LED-Lampe leuchtet schwach weiter, obwohl sie ausgeschaltet ist

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Das liegt daran, dass die weißen LEDs in Wirklichkeit Infrarot-LEDs sind. Das Infrarotlicht wird über eine Leuchtschicht (ähnlich wie bei den Leuchtstoffröhren) in sichtbares Licht gewandelt.

Wenn Du jetzt den Strom abschaltest, ist immer noch etwas Energie in der Leuchtschicht und sie leuchtet noch etwas nach. Sie leuchtet auch nach, wenn Du sie aus de Fassung nimmst, da dafür kein Strom nötig ist..

Es ist also kein Fehler und es wird kein Strom verbraucht, alles im grünen Berich. :o)

shellsklave 
Fragesteller
 13.01.2010, 16:23

hallo, das mag ja alles irgendwo stimmen, bei mir aber leider nicht, denn, wenn ich diese LED-Birne gemeinsam mit einer normalen Glühbirne in dieser Lampe betreibe und die Lampe dann ausschalte, gehen beide Birnen ja sofort aus. Wenn ich bei ausgeschalteter Lampe die normale Glühbirne lose drehe, so dass sie keinen Kontakt mehr hat, geht sofort die LED-Birne leicht an. Aber nicht nur so ein Bischen, sondern so, dass ich mir eigentlich, bei guten Augen, das Lichteinschalten sparen könnte. Man kann sich damit schon orientieren und es ist auch kein Nachglimmen, denn das wäre dann sicher wesentlich weniger hell und dann müsste sie ja auch irgendwann mal ausgehen.

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DiplIngo  13.01.2010, 21:24
@shellsklave

Okay, neue Fakten, neue Theorie. :o)

Da wird wohl von benachbarten Leitungen Spannung überkoppeln (im Prinzip funktioniert das wie ein ganz schlechter Transformator). Wenn da eine Glühbirne drin ist, bricht die Spannung auf nahezu Null zusammen. Ohne die Birne kann sich eine Spannung aufbauen, die ausreicht, die LEDs so gerade eben leuchten zu lassen.

Dann zahlst Du allerdings das Dauerlicht tatsächlich mit der Stromrechnung.

Überprüfen kannst Du das, wenn Du ein Multimeter hast (kein Phasenprüfer). Ohne Glühbirne solltest Du irgendetwas im Bereich von 50V~ messen können, mit Glühbirne eher so 1-2V~.

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shellsklave 
Fragesteller
 14.01.2010, 12:23
@DiplIngo

Danke für den Tipp, werde das mal so an unseren "Spezialisten" weiterleiten, damit er das mal prüft. Wenn es aber tatsächlich so sein sollte, kann ich etwas dagegen tun oder muss ich auf LED-Birnen verzichten?

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DiplIngo  14.01.2010, 12:49
@shellsklave

Ne, nicht wirklich. Zumindest nicht, wenn die Variante "Kabel aus der Wand herausreißen und neu verlegen" nicht in Frage kommt. :oP

Ich sehe aber gerade, dass ich nichts zu der Energie gesagt habe, die dort verloren geht, sorry.

Also, Gehen wir mal von 30V aus und 5mA Strom, dann sind das 150mW, auf das Jahr hochgerechnet 1,3kWh, also nichts weswegen Du in Armut fallen wirst. Deine Standby-Geräte verbrauchen jedes Einzelne mehr...

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shellsklave 
Fragesteller
 14.01.2010, 17:04
@DiplIngo

Hm, alles sehr seltsam. Es sind natürlich viele Kabel in der Wand verlegt und üblicherweise auch dicht nebeneinander. Der Energieverlust tritt doch aber hoffentlich nur dann auf, wenn denn diese LED-Birnen tatsächlich eingebaut sind und im ausgeschalteten Zustand leuchten, oder etwa immer? Mir gehts hier mehr ums Prinzip als um die 1,3 kWh.

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DiplIngo  18.01.2010, 08:58
@shellsklave

Oh je, jetzt wird's kompliziert. :o)

Also, der Energiezähler nimmt immer die Spannung und den Strom auf. Die Spannung ist halt die, die bei Dir im Keller im Hausanschlußkasten ankommt (230, bzw. 220...240V).

Da die Isolation schon mal nicht perfekt ist, wird immer ein kleiner Kriechstrom auftreten, damit hast Du schon mal eine gewisse Menge kWh, die immer anfallen. Zusätzlich liegen die Leitungen mehr oder weniger parallel. Dadurch können Spannungen kapazitiv oder induktiv überkoppeln.

Induktiv gekoppelt wird zum Beispiel wenn Du eine Brummschleife in Deiner Stereo-Anlage hast.

Kapazitiv gekoppelt wird es, wenn Du den Mittelkontakt eines Cinch-Kabels an Deiner Anlagen anpackst und es wie verrückt brummt.

Das Gleiche gibt es halt auch innerhalb Deines Lichtnetzes. Da die auftretenden Verluste aber klein sind, wird die Glühlampe das einfach "verbrauchen", ohne hell zu werden. Rein theoretisch könnte man den Verlust auch als Erwärmung am Glühfaden messen (ich denke mal so 1/10°C ^^). Die LEDs sind vom Wirkungsgrad her so viel besser, dass Ihnen die Energie reicht, um ganz schwach zu leuchten.

Fazit: Die LEDs zeigen Dir tatsächlichen an, dass es zu Energie-"Schwund" kommt, auftreten werden diese Verluste aber immer.

P.S.: Eine Glimmlampe könnte evtl auch schon Glimmen, dafür braucht sie aber 80-90V. Liegt die Spannung darunter passiert bei der Glimmlampe nichts.

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shellsklave 
Fragesteller
 18.01.2010, 11:59
@DiplIngo

Nochmals vielen Dank, auch für das Kompliment, aber die Frage habe ich mir nicht ausgedacht, die schrieb sozusagen das ganz normale Leben und meine Neuguier. Ich bin immer bestrebt, den sachen auf den Grund zu gehen und dann kann ich auch damit leben, auch wenn es, wie in diesem Fall, mein technisches Verständnis etwas überfordert. Aber ich weiß nun zumindest, dass hier kein direkter Fehler vorliegt und dadurch auch niemand eventuell zu Schaden kommen könnte, außer vielleicht meine Geldbörse. Das ist aber seit Euro-Einführung schon zum Normalzustand geworden, den auch keiner mehr beseitigen kann. Nochmals vielen Dank!

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Heidifi  21.01.2010, 11:50

Da mußt Du Dich aber vertun. Bei Leuchtstoffröhren gibt es den Fall, aber nicht bei Leuchtdioden. Die machen auch bestimmt nicht das weiße Licht aus Infrarotlicht.

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Franz1957  07.02.2013, 14:02

Was von der Leuchtschicht der weißen LEDs in sichtbares Licht umgewandelt wird, ist nicht Infrarot, sondern UV (wie bei den Leuchtstoffröhren) und Blau. Letztere sind diejenigen weißen LEDs, die den typischen Blaustich haben.

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Lily0fTheValley  30.06.2014, 20:18

DiplIngo, falsch !
nicht Infrarot, sondern UV (UItraviolett) mit Wellenlängenkonvertierung.

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Irgendwo scheint da eine LEISTUNG auf die Lampen zu kommen. Die Birnen "fressen" die ohne was zu machen, die LEDs sind in der Lage wenigstens etwas Licht daraus zu machen.

Mit den LEDs verschwendest Du keinen Strom. Im Gegenteil, die Birnen vernichten den schwachen Strom nur ohne dass man was sieht!

Sind denn die Schalter für das Licht beleuchtet? Wenn ja, ist da eine Glimmlampe drin, die den Schalter überbrückt. Der Strom fließt dann

Phase->Glimmlampe->Birne->Nulleiter

Der Strom ist nur gering, also leuchtet normalerweise nur die Glimmlampe im Schalter.

Sind tatsächlich Glimmlampen im Schalter, so muss man entweder mit dem Extraverbrauch dieser Glimmlampen leben oder diese ausbauen. Das hat nichts mit dem Leuchtmittel in den Lampen zu tun! Dass man den Extraverbrauch mit Glühbirnen nicht sieht, heißt ja nicht, dass der nicht da wäre.

shellsklave 
Fragesteller
 05.03.2010, 15:30

Hallo Commodore64, danke für die Meldung. Im Prinzip decken sich Deine Hinweise wohl mit denen von susi1111 und Diplingo. Habe probehalber mal die Glimmlampe entfernt und siehe da -alles duster, auch der Schalter natürlich.

Vielen Dank nochmals!

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Normale Glühbirnen verheizen den schwachen Strom, der von automatischen Lichtschaltern über Glimmlampen, Entstörkondensatoren oder Kabelkapazitäten noch fließt. Schwache Ströme erzeugen in einer Glühlampe nur Hitze und überhaupt kein sichtbares Licht, weil der Wolfram- Glühfaden erst bei sehr hohen Temperaturen aufleuchtet. Leuchtdioden dagegen erzeugen bei schwachem Strom entsprechend schwaches Licht. Bei mir tritt das Phänomen bei einem Bewegungsmelder auf, solange ich keine Glühfadenlampe parallel schalte. Auf dem Bewegungsmelder ist übrigens auch eine Mindestlast angegeben. Mit den LEDs kommt die ganze Stromverschwendung ans Licht. Weiße LED funktionieren mit blauem oder ultraviolettem Licht das durch eine Leuchtschicht in weißes umgewandelt wird, ähnlich wie bei Leuchtstoffröhren. Du könntest zur Probe den Treppenlicht-Zeitschalter soweit abklemmen, daß man eine LED-Leuchte direkt anschließen kann. Dann wird sich herausstellen, inwieweit das Gerät beteiligt ist. Am besten ist aber, wenn das ein Fachmann macht.

Wenn Dein Haus über einen guten Potentialausgleich verfügen würde wäre es nicht so! Aber angenommen es ist so, und der Effekt ist trotzdem da, dann sollte jemand mit einem Hochspannungsmessgerät (500v) den Körperschutz oder auch den Schutzwiederstand der Anlage prüfen. Der sollte im Megaohm bereich liegen. Bei Baustromversorgungen oder Containern ist ein Hochohmiger Kiloohmbereich grade noch akzeptabel!

Ok, auch wenn meine Antwort etwas "spät" kommt, so taucht das Problem scheinbar alle Jahre mal wieder auf.

Zunächst habe ich jedoch den Eindruck, dass viele hier die LED (Leucht-Emitter-Dioden) mit den "Energiesparlampen" (diese sind den Leuchtstofflampen ähnlich) verwechseln. 

Denn letztere besitzen diese "Beschichtung" auf der Innenseite, welche mit Hilfe von UV-Licht zum Leuchten im sichtbaren Lichtspektrum angeregt wird. Und wegen diese Schicht gehören Energiesparlampen auch zum Sondermüll.

LED's haben keine solche Schicht und können quasi in den "Hausmüll".

Zum Problem des Nachleuchtens gibt es zumeist 2 mögliche Ursachen. 

1. Den hier schon genannten Lichtschalter mit Glimmlampe als Info- bzw. Orientierungslicht.

2. Lampenleitungen, welche (z. B. bei Wechsel- / Kreuzschaltungen) über längere Strecken mit mind. einer Spannungsführenden Ader in einem Kabel oder sehr dicht zusammen liegen.

Ersteres lässt sich wie bereits gesagt durch entfernen der Glimmlampe im Schalter beseitigen.

Zweiteres behebt man am besten mit einen Kondensator, welcher genügend Spannungsfestigkeit (z. B. 400 V) haben sollte und dessen beiden Anschlüsse von einem FACHMANN (!!) genau an die selben Klemmen, wie die beiden Adern der Lampe (meist braun bzw. schwarz / blau) angeschlossen werden.

Man sollte noch beachten, dass der Kondensator bei eingeschalteter Lampe, wie ein zusätzlicher (kapazitiver) Verbraucher wirkt.

Deshalb sollte die Kapazität nicht zu hoch sein. Sie kann zwischen 200 nF und 0,1 µF liegen (0,1 µF bilden einen kapazitiven Verbraucher von ca. 1,7 VA im 230 V / 50 Hz Netz).