Kinderheime früher - hast du Erfahrungen damit?

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Zum Glück habe ich da keine persönlichen Heimerfahrungen, aber ich habe darüber viel gehört und bin auch ein Kind der Zeit. Ich denke, man muss verstehen, dass heute der gesellschaftliche Stellenwert von Kindern und deren Schutz, ein ganz anderer als damals war. Ich glaube, bis 1977 durften Lehrer ihre Schüler noch schlagen. Die Eltern sowieso. Und bei Heimkindern wurden dann die Erzieher körperlich, wenn es nicht so lief, wie sie es wollten.

Wenn du da nach Hause bist und hast erzählt, dass dich dein Lehrer geschlagen hat, dann bekamst du bestenfalls zu hören, dass du es bestimmt verdient hast und im schlechtesten Fall, hast du dir dann zu Hause direkt noch eine eingefangen. Die Pädagogik und Erziehung war eine ganz andere.

Bei diesen Heimen, kam auch dazu, dass das ja auch ein in sich geschlossener Kosmos war und Erzieher kamen selten in die Verlegenheit sich rechtfertigen zu müssen, wenn sie ein Kind misshandelten. Man hat Kinder auch sicherlich weniger ernst genommen, wenn sie von sowas berichteten. Aber davon abgesehen, war Gewalt einfach ein übliches Erziehungsmittel.

Nein, Kinder hatten damals keine wirkliche Lobby. Selbst heute kann man sich fragen, welchen Stellenwert Kinder gesellschaftlich haben, wenn der Tierschutzbund mehr Mitglieder hat, als der Kinderschutzbund?


PepiamStart 
Fragesteller
 27.05.2024, 08:33

Ich danke Dir sehr.

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Ich hätte das sehr gerne erlebt in einem Erziehungsheim. Ich wurde sehr streng zu Hause erzogen, mir wurde regelmässig der Po verdroschen - bin Baujahr 1965. Wenn ich bestraft wurde, wurde mir mit Heim gedroht und das es dort täglich den Rohrstock gibt und die Erzieher/innen sehr streng wären, die Popos immer Spuren hätten.

Irgendwann hatte ich den Wunsch von zu Hause weg, und genau mit dieser Strenge aufzuwachsen. Ich dachte dann, ich wäre dann frei und unabhängig. Hat aber nicht sollen sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung