Kühlen Solaranlagen die Umgebung?
Solaranlagen nehmen ja Sonnenenergie für die Stromerzeugung.
Rein logisch müsste ja die Umgebung kühler werden? Weil Energie wird nicht gewonnen sondern einfach nur umgewandelt. Also die Energie was heute die Umgebung erwärmt, macht dann Strom.
8 Antworten
Ganz so einfach ist das nicht, da die Energieumwandlung des von der Sonne einfallenden Lichtes in seinem gesamten Spektrum derzeit nur zu etwa 22-24% in elektrische Energie umgewandelt kann. Ein kleiner Teil der einfallenden Strahlung wird reflektiert, aber der weitaus größte Anteil aus dem sichtbaren Lichtspektrum wird von den dunklen bis nahezu tief schwarzen PV-Zellen im Modul absorbiert und in thermische Energie umgesetzt.
PV-Module können aber durchaus dann geringfügig tatsächlich etwas kühlen, wenn ihr elektrischer Umsetzungsanteil größer als die Differenz der Absorbtionsraten des Untergrundes zur Absorbtionsrate der PV-Zellen wird.
Nein
Ich nehme an, du meinst PV-Anlagen.
Diese verwanden Licht in Strom (und nicht die Wärme).
Im Gegenteil...PV-Solaranlagen heizen durch die dunkle Oberfläche die Umgebung auf....weil sie die IR Wärme der Sonne in die Umgebung reflektieren.
Also die Energie was heute die Umgebung erwärmt, macht dann Strom
und der Strom wird umgehend "verbraucht" und dabei wieder zu Wärme. Dazu kommt, dass die dunklen Solarzellen mehr Strahlung absorbieren als es das Dach tat, auf dem sie montiert sind. Also Erwärmung, keine Abkühlung.
ABER: Der Strom der Photovoltaik würde sonst in einem Wärmekraftwerk erzeugt und dabei würde sehr viel Wärme freigesetzt. Durch diese Einsparung trägt Photovoltaik doch zur Abkühlung bei.
Allerdings ist der Effekt vernachlässigbar - ausschlaggebend ist das eingesparte CO2.
Der Anteil der Strahlung, der in elektrische Energie umgewandelt wird, ist nicht so hoch. In der Praxis vielleicht 10 %, Experten mögen mich korrigieren. Die wird dann irgendwo anders umgewandelt, großteils sicherlich in letztlich Wärme.
Aaaaber, die Module sind dunkel, weswegen weniger Strahlung reflektiert wird und mehr dann doch an Ort und Stelle in Wärme umgewandelt. Außerdem sind die Module in der Regel trocken, sodass die Verdunstung durch den Boden und mehr noch durch Pflanzen entfällt, und damit ihre kühlende Wirkung.
Wenn also Benn berichtet, dass es in der Nähe von Photovoltaikanlagen wärmer ist, glaube ich das, erscheint auch logisch.
In der Praxis vielleicht 10 %
Gar nicht so falsch, genaue Zahlen habe ich aber auch nicht. Ist halt keine Eigenschaft der Module, sondern auch abhängig von der Ausrichtung. Bei senkrechtem Einfall sind wir schon deutlich über 20%, aber je flacher, desto mehr geht durch Reflektion verloren.