Lehramt studieren trotz der schlechten Bedingungen?

jentolon  10.03.2025, 22:31

Welches Lehramt möchtest studieren (Sek2, Sek1, Sonderschule, Primar) und welche Fächer?

Interessierta 
Beitragsersteller
 11.03.2025, 06:29

Soweit bin ich noch gar nicht. Erstmal herausfinden, ob der Lehrerberuf für mich in Frage kommt. Wenn ich das mit ja beantworten kann, dann schaue ich nach Schulform und Fächer.

4 Antworten

Von Experte notting bestätigt

Die Abbrecherquote wird zu Beginn von jedem Studiengang genannt und ist (fast) überall sehr hoch. Sie sagt nichts darüber aus wie schwer ein Studium ist oder wie unzufrieden die Leute sind. Viele dürften abbrechen, wenn sie merken, es liegt ihnen doch nicht.

Ich habe beruflich und privat viel mit Lehrkräften zu tun und kann dir Vorurteile nicht nachvollziehen. Finanziell geht es ihnen sehr (!) gut, die Arbeit lässt sich sehr gut mit eigener Familie einteilen, ist zukunftssicher (schon heute gibt es einen Mangel und in Bildung wird man nicht einsparen) - und zumindest meinem Umfeld macht der Job auch wirklich Spaß (da es wie eine Berufung sein kann und forderd auch positiv sein kann). Aber natürlich erlebe ich nur die, die auch im Job geblieben sind. Habe einen Freund, der mit einem Lehramtstudium in Mathe und Physik angefangen hat, währenddessen gewechselt hat und seit vielen Jahren als Mathematiker in einer großen Firma arbeitet.

Die Schattenseite (und die gibt's aber ja bei allen Studiengängen und Berufen) ist aber, dass du im einem starren hierarchischen System steckst, dich unterm Schuljahr nicht plötzlich woanders hin bewerben kannst, du gerade anfangs quer durchs Bundesland geschickt werden könntest und nicht zwingend an deinem Wunschort bist und dass deine Urlaubszeit fest ist.

Aber man muss fair sein: Auch in der freien Wirtschaft gibt es kein Wunschkonzert und man muss die Stellen häufig so nehmen wie sie kommen.

Also: Wenn dich das Berufsbild anspricht, mach dich schlau und bleib im Studium ggf. wachsam was Studienwechsel angeht, sollte dir die Praxis doch nicht zusagen.


Interessierta 
Beitragsersteller
 12.03.2025, 07:35

Ich denke auch, es gibt überall pro und Kontra. Sicher müssen Lehrkräfte viele Überstunden leisten. Aber das kann man auch mit Ärzten oder Anwälten mal vergleichen. Überall wird viel verlangt. Was genau meinst du mit quer durchs Bundesland geschickt werden könntest? Muss man sich nicht selbst um die Stellen bemühen und kann somit im Vorfeld schauen, wo man arbeiten möchte?

Die beruflichen Bedingungen für Lehrer sind nicht schlecht. Die Bezahlung ist sogar ziemlich gut. Man sollte allerdings nur dann ein Lehramt studieren, wenn man gerne unterrichtet, Kinder/Jugendliche mag und deshalb Leher werden will. Ist das nicht der Fall, kann die berufliche Tätigkeit sehr stressig werden. Als Verlegenheitsstudium ist das Lehramt völlig ungeeignet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Interessierta 
Beitragsersteller
 11.03.2025, 06:39

Danke. Genau das finden ja erst viele während dem Studio heraus. Da sind sie Vorstellungen vorher anscheinend ziemlich verschieden und stimmen nicht mit der Realität überein

Interessierta 
Beitragsersteller
 11.03.2025, 06:25

Ich kann mir das aktuell schon gut vorstellen, Kinder zu unterrichten. Wie die Realität dann aussieht weiß man nicht. Ich vermute. genau aus diesem Grund brechen auch viele ab. Weil man sich das alles ein wenig anders vorgestellt hat.

Man könnte auch seinen Abschluss in einem anderen Land anerkennen lassen und dort seinen Beruf ausüben. Oder in einem anderen Land Lehramt studieren.

Bspw. in der Schweiz

Lehrer an einer Berufsmaturiätsschule oder Gymnasium
Maximallohn Zürich ~180.000 CHF/a

Quelle:
https://www.kibemo.ch/blogs/news/der-grosse-kantonale-lohnvergleich-fur-lehrpersonen-in-der-schweiz

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(Es gibt auch Studiengänge mit Lehramtsoption - heißt man studiert ganz normal den Bachelor und kann später in den Lehramtszweig wechseln.)

Wieviel bleibt von dem Bruttolohn?
-> https://www.lohncomputer.ch/

Ich würde nicht Lehramt studieren, wenn ich dann nichts anderes wirklich machen kann. Ich würde mich nicht nach dem Ergebnis der Berufsberatung richten, sondern danach was mich interessiert. Was interessiert dich den?