Komme nicht über den Tod meines Hundes hinweg?

9 Antworten

Ich kenne das sehr gut, denn ich habe schon 7 Hunde begraben. Es ist immer sschwer und braucht seine Zeit. Manchmal half nur über tage mit vielen Pausen einen Brief an meinen verstorbenen Hund zu schreiben, indem ich alles aufschrieb, was ich mit ihm in seinem langen Leben erlebt hatte. Das brachte viele Tränen , aber auch manch Lächeln in mein Gesicht, weil ich mich an all das Schöne erinnerte, was ich mit ihm erlebt hatte. das legt den Fokus auf die schöne Zeit und nicht nur auf die letzten schweren Stunden. Wenn ich mit dem Schreiben der vielen Seiten fertig war, hatte ich fast keine Tränen mehr und es half auch die Vorstellung vom Gang über die Regenbogenbrücke, an dessen Ende mein Hund auf mich wartet, bis die Reihe an mich gekommen ist. Weil es dort die Ewigkeit gibt, hat der Hund dort keine Vorstellung von der Zeit und er spielt dort nach Herzenslust mit seinen Kumpels auf einer grünen Wiese. Nur hin und wieder hebt er sein Näschen und schaut, ob du kommst. Irgendwann wirst du dann bei ihm sein. Aber bis dahin geht es ihm gut, er hat vor allem keine Schmerzen mehr. Lass dich umarmen und trösten. alles Gute für dich.

Das wird noch einige Zeit dauern, bis der Schmerz nachlässt. Aber ich nehme an, daß Dein Hund eingeschläfert werden mußte, weil er krank oder schwer verletzt war. Versuche daran zu denken, daß Du ihm weitere Schmerzen und Leid ersparen konntest und behalte ihn in schöner Erinnerung. Aber mache nicht den Fehler so schnell einen neuen Hund anzuschaffen. Du wirst jeden Hund mit seinem Vorgänger vergleichen und er wird immer schlechter abschneiden.

Es tut mir so Leid für dich! Ich kann dich sooo gut verstehen!

Ich habe 2016 ganz Ähnliches erlebt. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir erzähle, wie ich mit meiner Trauer umgegangen bin!

Mein voriger Hund war ein Therapiehund und arbeitete mit mir in der Grundschule! Ganz plötzlich und unerwartet verstarb er 2016 an einem Donnerstag Morgen. Auch ich hatte noch Zeit, mich von ihm zu verabschieden, aber ich konnte den Schmerz fast nicht aushalten! Wir waren 10 Jahre lang fast nie getrennt gewesen. Bei mir kam noch dazu, dass nicht nur meine Familie, sondern auch die gesamte Schule in Trauer um meinen Hund war und es natürlich auch meine Aufgabe war, die Kinder in ihrer Trauer zu begleiten!

Also habe ich in der Schule eine Pinnwand eingerichtet und mit Fotos aus seinen Therapieeinsätzen gestaltet. Binnen kürzester Zeit brachten die Kinder und Eltern der Schule selbstgemalte Bilder und Fotos und hängten handgeschriebene Briefe an den toten Hund an diese Pinnwand! Das riesige Echo tröstete nicht nur die Kinder, sondern auch mich ein bisschen in meiner riesigen Trauer! Diese Pinnwand bestand fast ein ganzes Schuljahr lang. Danach habe ich alles in einem Ordner gesammelt und aufbewahrt. Manchmal, wenn ich meinen Hund besonders vermisse, nehme ich diesen Ordner heraus, sehe mir die Fotos an und lese die berührenden (Dankes)Briefe der Kinder und Eltern noch mal!

Vielleicht kannst du auch ein Album oder eine "Schatzkiste" mit deinen schönsten Erinnerungen gestalten, wo du Fotos, Geschichten, Halsbänder, Leine ... aufbewahrst? Wenn du ganz besonders traurig bist, kannst du dich dann anhand deiner aufbewahrten "Schätze" nochmal liebevoll an ihn erinnern!

Außerdem wusste ich schon ganz bald nach dem Tod meines geliebten Hundes, dass ich ohne Hund nicht vollständig bin! Also begab ich mich schon bald auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger, den ich ebenfalls als Therapiehund ausbilden wollte.

Als ich meine Trauerphase halbwegs abschließen konnte, habe ich SIE gefunden! Schon einige Monate nach dem Tod meines Lieblings konnte ich "Leni" nach Hause holen!

Ich habe meine Hündin zum ersten Mal besucht und kennengelernt, als sie 2 Wochen alt war und die Augen noch geschlossen hatte!

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Durch die Erfahrung mit meinem vorigen Hund habe ich ihr ein getragenes Tuch von mir mitgebracht und dort gelassen, damit sie sich an meinen Geruch gewöhnt.

Danach habe ich sie jedes Wochenende besucht und jedes Mal ausgiebig mit ihr gekuschelt.

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Als ich sie nach Hause holte, hat sie während der gesamten Autofahrt kein einziges Mal gewinselt und schien sich sofort in meiner Gesellschaft wohl und zu Hause zu fühlen! Ihre Gesellschaft hat mich von meinen ständigen Gedanken an meinen vorigen Hund abgelenkt und ich widmete meine volle Aufmerksamkeit ab nun der bestmöglichen Beschäftigung und Erziehung meiner Leni!

Indirekt verdanke ich meinem vorigen Hund, dass mir die Erziehung Lenis so leicht gefallen ist und sie sich zu einer so entspannten und menschenfreundlichen Frohnatur entwickeln konnte! Die vielen Erfahrungen, die ich mit ihm sammeln konnte, ermöglichten mir, Erziehungsfehler zu vermeiden und gelassen und zuversichtlich mit dem neuen Welpen umzugehen!

Ihre Bindung zu mir war von Anfang an unheimlich eng und sie hat mittlerweile ihre Therapiehundeausbildung mit Bravour bestanden und ist mit mir in der Schule und in einem Seniorenzentrum mit Demenzschwerpunkt im Einsatz!

Sie ist jetzt 2,5 Jahre alt und eine äußerst würdige Nachfolgerin meines vorigen Hundes. Auch wenn ich sie über alles liebe, denke ich doch immer wieder voller Dankbarkeit und Liebe an meinen treuen, vorigen Liebling zurück. Manche Verhaltensweisen Lenis erinnern mich ganz stark an ihn und manchmal kommt es mir so vor, als schaue er mich durch ihre Augen an!

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Haustiere:Therapiehund,Schildkröten,Kaninchen,Katzen,Vögel
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Hallo,

wie lange ist es denn her, das du deinen Hund gehen lassen musstest?

Man kann lange um ein Tier trauern, genauso, wie um einen Menschen.... lass dir Zeit, gib dir Zeit.... geh an die Plätze, wo ihr gerne zusammen gewesen seid....und irgendwann wird es besser.... oft merkt man gar nicht wann es angefangen hat nicht mehr ganz so weh zu tun.... aber das wird es.... glaub mir.... und vielleicht hast du irgendwann wieder die Kraft dazu, einem neuen Hund ein zu Hause zu geben ....

Trauer braucht Zeit. Und die Zeit solltest du dir selber auch geben und nehmen.

So was geht nicht schnell vorüber, vielleicht wirst du manchmal auch in einem Jahr noch stark trauern.

Trauern gehört zum verarbeiten dazu.

Und dann denk vor allem an das schöne mit deinem Hund. Was für ein schönes Leben du ihm gegeben hast, wie sehr er dein Leben bereichert hat und so weiter.

Es tut weh gehen zu lassen, aber ich bin mir sicher, dein Hund war bis zum Schluss glücklich bei dir und nicht bei wem anderes gelebt zu haben.

Was natürlich kein Weg ist, ist wie einige leuchten hier sagen sich direkt einen neuen Hund anschaffen. Aber ich vermute auch mal das wird nicht in deinem Interesse liegen, denn es ist eben NICHT dein Hund.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Wie kommst du dazu, einige der Antwortgeber als "Leuchten" zu diffamieren? Jeder gibt sich Mühe, dem Fragesteller zu helfen. Da sind eben auch Tipps dabei, die nicht in dein Weltbild passen.

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