LS und FI getrennt aber in Serie: Gibt es Vorschrift, welcher zuerst?
Ich habe einen kleinen Raumverteiler angetroffen.
Zuleitung 3x25A abgesichert.
Dann gehts auf verschiedene Gruppen.
Nur eine davon hat FI. Mit den 3 x 25A gehen sie aber zuerst auf den FI, dann vom FI mit natürlich fetten Kabeln zu den 3 LS, die dann nur noch C13 sind für 1,5 Quadratmillimeter und normale Steckdosen.
Ich hätte das eher umgedreht: Zuerst auf die 13-A-LS, dann von dort auf den FI.
So kann man sich doch die fette Verbindung und die Überdimensionierung (für 25A) des FI sparen?
5 Antworten
Innerhalb der Verteilung ist es üblich für RCDs (vor dem RCD) einen Backup-Schutz einzubauen.
Beispiel: Eine Hauptleitung, die die Verteilung speist ist mit 63A abgesichert, dann benötigen FIs mit einem Bemessungsstrom von 63A keinen Backup-Schutz (vgl. Vorsicherung). Hingegen würden 40A FIs einen Backup-Schutz benötigen.
Wären z.B. hinter dem 40A FI nur 1Stück 32A LS pro Phase angeschlossen, dann ist der Backup-Schutz nur erforderlich wenn der Kurzschlußstrom zu hoch wäre.
Im Klartext: Es spielt keine Rolle ob der FI vor oder hinter dem LS verbaut wird, solange der/ die Strompfad(e) nicht überlastet werden können, bzw. der zu erwartende Kurzschlußstrom, nicht den maximalen Kurzschlußstrom des FIs übersteigt.
Was du hier als Kommentar hinzufügst, steht doch in meiner Antwort bereits drin!
Wozu das Ganze?
Grundsätzlich ist das bei Beachtung von Querschnitten, Belastungen und Kurzschlußströmen egal.
Zur Zweckmäßigkeit ist bei den anderen Antwortern bereits viel gesagt worden.
Deine Argumente sind korrekt und nachvollziehbar.
Tipp am Rande:
Es gibt Fi von einigen Herstellern, die weit höher eingangsseitig abgesichert sein dürfen, als es ihrer Belastbarkeit entspricht. Diese sind dann auch (zulässig) nachfolgend gegen Überlast schützbar, wie es hier viele grundsätzlich empfehlen, ohne auf diese wichtige Voraussetzung überhaupt einzugehen. Dies wird von manchen Antwortern stillschweigend vorausgesetzt und ist grundsätzlich so NICHT gegeben! Allein schon deshalb gefallen mir Deine korrekten Gedanken sehr gut.
Also: stets das Datenblatt dazu lesen und beachten. Beispiele für solche positiven Hersteller sind die ABL und Doepke (erstere gelabelt.....).
der FI braucht in der Regel auch Absicherung z.B. NH Sicherungen 40 A je nach Größe. Nach dem FI werden die Phasen auf die Leitungsschutzschalter aufgeteilt. Diese Verbindungen müssen groß genug sein dass bei einem Kurzschluss die NH Sicherungen zeitnah auslösen.
Nach den Leitungsschutzschaltern geht es zu den eigenen Verbraucherstromkreisen. Da die Leitungsschutzschalter kleiner abgesichert sind z.B. 10 A kann da auch mit 1,5 bzw 2,5 qmm weiter gezogen werden.
Das was du vor hast macht keinen Sinn
Schon klar. Ist ja auch alles gut abgesichert mit 25A Schraubsicherungen..
Nur macht es für mich keinen Sinn, danach einen 25A-FI für eine 13A-Gruppe zu haben, fette Kabel, nur um damit dann auf C13-LS für einen 10A- bzw. 13A-Kreis zu gehen.
Da könnte ja gleich zuerst der LS sein und dann auch kleiner Kabel und ein kleinerer FI.
Der 25A FI ist i.d.R. der „kleinste“ FI. Auch wäre ein FI mit geringerem Bemessungsstrom nicht niedriger im Preis, eher im Gegenteil.
Die ‚fette‘ Verdrahtung ermöglicht u.U. eine problemlose Erweiterung der Anlage ohne die Verdrahtung zu erneuern, ein LS mit Brücke kann direkt angeklemmt werden ohne weitere Änderung.
Das mit der Erweiterungsmöglichkeit stimmt, aber ich will ja nicht noch mehr "Ausfallrisiko" an den gleichen FI hängen.
Eigentilch wäre es in dieser Installation besser umgekehrt:
Denn an diesem FI und den nachfolgenden LS hängen sowohl diverse Steckdosen wie auch das ganze Raumlicht.
Meine Idee wäre, zuerst die LS zu haben, und dann zwei FI, je einen fürs Licht und einen für die Steckdosen. Damit ein Gerät an den Steckdosen, das den FI raushaut, nicht gleich den ganzen Raum ins Dunkel versetzt, ist doch widersinnig.
das ist eine gute Idee. Deshalb gibt es seit geraumer Zeit für separate Stromkreise kombinierte FI/LS Schalter die dann direkt an NH Automaten oder in deinem Fall Schmelzsicherungen angeschlossen werden
wie newcomer schon schrieb FI/LS verwenden, dann benötigst du auch weniger Platz
Siemens soll angeblich FI/LS mit nur einer (1) Automatenbreite haben
Nicht nur Siemens, auch Hager hat sowas. Aber diese RCBOs haben auch Nachteile:
- N wird nicht mitgeschaltet, der ist einfach durchgehend. Der N zur N-Schiene ist fest am RCBO angebracht.
- Man hat zusätzlich eine kleine Ader die man auch noch anschließen muss, die ist für die Test-Taste nötig da der N ja nicht unterbrochen ist.
Kenne das aus England, die setzen da solche RCBOs ein die nur eine Einheit breit sind. Die sind dafür aber auch höher:
Platz ist genug da. Ich bevorzuge die Trennung, auch wenn einige FI/LS einen Indikator haben.
Aber wenn sie getrennt sind, sieht man sofort, ob man einen Fehlerstrom oder einen Kurzschluss hat. Ist zum Teil sehr hilfreich bei der Fehlersuche in Systemen oder bei einem Gerätepark. Und wenn beide auslösen (ich weiss, muss nicht sein), ist es ein Erdschluss.
was wenn du mehr als drei stromkreise mit dem fi absichern willst? aber theoretisch hast du recht. bei einem 2poligen fi schalter wird das gerne mal so gemacht, wenn der nachgerüstet wird. z.B. fürs bad.
lg, Anna
Ich glaube du hast den Sinn so nicht ganz verstanden. Der FI soll NICHT vor Überlastung schützen sondern vor gefährlicher Berührungsspannung. Es ist daher unerheblich ob er 25A schalten kann oder 100 wenn die Leitung mit 13A abgesichert ist. Der Fi muss nur mit geringem Fehlstrom auslösen und dann genug schalten können.
Nein, ich habe nichts falsch verstanden.
Wenn ein FI hinter einer 25A-Sicherung kommt, MUSS er 25A aushalten können (schalten nicht unbedingt, wenn hinterher ein 10A- oder 13A-LS kommt....)
Es gibt vereinfachende Ausnahmen bei Doepke (und ABL) z.B.: diese dürfen höher abgesichert werden, als es Ihrer Belastbarkeit entspricht, sofern eine Überlast nachfolgend ausgeschlossen wird. Der Begriff "Backup" irritiert für diese Typen. Deren Bemessungsstrom ist also niedriger, als deren zulässige Absicherung!
Damit vereinfachen sich viele Anwendungen sehr deutlich und es kann Geld zugunsten einer besseren Qualität z.B. eingespart werden. Ich habe das öfter nutzen können.