Könnten auf der Welt auch Bugs/Glitches auftreten wenn die Welt keine Matrix wäre?

8 Antworten

Hallo kommtkollegen,

wenn wir eine Matrix betrachten, so kann es sich nur um systematische Fehler in der Matrix handeln: möglicherweise in bestimmten Parametern wie auch in der Implementierung.

Auf eine nicht-matrix Welt abgebildet würde dies bedeuten, dass in dieser Welt systematische Fehler auftreten, diese von jemandem gemacht wurden.

Damit wäre diese Welt engineered, und es stellt sich die Frage nach der Welt des Engineers. Für dessen Welt würde wieder das Gleiche gelten. Wir finden somit keine Ursache für systematische Fehler, was solche letztlich als absurd erscheinen lässt.

Jetzt könnte man einen Fehler insofern definieren, wenn durch seine Anwesenheit bestimmte denkbare Erwartungshaltungen von der Welt nicht erfüllt würden. So könnte man die Erwartungshaltung hegen, dass das Universum nur konstruktiv sein müsste - wobei wir hinreichend Destruktivität beobachten.

Hier mag dann die Debatte über Bug oder Feature entspringen - und zu keiner Lösung führen. Die neben der erwarteten Konstruktivität existierende nicht so recht gewünschte (ggf. bedrohende) Destruktivität wäre dann eher ein Bug aus dieser Erwartungshaltung heraus. Gibt man diese Haltung auf, verschwindet auch der Bug.

Wir beobachten im Universum ein dynamisches Verhalten von Destruktivität, wo sich Strukturen auflösen und verschwinden, und Konstruktivität, wo sich Strukturen bilden. Wie mögen uns auf einer Art Insel befinden, wo uns eine Konstruktiviät hervorgebracht hatte. Letztlich kann es ein destruktives Verhalten einst gewesen sein, was uns im Rahmen von Konstruktivität erzeugt hat. Es bleibt dann beides als Feature, wobei wir einfach "Glück" hatten.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Nein.

In der Welt (Realität) tritt alles aus einem bestimmten Grund auf. Das nennt sich Physik. Auch wenn gerade in der Quantenphysik irrwitziges Zeug passiert, ist das kein Bug oder Glitch im eigentlichem Sinne. Alles funktioniert am Ende wie es soll, auch wenn wir es (noch) nicht verstehen.

Lacrimis27  19.10.2022, 06:47
Das nennt sich Physik.

Eig nennt sich

tritt alles aus einem bestimmten Grund auf

Kausalität

Aber auch ein Bug hat eine Ursache und eine Wirkung - sonst gäbe es ihn nicht ;)

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Kelrycorfg  19.10.2022, 10:01
@Lacrimis27

Darüber kann man diskutieren, da hast du Recht.

Aber letztlich ist ein Bug/Glitch eine nicht gewollte Reaktion des Programms, die der Entwickler nicht vorhergesehen hat per Definition. Da es für die Realität keinen Entwickler gibt, oder "es" uns nicht antworten wird ob es sich bei diversen Dingen um gewolltes oder nicht gewolltes Verhalten handelt, gibt es Bugs oder Glitches per se nicht in der Realität. Dort funktioniert genau alles so, wie es auch existiert und damit auch passiert (aus welchen Gründen auch immer).

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Lacrimis27  19.10.2022, 10:05
@Kelrycorfg

Nur gut das Kausalität nichts mit vorhersehbar zu tun hat ^^ eine nicht gewollte - aber trotzdem eine programierte Reaktion als Ursache

Aber ja letztlich läuft es trotzdem darauf hinaus das die Realität einfach real ist - kein system läuft ununterbrochen einwandfrei es müssten schon längst irgendwelche Grafikfehler oder sonstwas aufgefallen sein

Aber wer weiß was die Nordlichter wirklich sind XD

Angenommen es gibt sichtbare Bugs - würden wir sie als solches erkennen oder als Teil der Natur?

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Kelrycorfg  19.10.2022, 11:08
@Lacrimis27

Ja, darüber habe ich auch kurz nachgedacht gehabt. Oft ist es ja so, dass betroffene aus dem eigenen System heraus Dinge nicht wahrnehmen können, die jemand von "außen" eindeutig erkennt.

Es gibt ja, gerade in der Quantenphysik, einiges irrwitziges Zeug. Ich meine, Teile die an zwei Orten gleichzeitig sind, je nachdem ob man sie beobachtet oder nicht. Quantenverschränkungen, Teilchen die unabhängig ihrer Position und Entfernung zueinander zeitgleich den gleichen Zustand einnehmen. Licht, dass sich biegt, je nachdem wie heftig die Gravitation ist. Zeit, die nicht linear ist und je nach Geschwindigkeit mit der man sich bewegt anders ist. Überleg mal, umso schneller ein Raser auf der Autobahn mit seinem Auto dahinrast, desto mehr Zeit "verliert" er, realtiv betrachtet zum Rest der sich langsamer bewegt. Er altert schneller, kommt also älter an als jemand der langsam dorthin fährt in Relation zueinander. Na, ob dieser Effekt wirklich so gewollt ist? :)

Da wir aber die Physik nicht kennen, die dem zugrunde liegt, ich spreche dabei von der echten Physik nach der die Welt wirklich tickt, nicht das Modell das wir uns zurechtgelegt haben (das wird ja immer wieder korrigiert und verbessert auf Grund neuer Erkenntnisse), können wir nie absolut sicher sein, ob das was da passiert gewollt ist oder nicht. Nur ein Schöpfer könnte das abkürzen, indem er verrät ob ein schwarzes Loch am Ende nur ein Bug ist oder nicht ^.^

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kommtkollegen 
Fragesteller
 23.10.2022, 00:37
@Kelrycorfg

Hey, das Mit dem Raser hab ich nicht ganz verstanden könntest du mir das kurz erklären? Finde das sehr interessant.

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Kelrycorfg  23.10.2022, 12:21
@kommtkollegen

Gerne doch. Ist schon ne Weile her wo ich mich mit dem Thema beschäftgt habe, und bin selbst kein Pyhsiker, daher bitte ich Ungenauigkeiten zu verzeihen :)

Der Fachbegriff dafür ist die "Zeitdilitation", wenn du dir mehr zu dem Thema ergoogeln willst. Die Relativitätstheorie selbst zu erklären würde hier jetzt den Rahmen sprengen, aber dafür gibt es super Material im Internet. Im wesentlichen gibt es zwei Verursacher für eine Zeitverschiebung: die Geschwindigkeit (spezielle Relativitätstheorie) und die Gravitation (allgemeine Relativitätstheorie) und der Effekt konnte mit Atomuhr-Experimenten auch nachgewiesen werden. Wir sprechen natürlich um sehr kleine messbare Verschiebungen, die im Alltag keinen nennenswerten Einfluss haben, aber er ist da, und umso mehr man ins Extreme geht (Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit, Annäherung an den Erdkern) deutliche Auswirkungen hat.

Aber im Kern heißt es, um so näher wir uns am Erdkern befinden, desto langsamer vergeht unsere Zeit im Vergleich zu jemand in der Stratosphäre oder sogar im Erdorbit. Ebenso vergeht die Zeit langsamer umso schneller man sich bewegt im Vergleich zum langsameren System.

Nun wieder zu unserem Gedankenexperiment "Raser":

Für einen "Raser" bewegt sich die Zeit also langsamer als für jemanden, der gemütlicher fährt. Bedeutet, alles was sich außerhalb seines Autos befindet, "altert" schneller. Im Grunde genommen beginnt er eine Art Zeitreise in die Zukunft, bei der er selbst langsamer altert. Das bedeutet aber, er "verliert" Zeit gegenüber dem äußeren Bezugssystem (der Welt), denn wenn er aus seinem Auto aussteigt am Zielort, wo alle Uhren schneller gelaufen sind, ist er ja wieder dem externen System unterworfen und müsste seine Uhr vorstellen, damit sie wieder identisch läuft. Der physikalische Effekt bleibt aber, er wird jünger sein, die Menschen um ihn herum älter. Überspitzt gesagt, könnte man durch den Effekt die Geburtstage zweier Menschen auf denselben Tag bringen, in dem der ältere von beiden sich ständig schneller und höher im Erdorbit bewegt.

Um den Effekt der Geschwindigkeit zu kontern, müsste der Raser also eher versuchen die Stecke auf niedriger Höhe, näher am Erdkern durchzführen als der langsam fahrende Fahrer. Dann würden sich die beiden Zeitdilitationseffekte gegenseitig aufheben.

Im Alltag hat das wie gesagt keinen echten Einfluss, aber wenn es um die Raumfahrt geht und um extreme Geschwindigkeiten, hat dies einen exponentiell steigenden Effekt bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit.

Habe in Wikipedia ein interessantes Fallbeispiel gefunden. Eine Reise mit 99,99% der Lichtgeschwindigkeit sorgt dafür, dass die Zeit 70 Mal schneller vergeht für das ruhende System als für die Reisenden. Die Vorstellung ist total krass, denn eine Reise von 1 Jahr bei der Geschwindigkeit sorgt dafür, dass die Menschen auf der Erde 70 Jahre älter sind, während man die Reisenden nur 1 Jahr gealtert ist. Viele Menschen die man also noch kannte, sind höchst wahrscheinlich bereits tot wenn man ankommt, auch wenn man ein quantenverschränktes Kommunikationsgerät ohne Zeitversatz nutzen würde. Es ist also eine 69 jährige Zeitreise in die Zukunft gewesen.

Zeit ist also ziemlich relativ und vergeht niemals gleich, und das ist das echt faszinierende daran.

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Kelrycorfg  23.10.2022, 12:28
@Kelrycorfg

Korrektur bei der Geburtstagsgeschichte: "in dem der ältere von beiden sich ständig schneller und NIEDRIGER im Erdorbit bewegt.". Wir wollen ja unser eigenes Zeitsysstem verlangsamen so stark wie möglich, damit der Jüngere aufholen kann. Und dazu müssen wir so nah an den Erdkern ran wie möglich.

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Kelrycorfg  23.10.2022, 16:40
@kommtkollegen

Bitte sehr. Physik ist auch sehr interessant, weswegen ich damals meinen Leistungskurs darin genommen habe (wobei ich nie wirklich gut drin war, es war nur etwas was ich weiter schulisch verfolgen wollte). Gerade die Quantenphysik ist sehr spannend, weil da Dinge passieren, die scheinbar jeglicher Vernunft widersprechen.

Aber die Zeitdilitation ist auch einer der Dinge, warum Stephen Hawkings auch immer der Überzeugung war, dass Zeitreisen in die Zukunft möglich sind (nur zurück nicht mehr, das hat er zumindest kategorisch ausgeschlossen). Und wie du siehst, braucht es lediglich hohe Geschwindigkeiten und/oder eine Supergravitation. Wenn wir also ein Raumschiff bauen, welches mit fast Lichtgeschwindigkeit knapp über dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches kreisen würde, könnte man dafür sorgen, dass Universum extrem schneller altert als man selbst. Und zum Glück wirkt der Effekt auf alles was sich schnell bewegt. Wäre blöd wenn uns die Hülle des Raumschiffs quasi unterm Hintern "wegrostet" (eher zerfällt) in Sekunden ;)

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Die Simulation, die Du Welt nennst, ist so komplex, dass Dir die Glitches / Bugs nicht auffallen. Einzig ein Dé·jà-vu. Aber auch nur, wenn Du sie auch als Fehler erkennst.

kommtkollegen 
Fragesteller
 19.10.2022, 00:07

Glaubst du an die Matrix Theorie?

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yippijaja  19.10.2022, 00:11
@kommtkollegen

Ich würde es mir wünschen bzw. es würde vieles vereinfachen, da ich dann irgendwann die Logik verstehen und nutzen könnte. So ist das Leben eine unendliche Abfolge von Aktionen und Reaktionen, die kein Mensch durchblicken kann.

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Missbildungen können auftreten, ja.

ich suche danach um Gott zu beweisen, und nenne es "übernatürlich".

Das die Welt gleichwertig oder ähnlich virtuell ist wie bei Matrix sehe ich als ausgeschlossen.