Kumpel fliegt ohne Malariaprophylaxe nach Ruanda. Unverantworlich und gefährlich?
Hallo,
ein Kumpel von mir fliegt morgen nach Ruanda auf Exkursion. Er ist richtig schlecht vorbreitet. Er hat sich jetzt wohl impfen lassen, aber ohne Impfpass, weil er ihn nicht mehr findet. Jetzt wusste er nicht, welche Impfungen er schon hatte.
Gegen Malaria hat er nichts. Er hat nicht mal ein ein Moskitonetz. Ich habe ihm geraten, dass er sich unbedingt wenigstens ein Netz und ein Mückenspray mitnimmt. Jetzt hat er selber Schiss, aber er hatte ja Monate Zeit sich vorzubereiten. Dazu fährt er auch noch mit einer Uni-Gruppe.
Ist dieses vorgehen gefährlich? Was kann ich noch tun?
9 Antworten
Also ich verrate Dir mal was, war mit einem Kumpel vor einigen Jahren (sind schon Jahrzehnte) drei Wochen in Kenia und wir hatten auch Malaria-Prophylaxe vorschriftsmäßig genommen. Dort lernte ich ein Ehepaar kennen, welche auf die Prophylaxe verzichtet hatte, was für mich "unverantwortlich" war...
Von uns vier ist dann Einer an Malaria erkrankt, das war dann übrigens ich...
Bei mir sind es halt auch schon fast dreißig Jahre her, da gab es noch die Prophylaxe, aber die Anopheles war dagegen bereits restistent... Künstlerpech... Behandlung war damals dann mit Lariam...
Mein Freundin fliegt am Dienstag nach Ghana und die wird eine Prophylaxe einnehmen, weil die das von der Uni vorgeschrieben haben. Sie meinte, es wäre unverantwortlich, dass er keine nimmt.
Malaria
Ghana ist ein Malarialand. Für Reisende besteht ein hohes regionales Infektionsrisiko:
Ganzjähriges hohes Risiko im gesamten Land, auch in den Städten. Anteil von Plasmodium falciparum, dem Erreger der gefährlichen Malaria tropica, >85%.
Medikamentöse Prophylaxe:
Es wird die vorbeugende Einnahme von Atovaquon / Proguanil (Malarone®) empfohlen. Alternativ kommt Doxycyclin in Frage. Es wird von der WHO als Alternative empfohlen und weltweit seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Doxycyclin ist in Deutschland als Malariaprophylaxe nicht zugelassen.
https://tropeninstitut.de/ihr-reiseziel/ghana#Malaria
Wie lange ist sie denn Vorort? Ich beziehe mich bei meiner Aussage auf einen Siemens Betriebsarzt. Er meinte vor den 3 Wochen kannst du sowieso nichts sagen. Er rät daher davon ab. Vor längeren Auslandseinsätzen musst du da nämlich immer hin 😉
Er meinte vor den 3 Wochen kannst du sowieso nichts sagen. Er rät daher davon ab. Vor längeren Auslandseinsätzen musst du da nämlich immer hin 😉
Bei mir machte es sich direkt nach den drei Wochen Kenia bemerkbar und nachdem in der ersten Wochee die Safari (dort ist es bestimmt passiert) war, kommt das mit zwei bis drei Wochen bestimmt hin...
Sie ist 3 Wochen dort. Und das Tropeninstitut schreibt es ja auch, dass man die Prophylaxe nehmen soll. Der Kumpel ist allerdings nur 1 Woche dort.
Ich würde es nicht proaktiv einnehmen, sollte aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe mir auch schon so einiges eingefangen. Ich würde es nicht proaktiv einnehmen. Dein Körper wird dadurch schon geschwächt. Wenn du dir dann noch zusätzlich z. B. Dengue einfängst, hast du echt ein Problem, was du so nicht hättest.
Hinzu kommt natürlich die klimatische Umstellung, was auch nicht jeder von uns gewöhnt ist.
Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen sind leicht und nur von kurzer Dauer. Auch Nebenwirkungen aus dem psycho-vegetativen Bereich wie Herzklopfen, Schwindel, Schlaflosigkeit, ungewöhnliche Träume und selten Depressionen werden beobachtet.
Ich kenne tatsächlich ein paar Leute die Malarone genommen haben. Gerade der Kreislauf war wirklich geschwächt.
Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Kommt sicher auch drauf an, ob du eher in der Stadt bist oder im tiefsten Urwald.
Sehe ich doch genauso, denn letztendlich hatte mir die Prophylaxe überhaupt nichts gebracht, weil die Anopheles bereits dagegen resistent war... ;-)
Du nimmst Malarone sowieso nur als standby mit. Man nimmt es nicht prophylaktisch ein, sondern erst nach 3 Wochen, wenn du sicher weißt es ist Malaria! Es kann auch Dengue-Fieber und sonst was sein. Die meisten Touristen sind dann also schon wieder in Deutschland.
Impfpass? Kennen die dort wieso nicht, wobei ich für Ruanda nicht sprechen kann. Normalerweise ist doch klar wann die letzte Impfung in etwa war. Es sei denn er hat spezielle Sachen geimpft. Manchmal wird dann auch der Titer bestimmt. Bei manchen Impfstoffen ist es anscheinend auch nicht so wild, dann impft man eben ein Jahr früher.
Mosquitonetz sollte er unbedingt mitnehmen. Kostet doch auch nichts. Spray sollte er Vorort kaufen, da unsere Mittel meist nicht wirken. Das asiatische Odomos wirkt bei uns z. B. nicht, Autan wirkt dort nicht usw.
Die Räume haben meist auch diese "mosquito repellents", die werden angesteckt und verbreiten Duftstoffe. Ein Hüttenschlafsack kann auch helfen.
Naja Malariaprophylaxe ist eh etwas schwierig. Ist das ausgewiesenes Malariagebiet wo dringend Impfung empfohlen wird? Ansonsten er wurde mit Sicherheit an der Uni entsprechend informiert. Mehr geht nicht
noch gibt es gegen Malaria keine Impfungen, sondern nur Prophylaxe...
Dann sollte er was einstecken. Zur Not kann er auch noch was nach der Erstinfektion nehmen.
Impfen ohne Impfpass (verloren oder verlegt) kein Problem, sofern mit Arzt abgesprochen.
Malariaimpfung gibt es nicht, Malariamedikamente zur Vorbeugung sind meines Wissens rezeptfrei. Genug Zeit, um in eine Apotheke zu gehen, wird er wohl haben. Entsprechende Medikamente sollte man in Afrika lieber nicht kaufen, da vor Fälschungen gewarnt wird.
Moskitonetze sollte er überall bekommen. Auch in Afrika. Die kann man nicht fälschen.
Dass er ein wenig Schiss hat, ist sein bester Schutz.
"Was soll ich machen?": Gib ihm ein paar gute Ratschläge und wünsche ihm eine gute Reise.
Malariaprophylaxe ist in Deutschland nicht rezeptfrei, in den meisten afrikanischen Ländern allerdings schon. Man kann die Mittel übrigens ruhig vor Ort in einer Apotheke kaufen. Das mit Fälschung mag auf Viagra und Co. zutreffen, wenn man diese Mittel auf der Straße kauft. Sonst nicht.
Du kannst gar nichts tun.
Letztendlich spielt er mit seiner eigenen Gesundheit und geht ein hohes Risiko ein. Ärgerlich ist nur, dass die Krankenkasse vielleicht hohe Kosten für soviel Unvernunft tragen muss.
Man macht das tatsächlich schon lange nicht mehr. Man wartet die Inkubationszeit von 3 Wochen ab und bestimmt dann genau welche Erkrankung vorliegt. Es kommen teilweise 3-4 Krankheiten ins Spiel die ähnliche Symptome haben.
Ich habe selbst noch 3-4 Packungen die inzwischen abgelaufen sind. Nie gebraucht.
Man macht es auch deshalb nicht, weil die Nebenwirkung extrem sein können im Verhältnis zum Schutz. --> Nimm es lieber gezielt, wenn es wirklich diagnostiziert wurde.