Mathematikstudium trotz relativ schlechten Noten im Mathe gk?

10 Antworten

Ich kann es nun nur aus meiner persönlichen Sicht schildern: ich war immer gut in Mathe auf dem Gymnasium, und dennoch habe ich mich gegen ein Mathestudium entschieden (wobei der Grund aber darin lag, dass ich Chemie studieren wollte, was ich dann auch erfolgreich gemacht hatte).

Selbst das Nebenfach Mathe im Chemiestudium (was sicher einfacher ist als "Hardcore"-Mathe) empfand ich als sehr anspruchsvoll. Allerdings erwähne ich auch, dass wir einen Studenten hatten, der von Chemie auf Mathe gewechselt hatte (das war aber eine Ausnahme).

Natürlich ist Mathematik faszinierend, das empfinde ich immer noch so. Allerdings bin ich froh, etwas studiert zu haben, das nur peripher damit zu tun hat (ich sage aber auch: Mathe ist etwas, was man tatsächlich auch im Beruf anwenden kann, in Physik/Chemie/usw.).

Mit Zahlen hat Mathe natürlich nur peripher zu tun. Mathe ist eine abstrakte Wissenschaft, die mit Variablen und jeder Menge Beweisen und Ableitungen arbeitet. Dass man irgendwo mal konkrete Zahlen einsetzt, ist eher selten.

Du hast völlig falsche Vorstellungen vom Mathe-Studium!
Zahlen braucht man im Mathe-Studium kaum, wenn dann hauptsächlich nur zum Numerieren der Sätze und Kapitel.
Knobelaufgaben haben mit dem Mathe-Studium so viel zu tun, wie Doktor-Spiele mit dem Medizinstudium zu tun haben ;-)

Der Zusammenhang zwischen den Mathe-Schulnoten und den Chancen, ein Mathe-Studium zu schaffen, ist nicht zwingend.
Auch viele, die im Mathe LK immer 15 Punkte hatten, scheitern im Mathe-Studium.
Wer schon mit Schul-"Mathe" Probleme hat, obwohl Schul-Mathe "nur ein bißchen Rechnen" ist im Vergleich zu Uni-Mathe, der wird es extrem schwer haben im Mathe-Studium.

Mathe gehört mit zu den schwierigsten, anspruchsvollsten Studiengängen und hat extrem hohe Abbrecherquoten: 70% - 80% der Mathe-Studenten scheitern an den hohen Anforderungen und brechen das Studium ab.

Ahzmandius  06.01.2017, 23:12

Ich glaube die hohen Abbrechquoten rühren eher daher, dass viele Leute Unimathematik mit Schulmathematik vergleichen und dann was völlig anderes an der Uni bekommen und schnell das Interesse verlieren.

Ein weiterer Grund warum es so viel Abbrecher gibt, ist der fehlende NC.

Den gibt es aus einem guten Grund nicht, weil die Noten (auch die Mathenoten) schlicht nichts über die Eignung aussagen.

Für Fächer wie z.B. Medizin gibt es einen NC auch aus einem guten Grund, weil es im Prinzip ein Fleißfach ist (gerade wenn ich an das Physikum bei den Medizinern/Tiermedizinern denke; das ist pures Bulimielernen). Und gute Noten im Abi bekommt man hauptsächlich durch Fleiß.

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Rubezahl2000  06.01.2017, 23:22
@Ahzmandius

Sorry, aber du verstehst anscheinend die Ursache und den Sinn vom NC gar nicht!
Der NC hat NUR was damit zu tun, ob es mehr Bewerber als verfügbare Studienplätze gibt! Sonst nichts!
Bei Medizin gibt's ein Vielfaches an Bewerbern im Verhältnis zur Anzahl der verfügbaren Studienplätze, deshalb der hohe NC.
Bei Mathe gibt's mehr verfügbare Studienplätze als Bewerber, deshalb gibt's kenen NC und jeder Bewerber bekommt einen Studienplatz.
Das was DU da behauptest als "Grund für den NC" das ist komplett falsch und entbehrt jader Grundlage!
Wie kommst du darauf???

Wenn zufälligerweise nächstes Jahr sich nur ganz wenige Abiturienten um einen Medizin-Studienplatz bewerben würden, weniger als verfügbare Plätze, dann würden ALLE Bewerber einen Medizin-Studienplatz bekommen, auch die mit Abi-Note 4

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Ahzmandius  06.01.2017, 23:42
@Rubezahl2000

Nicht zwingend, natürlich ist die Hauptfunktion die Begrenzung der Studienplätze, aber nicht aussschließlich....

Wenn das der einzige Grund wäre, müssten aber einige Fächer wie z.B. BWL, Jura etc. viel krassere NC haben.

Den hat Jura nicht bzw. einen sehr hohen, einfach weil das Fach null mit Fähigkeiten, die man in der Schule erlernt zu tun hat (außer Deutsch vielleicht).

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Rubezahl2000  06.01.2017, 23:44
@Ahzmandius

Das ist kompletter Blödsinn, was du da schreibst!
Informier dich bitte erst mal, bevor du so was von dir gibst!

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Ahzmandius  06.01.2017, 23:58
@Rubezahl2000

Informiere dich doch mal lieber wie überlaufen Jura und BWL Studiengänge sind und welche NCs die so haben ;-) Hast du mal mit einem Prof. Jura/BWL/VWL mal geredet?

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Ahzmandius  06.01.2017, 23:56

Und noch was:

Der NC (vor allem die hohen NCs also 1,... etc.) sind im Prinzip dafür da abzuschrecken.

Kaum jemand, der studieren will, wird mehrere Semester, oder gar Jahre warten, bis er ein Studienplatz in Medizin oder ähnliches bekommt (es gibt welche, die es ernst meinen, aber eher wenige. Diese machen in der Regel etwas in Richtung Sanitäter, um Wartezeiten zu verkürzen)

Viele Abiturienten haben den Eindruck, dass hohe NC=Schwieriger Studiengang Bedeutung, was aber in aller Regel nicht so ist.

Im Studiengang ohne NC wird das Tempo einfach am Anfang knallhart angezogen und es fallen viele durch, weil sie einfach nicht hinterherkommen (im allgemeinen, weil sie aus der Schule gewohnt sind eine Woche vor Klausur lernen reicht schon - nein...) 

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Rubezahl2000  07.01.2017, 00:09
@Ahzmandius

Hast du heute Märchenstunde?
Du glaubst also, dass der NC gesteuert wird, oder dass er abschrecken soll??? Was für ein Blödsinn!
Der NC ist die Abi-Note des "letzten" Bewerbers, der einen Studienplatz bekommen hat - fertig.
Alles andere, was du hier behauptest, ist deine Phantasie ;-)

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Ahzmandius  07.01.2017, 00:27
@Rubezahl2000

Übersteigt jedoch in bestimmten Studienfächern die Nachfrage nach Studienplätzen die Kapazität dieser Fächer

....

Die Studienplatz-Kapazitäten eines Faches werden durch die Hochschule oder von dem zuständigen Landesministerium ermittelt.

Jede Hochschule kann stets selbst entscheiden, wie hoch die Kapazität ist und Basta. 

Du lebst in einer Traumwelt. Ich versuche dich mal aufzuwecken und zwar anhand der Uni in Gießen (JLU).

Die Stadt Gießen hat kaum Industrie die einzige Berechtigung für diese Stadt ist die Uni und die THM.

Kurz gesagt:

Viele Studierende -> Viele mögliche, junge Menschen, die Gießen als Erstwohnsitzt anmelden -> Ka Ching (Zuschüsse für die Stadt etc.)

Und ich gebe dir Brief und Siegel es ist in fast allen Unistädten das gleiche.

Und selbstverständlich ist der NC in erster Linie dazu da zu begrenzen, aber es geht ja auch ohne ("aussieben") und das obwohl in vielen Studiengängen (siehe Jura/BWL/VWl) ein höher NC nötig wäre.

Es hat selbstverständlich auch mit:

 

Laut Grundgesetz (GG) Art. 12 haben alle Deutschen das Recht auf freie Wahl der Ausbildungsstätte und damit auf Zugang zu Hochschulen,

Aber auch eben wegen Ka Ching ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Numerus\_clausus#Deutschland

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Rubezahl2000  07.01.2017, 00:33
@Ahzmandius

Hast du Langeweile, oder willst du es einfach nicht verstehen, oder was soll das hier ???
Wenn's mehr Bewerber gibt, als verfügbare Studienplätze, dann bekommen natürlich nicht alle Bewerber einen Studienplatz. Und der letzte Bewerber (in Bezug auf die Abi-Note), der noch einen Studienplatz abbekommt, dessen Abi-Note ist dann für das Semester der NC.
Glaub es , oder glaub deiner Phantasie, mir egal ;-)

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Ahzmandius  07.01.2017, 00:39
@Rubezahl2000

Ich sehe schon, du hast einfach keine Ahnung wie die richtige Welt funktioniert.

Und ja ich habe langweile....

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Ahzmandius  07.01.2017, 00:57
@Ahzmandius

Übrigens richtiges Argumentieren kriegt man auch in der Schule beigebracht:

Argument - Beleg ;-) da hast wohl gefehlt.

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Ahzmandius  07.01.2017, 00:58
@vitus64

Nö eigentlich nicht. Sogar ganz gut. Es macht mich einwenig traurig, wenn leute von Dingen schreiben, die sie überhaupt nicht verstehen und andere, die einfach nicht lesen und verstehen können ;-)

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Ahzmandius  07.01.2017, 01:08

Bevor du dich aber beim lesen und verstehen überanstrengst, nehme ich es dir ein wenig ab:

1)Der NC lässt prinzipiell nur in die Vergangenheit schauen:

Erst bekommen die 1,0er-Abiturienten einen Platz, dann die mit 1,1 und so weiter, bis es zum Beispiel bei 1,8 keine Plätze mehr gibt. Auch wenn man den NC der vergangenen Jahre kennt, kann man nicht sicher sagen, ob die eigene Abi-Note ausreicht.

2)Mir ging es aber prinzipiell um

a)Kapazitäten einer Uni, was zwingend Einfluss auf den NC hat.

Die Unileitung kann prinzipiell die Kapazitäten einer Uni selbst bestimmen -> Studiengänge an der Uni, bei denen so viele Leute im Vorlesungsraum sind, dass Leute auf dem Flur noch sitzen müssen...

b)Gründe, warum überhaupt ein NC veranschlagt wird oder eben nicht, obwohl bestimmte Studiengänge stets überlaufen werden.

3)Das Hochschulmathematik nur sehr bedingt etwas mit Schulmathematik zu tun hat.

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Rubezahl2000  07.01.2017, 02:00
@Ahzmandius

Glückwunsch! Jetzt hast du's verstanden und noch mal wiederholt, was ich schon die ganze Zeit geschrieben hab ;-)
Gute Nacht!

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Ahzmandius  07.01.2017, 03:31
@Rubezahl2000

LOL. Klaaaaaar, wenn es dich Glücklich macht ;-)

Gib doch einfach zu, dass du nicht lesen/verstehen kannst und auch nicht korrekt argumentieren....

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Jein, ich selbst war im Abitur mit 2- in Mathematik vorbenotet und habe trotzdem ein Mathematikstudium erfolgreich abgeschlossen.

Hochschulmathematik und Schulmathematik haben nur bedingt etwas miteinander zu tun. Ich versuche einmal die Unterschiede aufzulisten:

- Es geht weniger um das Ausrechnen, sondern vielmehr darum logische Schlussfolgerungen zu ziehen.

- Du  wirst selten Lösungswege schon in der Vorlesung gesehen haben, sondern du musst selbst häufig allein unbekannte Lösungswege dir durch die Vorlesung erschließen.

- Du wirst viel mehr logische Zusammenerhänge erfassen müssen.

- Die Schulmathematik ist häufig nur ein Spezialfall der allgemeinen Theorie und du wirst mit deutlich abstrakteren Modellen rechnen müssen.

- Der Stoff ist hart, schwer und abstrakt und du musst dich definitiv quälen.

- Das Tempo in den Vorlesungen ist extrem schnell.

Als leichten Einstieg in z. B. lineare Algebra (1. Semster) kann ich dir das Buch von K. Jänich empfehlen. Es ist sehr leicht verständlich geschrieben und wirklich gut für den Einstieg geeignet. Es wird dir einen Vorgeschmack auf das geben, was dich erwartet. Rechne aber damit, dass die Erklärungen in den Vorlesungen nicht so ausführlich sein werden! Außerdem empfehle ich dir dringend, wenn du dich für das Studium entscheidest den Vorkurs zu besuchen.

Ich weiß nicht genau, was ich dir sagen soll. Ich dachte bisher immer von Schulmathe als im Vergleich unglaublich einfache Mathematik. In der Schule hatte ich im Leistungskurs Mathe ohne etwas dafür zu lernen immer 14 oder 15 Punkte, im Studium habe ich mich manchmal gefreut, wenn ich die Klausur nach sehr sehr biel Lernen mit einer 3.0 bestanden habe. Aber das kann auch daran liegen, dass mir das Grundkonzept von Schulmathe einfach mehr lag.

Du solltest auf jeden Fall im Vorhinein den Stoff von An*lysis 1 und Lineare Algebra 1 angucken und nur das Studium beginnen, wenn du damit klar kommst.

Denn es gibt wenig unangenehmeres als im Studium jede Woche 3 benotete Abgaben machen zu müssen, für die man sich trotz Mühe die Lösungen abschreiben muss, nur um für dir Klausur zugelassen zu werden und die ganze Zeit lang "Überlebensängste" zu haben.

Fazit: Guck dir mal klassische Lehrbücher für An*lysis und Lineare Algebra an, evtl ein paar Youtubevorlesungen und Skripts und entscheide dich danach, ob du mit dem Unimathe zurecht kommst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschlüsse in Physik und Mathematik.

So ich wollte hier eigentlich nicht so viel schreiben, aber da es hier einige Leute gibt, die einfach gar keinen Schimmer haben was Mathestudium überhaupt ist, muss ich einfach was dazu schreiben.

1)Das Mathestudium fängt im Prinzip bei Null an (nicht ganz bei Null, grundlegende Rechenregeln Brüche, Plus, Minus, Mal, Geteilt usw.). Dabei wird im ersten Semester, in den ersten Wochen, bereits Vieles, was man im Abi gelernt hat, gelehrt..

Der Punkt ist, dass vieles, was man im Abi/Schule lernt, oft sogar hinderlich beim Verständnis der Hochschulmathematik ist (Schulmathe setzt viel auf Anschaulichkeit, was aber beim Rechnen in z.B. N-Dimensionalen Räumen ab großen n>=4 unmöglich ist).

2)Grundlegend wird in der Hochschulmathematik ganz andere Ansätze gemacht, als in der Schule.

Das rechnen, heißt konkrete Aufgabenstellungen, in denen du bestimmte Sachen wie Ableitungen ausrechnen musst (die gibt es), sind aber selten.

Es geht eher um Abstrakte Dinge wie Beweisführungen usw.

Das ganz große Problem, was die meisten mit dem Mathestudium haben, ist nicht, dass es schwieriger ist (im Sinne von komplexere Aufgaben), sondern, dass es abstrakter ist (viiiiiiel abstrakter ;-) ):

Bsp:

In der Schule wird z.B. auch mal das Wort Stetigkeit erwähnt. Oft wird dann definiert "Wenn man eine Funktion in einem Zug durchzeichnen kann, dann ist sie stetig". Das klingt anschaulich und logisch, ist aber für z.B. Funktionen von 2 Variablen schon extrem schwer nach zu vollziehen und für 4 überhaupt nicht möglich.

Was wir im Mathe LK hatten, war die sog. Vollständige Induktionen (Unistoff). An dieser sind sehr viele gescheitert, nicht weil es schwierig war, sondern weil es etwas komplett anderes war, als gewohnt.

Hier mal ein Youtube Chanel mit Ana1 Vorlesung, schau mal rein. Ich hoffe das kann dir helfen.

https://youtube.com/watch?v=-5OXGTBXjQ4