Kollege hört nicht auf mich zu belästigen. Was soll ich tun?
Hallo zusammen,
ein Kollege offenbarte mir im Juni seine Liebe. Daraufhin sagte er mir, dass er seine Frau über die Liebe zu mir informiert hätte und sie ihn raus schmeißen möchte. Ich brach darauf den Kontakt ab, er schrieb mir in WhatsApp, dass er den Kontaktabbruch nicht verkraften würde und ich bitte an seine Anrufe gehen soll. Daraufhin blockierte ich ihn da. Dann schrieb er mir über den Arbeitschat und bittete drum, dass wir eine Freundschaft weiterhin haben könnten. Das hätte seine Therapeutin ihm auch gesagt, dass es wichtig sei, dass er diese Gewissheit von mir bräuchte. Ich antworte auf seine Nachrichen nicht mehr. Daraufhin kamen immer weitere Nachrichten Woche für Woche wo er sich entschuldigte für alles. Ich ignorierte es weiter. Er fing mich einmal nach der Referatsrunde ab und wartete bis alle anderen Kollegen den Raum verließen. Ich wollte kein Gespräch, er fing an zu weinen ich verließ den Raum und am selben Abend schrieb er mir wieder und löschte die Nachricht. Ich sagte ihm, dass er meine Grenzen überschreitet und dass ich keine Gefühle habe und er sofort aufhören soll. Ich informierte unseren Chef daraufhin suchte er mit dem Kollege ein Gespräch und er durfte mir nicht mehr schreiben. Er suchte dann jedoch dienstliche Gründe um mit mir im Kontakt zu bleiben, in den Nachrichten und Telefonaten switchte er immer wieder auf das private um oder fragte mich in wie weit er mit mir noch in Kontakt bleiben dürfte, er wüsste ja nicht was noch oksy ist und was nicht. Dann kam es zu einem erneuten Gespräch zwischen meinen Chef ihm und mir. Bei dem Gespräch stritt er alles ab und sagte mir, dass ich mir doch therapeutische Hilfe holen sollte. Ihm wurde erneut gesagt, dass er mich nicht mehr kontaktieren darf, egal aus welchen Gründen auch immer.
Seitdem schreibt er mir zwar nicht mehr, aber er starrt mich immer so an in den Referatsrunden über mehrere Minuten. Ich habe richtig Angst vor ihm und hatte mich letzte Woche deswegen auch krank gemeldet. Am Dienstag bin ich dann ins Büro gegangen und plötzlich stand der Kollege an meiner Bürotür (ich war alleine) und beobachtete mich einfach für eine längere Zeit. Ich konnte in dem Augenblick nicht realisieren was gerade passierte. Als er weg ging wurde es mir klar und ich lief ich zu mir und stellte mich an seine Bürotür und schrie ihn an und sagte ihm, dass er seine Psychospiele sofort unterlassen soll und ich wüsste was er tut. Er schrie daraufhin mich an, dass ich sofort sein Büro verlassen soll und knallte die Tür zu. Ich informierte meinen Chef darüber und bekam so eine schlimme Panikattacke die über 20 Minuten andauerte. Mein Chef versuchte mich zu beruhigen, er sah dabei richtig verzweifelt aus. Ich fuhr daraufhin nach Hause und traue mich nicht mehr ins Büro. Ich bin mittlerweile so verzweifelt, ich habe für dieses anstarren ja keine Beweise.
Was kann ich tun? Ich bin mittlerweile richtig psychisch angeschlagen und ich kann einfach nicht mehr. Die Gleichstellungsbeauftragte und die Personalchefin haben nächste Woche mit ihm ein Gespräch, aber eine Zusammenarbeit ist wirklich von meiner Seite aus nicht mehr möglich. Muss ich wirklich meinen Job aufgeben?
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
Viele Grüße
3 Antworten
Hi, das tut mir sehr leid! Es klingt nach großer Belastung für dich. Du hast alles richtig gemacht, in dem Du im Betrieb den Vorgesetzen und weitere Informiert hast.
Die Gleichstellungsbeauftragte und die Personalchefin haben nächste Woche mit ihm ein Gespräch, aber eine Zusammenarbeit ist wirklich von meiner Seite aus nicht mehr möglich.
Beim www.hilfetelefon.de kannst Du auch anrufen, vielleicht haben die eine Idee, was Du noch tun kannst. Für ähnliche Adressen ausserhalb von Deutschland bitte dorthin schreiben.
Und Nachrichten etc. immer aufbewahren, nie löschen, falls er dich noch mal anschreibt.
Wow, das liest sich ja fürchterlich. Ich denke du hast bisher alles richtig gemacht, bist in die Offensive gegangen und hast dich zumindest scheinbar nicht einschüchtern lassen. Im schlimmsten Fall würde ich mich nächste Woche evtl. auch noch krankschreiben lassen und das Gespräch zwischen dem Typ und der Personalabteilung abwarten. Ich hoffe der Kerl hat keine privaten Daten wie Adresse und so weiter von dir. Sollte er dich privat aufsuchen oder belästigen, würde ich direkt zur Polizei gehen. Ich will dir nicht noch mehr Angst machen, aber den würde ich nicht unterschätzen. Hast du einen Freund oder Freunde, die dem Mann evtl. mal eine "Ansage" machen können? Sowas kann manchmal helfen, auch wenn es nicht die feine Art ist. Viel Erfolg und pass auf dich auf.
Mit Freunden, die ihn "warnen" wäre ich sehr vorsichtig, weil es sich hier auch neben Strafrecht und oder BGB um Arbeitsrecht handelt. Wenn die ihn wegen Vorfällen auf der Arbeit anrufen oder ihm auflauern kann das für dich und sie Nachteile haben, da solltest Du dich genau informieren, wie das rechtlich aussieht.
Greift sein Verhalten über auf dein Privatleben, empfehle ich nochmal das www.hilfetelefon.de Oder eine Stalkingberatung!
Also nicht ganz so heftig aber in abgeschwächter form kenne ich einen ähnlichen Fall.
Die kollegen haben es unter sich geregellt. Ein Mitarbeiter war Boxer und hat den stalker so lange provoziert ( so das es keiner mitbekommt ) bis er auf ihn losgegangen ist. Darauf wurde der Stalker gekündigt.
Find ich eine gute Lösung. Leider kenne ich keinen Boxxer auf unserer Arbeit. Schade, das würde mir helfen.
Ja das mit dem erstmal krankmelden ist vielleicht eine gute Option und ja ich habe Freunde die den mal anrufen könnten, je nachdem wie das Gespräch mit der Personalstelle ausgeht wäre das tatsächlich auch eine Idee. Danke für deine Rückmeldung.