Latein: lange Silbe trotz kurzem Vokal?
Hallo, wenn ich beispielsweise ein Werk Ovids analysiere und die Längen und Kürzen der Silben aufschreibe, dann kann es ja auch mal sein, dass eine Silbe mit einem kurzen Vokal (z.B. nec) durch Positionslänge eine lange Silbe wird z.B. nec Quintus.
Ich finde das aber sehr verwirrend, wenn ich einen Text metrisch korrekt vorlesen muss. Wie kann ich also eine Silbe lang aussprechen, wenn doch der Vokal kurz ist, ich dachte ein langer Vokal ist das, was eine Silbe überhaupt lang macht? „Verlängere“ ich dann beim Sprechen den Vokal und sage beispielsweise neeec oder wie grenze ich nec als lange Silbe von nec als kurzer Silbe ab? Z.B. nec adeo… nec voco (sorry, mir fällt kein besseres Beispiel ein) Wie kann ich da beim Sprechen die Längen der Silben unterscheiden (1. nec als kurze Silbe und 2. als lange Silbe)
1 Antwort

Hallo, wenn ich beispielsweise ein Werk Ovids analysiere und die Längen und Kürzen der Silben aufschreibe, dann kann es ja auch mal sein, dass eine Silbe mit einem kurzen Vokal (z.B. nec) durch Positionslänge eine lange Silbe wird z.B. nec Quintus.
Korrekt
Verlängere“ ich dann beim Sprechen den Vokal und sage beispielsweise neeec
Nein, du sprichst das ganz normal nec.
Wichtig ist, dass du immer auf dem Ictus (') betonst. So wird ein Hexameter draus. Dann entwickelt sich ein eigener Sprechrhythmus. Das ist in etwa wie ein Rap. Es braucht aber ziemlich viel Übung, um das Niveau zu erreichen, einen solchen Text unvorbereitet vom Blatt "wegrappen" zu können. Nur die wenigsten LK-Schüler können das nach 6 Monaten und auch die Uni-Absolventen können das, wie ich vermute, nicht alle.
=> Wenn du die Ambition hast, das auch irgendwann hinzukriegen, nur Mut! Übung macht den Meister!
=> Wenn du es eh nicht vortragen musst, würde ich mir da nicht den Kopf drüber zerbrechen. Dann analysier einfach mit Bleistift metrisch und mach dir über die Länge beim Aussprechen keine Gedanken.
VG

Da wird es schön mit Ictus vorgelesen. Und du siehst/hörst am "-ém"(mit Ictus), dass es nicht länger gelesen wird als normal, obwohl -em tendenziell eher eine Kürze darstellt.