Koran für Anfänger lesen?
Hallo,
ich will die Religion näher kennenlernen, wie soll ich am besten vorgehen oder wo kann oder sollte ich anfangen ? mit dem Koran , und wenn ja welchen ? Empfehlungen
5 Antworten
da gibt es kein Geheimrezept. Besorg dir erstmal eine deutsche Fassung und lies dich ein. Es macht Sinn, sich verschiedene Übersetzungen anzuschauen, da es manchmal Unterschiede in Übersetzung/Interpretation gibt. Und dann ein paar Hadithe im Internet raussuchen und gerne auch Yotubevideos schauen
Die Art und Weise, wie ein Muslim mit der Suche nach Wissen beginnen sollte, ist, dass er mit den wichtigsten Dingen beginnt. Der Wissenssuchende sollte darauf bedacht sein, einen guten Anfang zu machen, damit er bei der Suche nach Wissen standhaft bleibt und seine Zeit und Mühe nicht verschwendet.
Das Ziel der Suche nach Wissen ist, dass der Muslim sich selbst und andere bessern kann. Deshalb sollte der Suchende zunächst mit den Dingen beginnen, die für ihn selbst wichtig sind, und dann mit denen, die ihn umgeben.
Der erste Schritt: Der Wissenssuchende sollte damit beginnen, sich ein allgemeines Wissen über die Texte der Offenbarung anzueignen, denn sie sind die Hauptquelle für die Religion Allahs, möge Er erhaben sein. Er sollte also damit beginnen, den Heiligen Qur'an auswendig zu lernen, soweit es seine Energie und seine freie Zeit erlauben, und er sollte darauf bedacht sein, das Auswendiggelernte zu verstehen. Zu diesem Zweck raten wir ihm, den Tafseer von Shaykh 'Abd ar-Rahmaan as-Sa'di (möge Allah ihm gnädig sein) zu studieren, denn dieser Autor ist einer derjenigen, die für einen gesunden Glauben bekannt sind, und sein Tafseer ist in einfacher Sprache geschrieben und leicht zu lesen.
Gleichzeitig sollte der Suchende sich bemühen, die ʿAqīda (den Glauben) und den Fiqh (die Rechtsprechung) zu studieren; er darf das nicht aufschieben, weil er das für sich selbst braucht und um die Menschen um ihn herum beraten und leiten zu können.
Was die ʿAqīda betrifft, so haben wir bereits in der Fatwa Nr. 59911 erklärt, wie man sie schrittweise erlernen kann.
In Bezug auf den Fiqh ist es für den Suchenden am besten, mit der Madhhab zu beginnen, die in seinem eigenen Umfeld am weitesten verbreitet ist, und zwar aus folgenden Gründen
1. weil es für den Suchenden einfacher ist, einen Shaykh zu finden, der sich in diesem Madhhab auskennt, von dem er lernen und der ihn anleiten kann;
2. weil das Erlernen der Madhhab seiner Landsleute dem Suchenden helfen wird, seine Landsleute zur Wahrheit zu rufen, weil er dadurch in der Lage sein wird, Hilfe aus den verfügbaren Büchern und den Ansichten der lokalen Gelehrten zu suchen, wenn dies nötig ist.
Auf dieser Grundlage kannst du dir einen Scheich in deiner Umgebung suchen, der in Bezug auf sein Wissen und sein religiöses Engagement vertrauenswürdig ist, und mit ihm das Studium beginnen, und zwar mit dem einfachsten Text der Madhhab, der dir die Ansicht vermittelt, die von den Gelehrten dieser Madhhab als richtiger angesehen wird. Der Shaykh wird dir die Beweise für jede Frage nennen können, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, und er wird dir helfen, viele Gelehrtenmeinungen zu vermeiden, die dir am Anfang deiner Suche nach Wissen nicht helfen werden.
Der zweite Schritt: Während du die erste Quelle des Gesetzes Allahs, möge Er erhaben sein, den Heiligen Koran, auswendig lernst und studierst, kannst du auch damit beginnen, die zweite Quelle, die prophetische Sunna, zu studieren, wobei du mit der wichtigsten Quelle beginnst und dann die nächstwichtigere folgst.
Shaykh Ibn 'Uthaymeen (möge Allah ihm gnädig sein) sagte:
Es gibt kein besseres Buch als das Buch Allahs, möge Er verherrlicht und erhaben sein. Was ich meinen Brüdern rate, ist, sich auf den Heiligen Qur'an zu konzentrieren, ihn auswendig zu lernen, zu verstehen und danach zu handeln, denn die Sahaabah (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) gingen nicht über zehn Verse hinaus, bis sie sie und das, was sie an Wissen und vorgeschriebenen Handlungen enthalten, gelernt hatten; sie lernten Wissen und setzten es gleichzeitig in die Praxis um.
Danach solltest du dich auf die Hadithe konzentrieren, die vom Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) fundiert überliefert wurden. Es ist bekannt, dass die Hadithe, die vom Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) glaubwürdig überliefert wurden, sehr zahlreich sind, und der Wissbegierige, der sich auf einer Anfänger- oder Mittelstufe befindet, kann sie nicht alle lernen, aber es gibt einige Bücher zu diesem Thema, auf die man sich beziehen kann, wie zum Beispiel 'Umdat al-Ahkaam von 'Abd al-Ghani al-Maqdisi (möge Allah ihm gnädig sein); al-Arba'een an-Nawawiyyah von an-Nawawi (möge Allah ihm gnädig sein); und andere kurze Bücher. Danach kann er zu etwas längeren Büchern übergehen, wie Buloogh al-Maraam und al-Muntaqa min Akhbaar al-Mustafa. Danach kann er in den Hadithbüchern wie Saheeh al-Bukhaari und Saheeh Muslim weiter lesen. [Zitat Ende aus Majmoo' Fataawa wa Rasaa'il Ibn 'Uthaymeen (26/375-376).]
Nachdem du ein solides Fundament im Fiqh gelegt und ein Verständnis für die wichtigsten Fragen der ʿAqīda erlangt hast, kannst du dich auf ein tieferes Studium der Gesetze Allahs vorbereiten, indem du lernst, wie man Meinungsverschiedenheiten ausräumt und wie man feststellt, welche Ansicht eher richtig ist, Die wichtigsten davon sind 'ilm an-nahw was-sarf (Studium der arabischen Sprache und Grammatik), 'ilm usool al-fiqh (die Grundlagen des Fiqh) und 'ilm al-hadith (Studium der Hadithe).
In Bezug auf 'ilm al-hadith siehe Fatwa Nr. 153227, in der detailliert beschrieben wird, wie man Hadith-Wissen erlangen kann.
Was den usool al-fiqh betrifft, so ist es am besten, wenn der Schüler sich das Wissen darüber schrittweise aneignet, entsprechend den usool-Büchern der Madhhab, die er studiert. Du solltest also deinen Scheich, bei dem du Fiqh lernst, konsultieren, damit er dich beraten kann, wie du mit dem Studium des Usool al-Fiqh beginnen solltest.
Was den 'ilm an-nahw wa's-sarf angeht, solltest du mit al-Ajroomiyyah und dem Kommentar dazu, at-Tuhfat as-Sanniyyah von Shaykh Muhiy ad-Deen 'Abd al-Hameed (möge Allah ihm gnädig sein), beginnen.
Dann Qatr an-Nada wa Ball as-Sada von Ibn Hishaam. Danach Alfiyyat Ibn Maalik, mit dem Kommentar von Ibn 'Aqeel (möge Allah ihm gnädig sein).
Shaykh Ibn 'Uthaymeen (möge Allah ihm gnädig sein) sagte:
In Bezug auf nahw (arabische Grammatik) sollte er zuerst mit kurzen Büchern beginnen, wie z.B. al-Ajroomiyyah, das ein nützliches, gesegnetes und kurzes Buch ist, das in Teile unterteilt ist, die der Anfänger verstehen kann, besonders wenn Allah ihm ermöglicht, einen Gelehrten zu finden, der es ihm erklären kann. Danach rate ich ihm, die Alfiyyah Ibn Maaliks (möge Allah ihm gnädig sein) auswendig zu lernen und ihre Bedeutungen zu verstehen, denn es ist eine gesegnete Alfiyyah, in der viel Gutes steckt. [Zitat Ende aus Majmoo ' Fataawa Ibn 'Uthaymeen (23/376).]
Neben diesen Büchern gibt es noch weitere Bücher, die sich mit Details der Morphologie (sarf) befassen, auf die der Autor von al-Alfiyyah nicht eingegangen ist. Der Schüler kann sich das aussuchen, was er für leicht hält.
Der dritte Schritt: Nachdem der Suchende die wichtigsten Werkzeuge des Ijtihad kennengelernt hat, kann er damit beginnen, sein Wissen über die verschiedenen Ansichten zu vertiefen und herauszufinden, welche Ansicht am wahrscheinlichsten richtig ist, sei es im Bereich des Fiqh, des Tafseer oder des Hadith-Kommentars.
Außerdem ist es wichtig, dass der Schüler die Etikette und die Umgangsformen bei der Suche nach Wissen beachtet, die bereits in der Fatwa Nr. 10324 auf unserer Website erläutert wurden.
[Auszug aus islamqa.info/en/answers/230969]
Das liegt daran, dass es im 5. Jahrhundert noch keine Shisha-Bars gab und viel mehr, was heute haram sein kann. Schmuddelvideos etc.
Es gibt nur einen einzigen Koran. Und der ist auf Arabisch. Ich denke nicht, dass du den in Arabisch lesen willst bzw. kannst. Du brauchst sicher eine Übertragung ins Deutsche. Und da fängt man ganz normal von vorne an bzw. von hinten. Denn auch einige Übersetzungen fangen von hinten an.
Ich empfehle dir die Übersetzung von Muhammad Rassoul Abu-r-Rida.
Auf jeden Fall würde ich immer empfehlen, gleichzeitig nebenbei ein islamkritisches Buch mit zu lesen. Gerade für junge Menschen ist die Gefahr nach meiner Einschätzung sonst gegeben, dass sie sich vom Inhalt des Korans (auch einer Übersetzung) überwätigen lassen, und dem Buch mehr Bedeutung zumessen, als es verdient.
Der Koran ist nicht chronologisch aufgebaut und nicht immer einfach zu verstehen. Fang vielleicht lieber mit Der Koran. Einführung, Texte, Erläuterungen. von Prof. Tilman Nagel an oder lies die Biographie Mohammeds von Ibn Ishaq.
Frage :
warum empfiehlst du gerade diesen Koranlehrer und nicht die alt daher gebrachten ?
Der stammt ja erst um die 20 Jahrhundertwende .🤔