernfähigkeit eines Kindes. Außerdem verleitet häufiges Hocken vor dem Fernseher zur körperlichen Inaktivität.

Einst unterhielt ich mich mit einem Gymnasiallehrer, der im Laufe des Gesprächs ganz deutlich sagte, dass er am Lernverhalten der Schüler erkennen kann, ob in der Familie viel oder wenig TV geschaut wird, ob viel oder wenig gelesen wird.

Er sagte u.a. dass die meisten Einser-Schüler ausgesprochene Leseratten sind, denn Lesen verbessert automatisch die Rechtschreibung und es erweitert den Wortschatz. Zudem wird das Gehirn trainiert, einen Text immer schneller zu erfassen.

Ich wundere mich nicht, dass die Intelligenz und Lesefähigkeit rapide abnimmt, wenn bereits Zweijährige vor der Flimmerkiste geparkt werden und schon Kindergartenpimpfe ein Handy vor der Nase haben. 

Unter uns deutschen Muttersprachlern gibt es 4% Analphabeten, mit steigender Tendenz. Weitere 14% sind funktionale Analphabeten. Sie können nur Worte und kurze Sätze lesen. Über ein Viertel der Deutschen, nämlich 25,9%, haben eine schwache Lesekompetenz. Sie können keine komplexen Texte erfassen; es fehlen Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse. Das sind gerundet 44% aller Deutschen, die Texte von Goethe und Schiller schon nicht mehr erfassen können. In dieser erschreckend hohen Zahl sind nicht einmal Ausländer enthalten. (Zahlen der Online-Präsenz „Bundeszentrale für politische Bildung“ entnommen)


Sonnenschein944  11.12.2024, 16:40

Mir gefaellt deine Antwort.

Ich bin mit wenig Fernsehschauen aufgewachsen - und kein Fernsehgeraet. Lebe ueberwiegend fuer mich alleine.

Ich bin kein guter Leser, Buecher dienen mehr fuer Wissen, zum Teil vergleichend nebeneinander - das hat mir mein Vater schon frueh mitgegeben. Habe deshalb eine groessere Buechersammllung.

Mit der "Rechtschreibreform" vor ueber 20 Jahren habe ich noch immer grosse Anpassungsprobleme, vorher hatte ich keine Schwierigkeiten.

Ich nutze Whats App - sonst keine Social Media, also auch kein Facebook - bevorzuge "face to face".

Ich würde Kindern unter 4 Jahren gar nicht erlauben alleine fernzusehen.

Mit so einem kleinen Kind würde ich allemal 1-2x die Woche zusammen eine Serie/einen kurzen Kinderfilm anschauen und anschließend darüber reden.