LED an 230V?

6 Antworten

Das nackte Bauteil "LED" ist ein Halbleiter und braucht eine ganz bestimmte Stromstärke.

Damit es an einer bestimmten Spannung zuverlässig funktioniert, benötigt es eine vorgeschaltete Elektronik, die diesen Stromfluss sicherstellt.

Im einfachsten Fall ist das ein simpler Vorwiderstand, der die Stromstärke entsprechend begrenzt.

Dieser würde aber bei 230V Eingangsspannung unnötig viel Verlustleistung verbraten.

Besser ist eine geregelte Stromquelle, die zudem Schwankungen in der Versorgung ausgleicht und die Verlustleistung auf ein Minimum reduziert.

Da SELV bzw. berührungssichere Kleinspannung idr. nicht notwendig ist, muss man kein vollwertiges Schaltnetzteil mit galvanischer Trennung reinbauen. Es genügt ein Kondensatornetzteil + Schaltregler, der die Stromstärke konstant hält + Gleichrichtung + EMV-Filter für Entstörung (wobei der bei billigen Leuchtmitteln auch gerne weggespart wird).

Das kann man klein genug bauen, um es im Lampengewinde zu verstecken.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

Da gibt es zwei "Sorten" von 230V LED Leuchtmitteln.

a) Die vernünftige Variante ist ein Schaltnetzteil ähnlich wie in einem PC oder Handyladegerät zu verwenden. Das regelt dann auf Strom statt Spannung. So kann dann der Betriebsstrom der LED genau eingestellt werden.

b) Was in billigen Lampen und kleinen Leuchtmitteln (zu klein für ordentliche Elektronik) drin ist, das ist einfach ein großer Vorwiderstand. Statt einem normalen Widerstand benutzt man dann einfach einen Kondenator, der hat bei Wechselstrom ja einen Blindwiderstand. Dadurch verbrät der dann nicht ganz soviel Energie wie ein Ohmscher Widerstand. Meistens gehen diese Lampen dann kaputt weil dieser Kondensator sehr stark belastet ist und zu billig das lange aus zu halten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

In einer LED-Lampe wird keine LED direkt an 230V angeschlossen. Dazwischen ist eine kleine Elektronik, meist ein Kondensator-Netzteil. Meist sind viele LEDs, die jeweils etwa 3 Volt brauchen, in Serie geschaltet, damit nur wenig Strom (einige mA) gebraucht wird. Es braucht dann keinen Trafo zur Umsetzung, eine galvanische Trennung ist auch nicht nötig, da niemand ins Innere der Birne fassen kann.

Ein Kondensator begrenzt dann den Strom und ein Gleichrichter macht den benötigten Gleichstrom daraus. Ein Kondensator hat im Gegensatz zu einem Widerstand keine Verlustleistung. Einen kleinen Widerstand braucht es aber dennoch, um die LEDs vor hochfrequenten Störimpulsen zu schützen, die der Kondensator einfach durchlässt.

Da ist meist eine kleine Elektronik eingebaut, die aus 230V Kleinspannungen macht.

Oder eben bloß ein Kondensator.

Die haben ein entsprechendes vorschaltgerät bereits im leuchtmittel integriert