Laute Nachbarn oder bin ich zu überempfindlich?
Guten Abend an alle,
ich wohne seit über 10 Jahren in derselben Wohnung, hatte bis jetzt nie Probleme mit irgendwem. Seit 3 Jahren hat ein Eigentümer jedoch beschlossen seine 4 Zimmer Wohnung zu vermieten, der Preis war dann jedoch so absurd, dass sie keiner genommen hat, sodass er Sie an 7 Arbeiter aus Rumänien & Bulgarien vermietet hat. Ihr könnt euch eventuell denken, dass der Lärm eine Zumutung war.
Sie feierten Partys auf dem Balkon bis teilweise Nachts 2 Uhr & telefonierten auf Lautsprecher (volle Lautstärke). Mehrere Bitten an Sie, Eigentümer, Hausverwaltung, Gemeinde, Ordnungsamt blieben weitgehend ignoriert.
Sie halten sich jetzt zwar an die Ruhezeiten mehr oder weniger, aber telefonieren tagsüber entweder immer noch mit Lautsprecher & hören laut Musik und schauen Videos auf dem Balkon. Immer wenn ich jetzt auch auf dem Balkon bin bitte ich sie jedes mal es doch leiser zu machen, bekomme daraufhin eine "Daumen hoch Geste" da sie kein deutsch sprechen und dann wird auch auf einen normalen Ton gestellt. Die Tage darauf geht es dann aber wieder von vorne los und die Handys werden so laut aufgedreht, dass ich noch nicht einmal meinen eigenen TV bei GEKIPPTEM Fenster höre.
Mittlerweile Frage ich mich, ich einfach zu empfindlich bin und das "normal" heutzutage ist oder ob die zu dumm sind und ich sie jede Woche bitten muss alles leiser zu stellen? Das ist tatsächlich eine ernstgemeinte Frage, da ich mittlerweile doch etwas am Rande des Wahnsinns stehe. Jetzt verstehe ich auch wieso die CIA Lärm als Foltermode benutzt....
4 Antworten
Das kann niemand einschätzen, ob deine Wahrnehmung ,,normal'' ist, aber so wie du es beschreibst werden sie schon entsprechend inakzeptabel laut sein..
Ich rate dir auszuziehen, wenn die da perspektivisch noch Jahre wohnen bzw. andere Arbeiter aus dem Ausland.
Ausziehen wollte ich tatsächlich überhaupt nicht, da ich hier schon recht lange Wohne und den Mietvertrag auch übernommen habe. Würde ich ausziehen würde ich für eine Wohnung derselben Größe ca. 500€ mehr zahlen (München).
Aber ich befürchte, dass du leider Recht hast und ich in eine teurere Wohnung ziehen muss um "normal" leben zu können. Irgendwo muss man dann doch ein Opfer bringen...
Um nicht wieder Probleme zu bekommen, sage ich nur mal, nein das ist nicht normal.
Führe 14 Tage lang ein Protokoll, auf dem Du jedes Vorkommnis notierst. Wie ich Deinem Text entnehme, gab es bereits Beschwerden. Jedoch scheint sich der Vermieter nicht zu kümmern. Und ich denke, das ist ein No-Go.
Mit diesem Protokoll wendest Du Dich zunächst an Deinen Vermieter und drohst ihm eine Mietminderun an, sollte sich nichts ändern. Und danach wendest Du Dich an den Mieterschutzbund - was sagt der dazu?
Ich finde, Du bist auf dem richtigen Weg! Ich finde auch, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss. Nachbarn können dann gut miteinander leben, wenn sie Rücksicht nehmen. Das sollte mit jedem Nachbarn klappen. Schließlich gibt es auch eine Hausordnung!
Was der Mieterschutzbund macht, kann ich Dir nicht direkt sagen. Aber es gibt diesen Verein, weil es eben gebeutelte Mieter gibt. Lass Dich doch bei einem Erstgespräch beraten. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob Du denen beitreten willst oder nicht. Ich habe seinerzeit - ging nicht um ruhestörenden Lärm - sehr gute Erfahrungen mit diesem Bund gemacht.
Sich an alle Institutionen zu wenden, die es gibt, halte ich für eine gute Idee! Hab ich auch schon gemacht - ging jedoch nicht um Mietangelegenheiten. Ich hatte mich seinerzeit an Ministerien gewandt. Schließlich sind die für uns Bürger da.
Also der Bürgermeister ist da so ziemlich der letzte Ansprachpartner. Wenn die Vögel sich "halbwegs" an die Spielregeln halten dann sei doch froh. Das kann auch ganz anders kommen.
Die Auskunft der Frau vom Ordnungsamt ist falsch. Für Tonwiedergabegeräte gilt grundsätzlich "Zimmerlautstärke".
Lärm und Licht aus der Nachbarschaft / 1.3 Hausmusik, Tonwiedergabegeräte | Deutsches Anwalt Office Premium | Recht | Haufe
Merke: Kämpfe keine Schlachten, die du nicht gewinnen kannst. Aber jeder darf seine eigenen Fehler machen ;-)
Ich habe tatsächlich ein 34-tägiges Protokoll geführt. Der Vermieter & die Hausverwaltung haben sie daraufhin gebeten, die Ruhezeiten zu berücksichtigen, was sie seitdem auch tun mehr oder weniger. Aber gegen das tägliche laute Musik hören & telefonieren auf dem Balkon könnten sie anscheinend nichts machen.
Die Frau vom Ordnungsamt meinte auch nur "solange es nicht mit ganz starkem Bass ist oder direkt gesundheitsschädlich (80 Dezibel), können wir da auch nichts machen".
Darf ich fragen, was der Mieterschutzbund macht bzw. wofür er verantwortlich ist? Meine andere alternative ist jetzt zur Bürgermeistern zu gehen und mit ihr zu reden in der Hoffnung, dass sie solche "Arbeiter WGs" in Zukunft bitte ins Industriegebiet packt.