Klausuren im ersten Semester verschieben?
Hallo,
Ich habe vor ein paar Monaten angefangen zu studieren, und war noch bis vor ein paar Tagen (ich schreibe diese Woche die erste Klausur) maßlos überfordert mit dem Lernen für die Klausuren. Ich wusste nicht, wie ich mit den großen Stoffmengen umgehe, und habe deshalb auf Tiktok auf viele dieser „alternativen“ Lernmothoden wie Mindmaps, Blurting und all das Zeug vertraut, da dort auch gesagt wurde das man mit den herkömmlichen Lernzetteln aus der Schule nicht bestehen wird.
Nun sitze ich hier, kann nahezu nichts da ich durch all diese Methoden nichts im Kopf behalten konnte und schreibe wieder herkömmliche Lernzettel, mit denen es direkt deutlich besser läuft. Aber nun kommen wir zu meinem Problem.
Ich kann höchsten 1-2% der Lerninhalte die in den kommenden Klausuren in den nächsten Tagen abgefragt werden, und werde auch noch mindestens 3-4 Monate im jetzigen (sehr zügigen) Tempo brauchen, um alles zu können.
Jetzt spiele ich mit der Überlegung, alle Klausuren auf das nächste bzw. manche auch auf das übernächste Semester zu verschieben (da man manche Klausuren ja nur im Wintersemester schreiben kann). Nachschreibe Klausuren bekommen wir nur wenn wir uns mit Attest krank melden, und die wären dann ja trotzdem noch sehr zeitnah.
Dementsprechend weiß ich nicht ob meine Entscheidung dumm ist oder nicht, und ob ich es dieses Semester einfach trotzdem probieren soll, auf die Gefahr dass ich alle Klausuren verkacke und bereits meinen ersten Versuch aufbrauche und dann trotzdem auf das Wintersemester warten muss.
Hinzu muss ich zum einen mit einberechnen, dass ich durch G8 sowieso ein Jahr früher dran bin als die meisten, ich aber auch meine Bekannten aus der Uni kaum noch sehen werde wenn ich nicht mehr in den selben Kursen wie die bin wenn ich alles auf das Wintersemester aufschiebe.
Ich hoffe ihr könnt mir bei der Entscheidungsfindung etwas helfen. Vielen Dank für die Antworten im Vorhinein!
Dazu muss man noch ergänzen das mir gesagt wurde, das viele Arbeitgeber das aufschieben des Studiums nicht gerne sehen.
3 Antworten
Dazu muss man noch ergänzen das mir gesagt wurde, das viele Arbeitgeber das aufschieben des Studiums nicht gerne sehen.
- Kannst du solche Angaben, was Arbeitgeber angeblich gerne oder ungern sehen, völlig in die Tonne kippen - die Maßstäbe sind je nach Branche sehr unterschiedlich, unterschiedliche Personaler haben unterschiedliche Erfahrungen und Einstellungen, und z.T. ist ein schlechter Bewerber immer noch besser als gar keiner.
- Selbst wenn diese Angabe so richtig wäre, könntest du es jetzt nicht mehr ändern.
Nein, ob das Studium länger geht, ist allein deine Sache: Dass dir bis dahin nicht dass Geld ausgeht, dass du die maximal erlaubte Studiendauer einhältst...
Hinzu muss ich zum einen mit einberechnen, dass ich durch G8 sowieso ein Jahr früher dran bin als die meisten
Nö, muss man nicht einberechnen. Das interessiert keinen. Du hast eine Hochschulreife und dementsprechend kann der Welt völlig egal sein, ob du erst 18 oder schon 40 bist.
Was ich nicht verstehe:
Jetzt spiele ich mit der Überlegung, alle Klausuren auf das nächste bzw. manche auch auf das übernächste Semester zu verschieben
auf die Gefahr dass ich alle Klausuren verkacke
Wer sagt denn, dass du alle Klausuren entweder schreiben oder verschieben musst?
Schaue dir an, welche Klausuren du zwingend brauchst, um im nächsten Semester halbwegs normal weiter machen zu dürfen und schaue dir an, in welchen Klausuren du dir zutraust, dich noch so vorzubereiten dass du sie bestehst. Schaue dir im Gegensatz dazu an, welche Klausuren du definitiv nicht bestehst, welche du auch im SoSe schreiben kannst und welche für deinen Fortschritt nicht entscheidend sind.
Und dann konzentriere dich auf die Hälfte der Klausuren, die wichtig und machbar ist und verschiebe die anderen.
Und: Man kann während der Klausurphase auch mal literweise Kaffee konsumieren und alle anderen Lebensinhalte streichen. Ist unschön, aber funktioniert eine Zeit lang.
Das ist richtig - funktioniert allerdings wider besseren Wissens als Verzweiflungsmaßnahme durchaus.
und schaue dir an, in welchen Klausuren du dir zutraust, dich noch so vorzubereiten dass du sie bestehst
Das sollte man mit ein wenig Vorsicht genießen. Viele Hochschulen/Studiengänge/Module sehen nicht vor, dass bestandene Prüfungen wiederholt werden können. Deswegen kann es nachteilig sein, einen Prüfungsversuch gerade so zu bestehen. Bevor man irgendwas tut oder nicht tut, sollte man auf jeden Fall die Prüfungsordnung konsultieren.
Es gibt Unis, an denen man bestandene Prüfungen wiederholen kann? Spannend.
Ganz ehrlich, ich sehe den Fragesteller nicht in der Position, um möglichst gute Noten zu taktieren. Bei ihm gehts darum, ob er überhaupt vorwärts kommt.
Ja, das habe ich etwas zu eindimensional gesehen. Ich denke auch, dass ich jetzt einfach zumindest ein paar Klausuren schreibe und probiere mich auf die wichtigsten zu fokussieren. Ich denke 2 oder vielleicht mit Glück 3 werden zu schaffen sein.
Ich kann höchsten 1-2% der Lerninhalte
sicher, dass ein Studium das richtige ist?
und habe deshalb auf Tiktok
Tiktok ist für ein Studium natürlich nicht die richtige Quelle. Aber du musst doch schon gleich zu Anfang gemerkt haben, dass dir die "Tiktok-Methoden" nicht liegen. Wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass du erst jetzt merkst, dass du NICHTS verstanden hast? Das solltest du dir gut überlegen, davon hängt auch ab, ob weitermachen sinn macht.
Wenn du wirklich nichts weißt, macht es wenig Sinn an den Prüfungen teilzunehmen.
Dazu muss man noch ergänzen das mir gesagt wurde, das viele Arbeitgeber das aufschieben des Studiums nicht gerne sehen.
Arbeitgeber sehen es aber auch nicht gerne, wenn ohne erkennbares Wissen durch die Prüfungen rasselt.
Daher mein Tipp: schreibe die Prüfungen nicht mit und überlege dir in Ruhe ob du weiter machen möchtest. Gerade fachlich ist das erste Semester ja (im Vergleich zu später) "Kindergarten".
Gerade fachlich ist das erste Semester ja (im Vergleich zu später) "Kindergarten".
Würde ich so eigentlich nicht sagen. In den ersten Semestern kommen oft sehr theoretische Inhalte und sie sind die Eingangsbarriere. Später gibt es gerne einmal Projekte, mehr Anwendungsfragen und teilweise bauen die Inhalte auf den vorherigen Semestern auf, so dass man, wenn man die Grundlagen beherrscht, auch in den anderen Modulen punkten kann. Außerdem hat man sich dann allgemein schon viel mehr in das Studierendendasein eingewöhnt, so dass man sich auf die Inhalte konzentrieren kann.
Danke für die Antwort. Ich kann mir auch nicht so ganz erklären, wie es dazu kommen konnte. Als ich irgendwann in diesen Mindmap erstellen usw. drin war, dachte ich, dass ein Wechsel der Lernmethode jetzt keinen Sinn mehr machen würde, und es dann bestimmt in der Wiederholungsphase klick machen würde. Dieser Klick kam jedoch nie.
Und ich kann verstehen, dass dies den Eindruck erweckt, dass das Studium nichts für mich wäre. Jedoch glaube ich an mich und merke, vor allem jetzt, wo ich so wie früher einfach per normalem Lernzettel lerne, dass ich mir die Inhalte relativ schnell merken kann, sowie sie auch dementsprechend anwenden kann in den Prüfungsaufgaben. Das einzige Manko ist einfach die Stoffmenge, die jetzt nicht mehr aufzuholen ist. Ich kann die ersten Aufgaben, für die ich gelernt habe, mittlerweile sehr gut bearbeiten, es sind jedoch einfach zu viele, um für alle so einen Kenntnisstand aufzubauen.
Ich finde bedenklich, wie in solchen Foren immer gleich eine Nichteignung zu einem Studium oder allgemein zum Studieren unterstellt wird. Das erste Studium habe ich abgebrochen, weil es mir befremdlich erschien und ich nicht wusste, was ich wollte. Meine Eltern wollten nur, dass ich schnell was anfange nach dem Abitur. Später wollte ich dann studieren, derselbe Bachelor-Studiengang ging nicht noch einmal, aber ich habe einen anderen daneben absolviert, danach den Master, der für beide Bachelor-Studiengänge in Fortsetzung angedacht war und jetzt bin ich kurz vor dem Abschluss von einem weiteren Master-Studiengang als Fernstudium, der fachlich als Ergänzung dient. Der Mensch kann sich an vieles gewöhnen und erlernen, wenn er sich die Zeit nimmt.
Schreib doch vllt ein paar mit. Ich weiß ja nicht, wie viele Klausuren du hast. Hört sich bei der nach Hochschule an. Da hat man ja meist 5 oder 6 Klausuren im Semester, oder? Pick dir halt 1 - 3 heraus und schreib die mit und den Rest eben nicht.
Grundsätzlich halte ich nichts vom Schieben, weil du im Studium immer wieder an den Punkt kommst, wo irgendetwas ist. Dann schiebst du im zweiten Semester, im dritten usw. und am Ende verzögert sich das Studium um ein oder zwei Jahre. Verstehe aber auch, dass du nicht jetzt alles nachlernen kannst, da die Klausuren ja wohl bald sind.
Deshalb: Versuch halt ein bis drei Klausuren zu schreiben
Dazu muss man noch ergänzen das mir gesagt wurde, das viele Arbeitgeber das aufschieben des Studiums nicht gerne sehen.
Naja. Dieses "Was Arbeitgeber gerne sehen oder nicht" ist etwas, worauf ich nie etwas geben würde. "Den Arbeitgeber" gibt es nicht und letztlich kann niemand dafür sprechen, was Arbeitgeber suchen und was nicht. Wenn du deinen Abschluss halbwegs gut machst, wird dich niemand ablehnen, weil du etwas länger gebraucht hast. Viele schaffen das Studium nicht in der Regelstudienzeit.
Zu dem letzten, man sollte sowas trotzdem nicht machen. Und wirklich zielführend ist das auch nicht, da schlaf nun mal wichtig ist und man sowieso nicht ewig am Tag lernen kann.