Knappes Überholmanöver?
Hallo zusammen,
Ich mache mir derzeit Sorgen wegen eines Übervorganges, ich gebe zu, dass ich öfter überhole, aber es liegt meistens auch einfach daran, dass die Leute meistens ihre Auto um die Kurve schieben oder angst haben ihr Gaspedal zu benutzen, villt ist es auch nur zur Hälfte Bezahlt.
So jetzt kommt es zum eigentlichen Thema, nämlich hat mein Chef gestern (5 tage nach dem genannten Überholen) eine Email bekommen, wo die Fahrweise bemängelt wird und wo drin steht, dass er eine Dash cam hat und diese wohl das ganze Spektakel aufgenommen haben soll. Ich bin ehrlich ich kann mich nichtmal mehr daran erinnern, dass ich da Überholt haben soll. Es gab kein Unfall und der Verkehr auf der Gegenfahrbahn kam auch nicht zum Stehen o.ä., also verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum man da so einen Aufstand machen muss. Selbst wenn es knapp gewesen ist, haben wir uns nicht alle schonmal verschätzt? Und er schrieb auch, dass er das Bildmaterial auch der Fahrerin aus dem Gegenverkehr weiter geben möchte.
Und dann, bin ich leider auch noch in der Probezeit, weshalb ich bisschen Sorgen mache. Ich schätze mich als einen guten Fahrer bin dieses Jahr ca. 30 tkm Beruflich gefahren (meist großstadtverkehr) und nochmal gut 18 tkm Privat. 1× geblitzt worden mit 9kmh zuviel, deshalb denk ich mir halt warum da so ein Fass auf machen muss.
Naja, würde mich auf jedenfall auf einige Antworten freuen, was ich zu befürchten haben könnte
Mfg
7 Antworten
Noch nichtmal zwei Jahre Autofahrer, macht abfällige Bemerkungen über Leute die langsamer fahren, scheint überhaupt nichts Schlimmes dran zu finden, sich in potentiell gefährlichen Situationen mal zu verschätzen, aber hält sich selbst für einen guten Fahrer.
Merkste selbst, oder?
Falls nicht: Schau' dir doch betreffendes Dashcam-Video einfach mal an.
Menschen machen sich nicht so viel Mühe wegen irgendwelcher Dinge die man alltäglich sieht. Also war es ganz offensichtlich nicht einfach nur einer der etwas fragwürdigen Überholvorgänge, die man täglich sieht, sondern eine besonders herausragende Nummer.
Selbst wenn es knapp gewesen ist, haben wir uns nicht alle schonmal verschätzt?
Wenn du mal kein Glück hast und dein "nur ein Bisschen verschätzt" in einem Unfall endet, sagst du dann auch den Hinterbliebenden am Grab dass du dich doch nur ein Bisschen verschätzt hast und dass das doch jedem mal passiert?
Es gibt Situationen, in denen man sich nicht verschätzen darf.
Sondern du hast erst zu überholen, wenn du weißt dass es sicher ist. Wenn du dich also definitiv nicht verschätzt.
1× geblitzt worden mit 9kmh zuviel, deshalb denk ich mir halt warum da so ein Fass auf machen muss.
Man muss nicht gegen das Tempolimit verstoßen, um in einer speziellen Verkehrssituation zu schnell fahren. Sollte dir eigentlich klar sein, wenn du deinen Führerschein nicht im Lotto gewonnen hast und wenn du so ein guter Fahrer wärst, wie du glaubst.
was ich zu befürchten haben könnte
Du hast wegen des Dashcamvideos nichts zu befürchten.
Du solltest dir aber ganz dringend Gedanken drüber machen, wie sinnvoll es ist sich für einen guten Fahrer zu halten, wenn man zu gefährlichen Überholmanövern neigt.
Es reicht, wenn's nach 1000x "knapp, aber passt" einmal doch nicht passt, dass du eventuell jemanden umbringst. Eventuell auch dich selbst.
Verstehe ihren Gedanken und weiß auch, dass ich nicht in unübersichtlichen Verkehrslagen Überholen soll, mach ich ja auch nicht. Aber sie haben recht, dass ich besser aufpassen muss.
Mfg
würde der bei mir arbeiten und dann auch noch so auftreten, wäre es die fristlose kündigung. das würde passieren.
Dann scheinst du in einer Branche zu leben, in der brauchbare Mitarbeiter noch auf Bäumen wachsen. Wenn du es dir leisten kannst, jemanden wegen sowas 'rauszuwerfen...
Glauben Sie mir ich bin kein Raser
Kein einziger Raser hält sich selbst für einen Raser. Genauso, wie sich kein einziger unreifer 13jähriger für unreif hält und sich kein Dummer selbst für dumm hält.
wegen eines verschätzten Überholmanövers
Es gibt verschätzte Überholmanöver und es gibt verschätzte Überholmanöver.
Wie ich oben schon geschrieben habe: Wenn sich schon jemand die Mühe macht, den Arbeitgeber zu ermitteln und zu kontaktieren, wird es nichts à la "huch, etwas knapp" gewesen sein. Sondern eher so knapp, dass es der göttlichen Hand überlassen war ob's knallt oder nicht.
An der Geschichte ist etwas faul. Der Beschwerdeführer will in der Lage sein, aus Dashcam-Aufnahmen zu wissen, wer die umgebenden Verkehrsteilnehmer sind. Aus KFZ-Kennzeichen die Halter ermitteln kann kein Privatmensch, das kann nur die Polizei. Wenn Dein Auto eine Firmen-Aufschrift hat kann die Kontaktaufnahme viellecht noch gelingen, aber dass er in der Lage sein will den Gegenverkehr zu kontaktieren entlarvt die Geschichte als gelogen. Das kann nur jemand sein, der weiß, dass Du dieses Auto fährst, also ein Kollege, oder ein Strohmann eines Kollegen. Es wär doch extrem unwahrscheinlich, dass irgendjemand, den Du irgendwo überholst, ausgerechnet ein Kollege ist. Entscheide Dich: Entweder Du versuchst, Deinen Chef davon zu überzeugen, oder Du bietest an, einen Entschuldigungstext zu verfassen, den Dein Chef zurückmailen kann. Dass Dein Chef nicht mit zeitraubendem Affentheater genervt wird ist für die Sicherheit Deines Arbeitsplatzes wichtiger als Wahrheit und Gerechtigkeit.
Auf der einen Seite kann ich Dich schon verstehen. Mich nerven manchmal auch die Bummler und ich überhohle, wenn es sicher möglich ist. Allerdings habe ich auch genug E-Bums auf der Welle.
Kam auch schon mal vor, dass es knapper wurde als mir lieb war. Mit der Zeit wird die Erfahrung aber immer mehr und die Risiken kann man besser abschätzen. Außerdem wird man ruhiger.
Passieren kann eigentlich nicht viel. Der macht vielleicht eine Anzeige beim Ordungsamt. Dann bekommst Du einen Anhörungsbogen, den Du wiedersprichst. Dann wird die Sache vermutlich eingestellt.
Kann auch eine Anzeige bei der Polizei machen wegen Straftat. Gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Dann liegt es beim Staatsanwalt ob die Sache weiter verfolgt wird oder nicht.
Ich kann jetzt nicht einschätzen wie knapp es wirklich war. Daher kann ich Dir raten erstmal abzuwarten.
In Frankreich gibt es eine Campagne: "Fahr wie eine Frau!"
Damit ist gemeint, dass Männer sich oft in knappe Situationen begeben, die sie so gerade unfallfrei überstehen und sich anschließend für einen tollen Fahrer halten. Ist ja nichts passiert.
Frauen machen das nicht. Sie begeben sich nicht in enge Situationen und haben die Gelassenheit diese zu vermeiden.
Dementsprechend schätze ich deine Fahrkünste ebenfalls ein. Es ist kein Unfall passiert. Das wird aber auch an der Reaktionskunst der anderen Fahrer gelegen haben, nicht nur an deiner. Nur haben die nicht immer Bock darauf. Muss man wirklich immer der Schnellste sein und der Gewinner? Hier geht es um die Gesundheit von Menschen. Fahr besser 5 Minuten früher los, als ständig das Schicksal heraus zu fordern.
Ein Krug geht so oft zu Brunnen bis er bricht.
So lange es knapp ist und du dich so verschätzt, hast du nicht die Routine, die du glaubst. Wenn sich einer über deine rüde Fahrweise aufgeregt hat, hatte er sicher auch einen Grund, das Überleben sollte nicht dadurch gewährleistet sein, dass andere reagieren sondern dass du solche gefährlichen Situation gar nicht erst eingehst. Sonst klebst du schnell mal an ..... (kannst jetzt etwas Einsetzen wie: Leitplanke, Baum, Gegenverkehr usw.) oder der Lappen ist wieder weg.
Probezeit heißt Bewährungszeit!
Sagt dir einer, der wahrscheinlich schon in seiner Fahrzeit entfernungsmäßig einmal zum Mond hin und zurück gefahren ist.
würde der bei mir arbeiten und dann auch noch so auftreten, wäre es die fristlose kündigung. das würde passieren.
ein früherer arbeitskollege hat mal nachts, weil er sich für einen so guten fahrer hielt, einen transporter zersemmelt und es glücklicherweise überlebt - was man nach der optik des transporters nach dem crash nicht vermutet hätte.
das war dann auch die fristlose kündigung. ist echt lange her, aber seinen lappen hat er wohl bis heute nicht wieder. voraussetzung wäre verschärfte MPU gewesen.
manche leute muss man eben rechtzeitig vor sich selber schützen. immerhin lebt er ja noch - und an dem crash war kein weiterer beteiligt.