Langer Ausbildungsweg, ist das schlimm?
Bin w/18.
Würde 2008 eingeschult und habe 2018 meinen Realschulabschluss mit Qualifikation erhalten (1,8).
Habe dann mein Abi angefangen, musste jedoch nach dem ersten Halbjahr aus gesundheitlichen Gründen (psychische Erkankrung)abbrechen. War auch 2 Monate im Krankenhaus. Danach habe ich 2 weitere Monate ein Praktikum gemacht, weil ich nicht mehr in die Schule sollte. Mein halbjahreszeugnis ist auch so naja, 100 Fehlstunden, 14 unentschuldigt, weil mein Sportlehrer es vergessen hat nachzutragen. Schnitt von 3,3. Aber naja war halt eben krank.
Im August habe ich dann ein FSJ in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung angefangen. Es gefällt mir sehr. will da gerne eine Ausbildung (Heilerziehungspfleger)machen, benötige aber Abi oder eine andere zwei jährige Ausbildung (sozial assistent).
Heißt ich mache dann ab August die Ausbildung zur Sozialassistentin und im Anschluss die zur Heilerziehungspflegerin. Das würde 5 Jahre dauern!
Für die Ausbildung zur Sozialassistentin bin ich überqualifiziert, weil man nur einen Hauptschulabschluss benötigt. Da es eine schulische Ausbildung ist bekommt man auch kein Geld. Kann aber am Wochenende einen Nebenjob machen.
Ich habe dann aber 2 Ausbildungen, ein Zertifikat, dass ich Alltagsbetreuung machen darf + Fachabi. Durch die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin erhalte ich nämlich das Fachabi.
(Danach kann ich mich ja auch noch weiterbilden.)
Nach allem bin ich ca. 23-24 Jahre alt.
Was meint ihr?
Wohl oder übel werde ich diesen Weg sowieso gehen müssen, weil der Job echt cool ist und ich keine andere Idee habe. Doch wie seht ihr das?
7 Antworten
Mensch, du bist doch noch so jung. Schau mich an. Ich bin 29 Jahre alt. Nach meiner Realschule habe ich 2 abgebrochene Ausbildungen hinbekommen. Ich war 5 mal in der Klinik, auch wegen Psyche. Danach habe ich überlegt wie es weiter geht. Ich wusste, normale Ausbildungen schaffe ich nicht. Also hab ich mich nochmal 5 Jahre in die Schule gesetzt. Da hab ich erst eine Ausbildung gemacht. Hatte dann 2015 mit 25 meinen ersten Abschluss. Und danach hab ich gleich eine Weiterbildung dran gehangen. 2017 hatte ich dann innerhalb zwei Jahre meinen Betriebswirt, meine Ausbildereignungsprüfung und mein Fachabi. Ich war also mit 27 fertig. Nächstes Jahr werde ich 30. Und soll ich dir was sagen? Ich bin gerade dabei mich für ein Duales Studium zu bewerben. Das geht nochmal 3 Jahre. Aber was ist das schon, wenn man bedenkt wie lange wir evtl mal arbeiten müssen?
Wie wäre es, wenn du ab August dein Fachabitur machen würdest? Das hättest Du in spätestens zwei Jahren. kannst du dich immer noch entscheiden ob du ein Studium Heilpädagogik/ Sozialarbeit machen willst oder den Heilerziehungspfleger. Die Sozialassistenten Ausbildung ist für Leute gedacht, die noch viel lernen müssen. Ich sehe dich nicht in dieser Klasse.
Das ist überhaupt kein Problem! Ich hatte auch einen langen Ausbildungsweg und jetzt bin ich froh, dass alles so gelaufen ist. Ich hab unheimlich viel Wissen, bin glücklich in meinem Job und das zählt am Meisten!
Ich war auch ein Jahr in einem für mich überqualifizierten Bildungsgang. Ich konnte in dem Jahr ein paar meiner Schwächen aufarbeiten und hatte so im Abitur, als auch in der Ausbildung eine gute Grundlage geschaffen.
Ich sage auch, das Slter ist ja mal überhaupt kein Problem! Ich war auch mit 23 fertig mit meiner ersten Ausbildung.
Was die schulische Ausbildung betrifft, könntest du mal klären, ob du dafür Schüler-Bafög bekommen kannst.
Die lange Ausbildungsdauer ist an sich kein Problem, aber es braucht eine Abklärung. In Deinem Text lese ich ,,psychische Erkankrung". Es wäre schade, wenn diese Erkrankung später bei der langen Ausbildung ein Hemmnis bilden sollte. Niemand kann wissen, was in Zukunft passiert, aber nach bestem Wissen sei abzuklären, ob die Ausbildung sinnvoll ist.