Kinderarmut. Lehrer sagt: "Schüler kommen ohne Frückstück, weil es an Geld mangele, haben aber Smartphones für 700 EUR dabei." Was ist da los?

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Also ich weiß nicht, das sollte schon längst jedem bekannt ist und ich gehe mal davon aus, dass die Frage ernst gemeint ist.
Das Problem ist das die sog. "Schere zwischen Arm und Reich" immer mehr auseinander geht.
Während die einen ihre Kinder sehr arme Eltern haben, geht es den anderen wirtschaftlich sehr gut. Kommt auch darauf an an welcher Schule man ist. In meiner sieht man solche Probleme auch weniger. Da werden die meisten im Mercedes oder Audi zu Schule gebracht / wieder abgeholt.
Ein Freund von mir, der zwar im gleichen Dorf lebt, aber in eine andere Schule, die weiter weg war gegangen ist, hat wieder genau diese Erfahrungen gemacht, die du beschreibst ( z.B. kein Frühstück, wegen fehlendem Essen)
Die Welt ist nicht schwarz oder weiß.
LG

Wachsende Kluft zwischen Arm und Reich – DW – 13.05.2021

Vi2ZE  04.11.2023, 07:00

Danke für den Stern

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Da hat sich die Wirklichkeit ein wenig verschoben.
Als ich ein Kind war bin ich auch mit Sozialhilfe aufgewachsen. Für Marke war kein Geld da. Nicht mal für Essen reichte es am Monatsende. Wir sind im Spätsommer/Herbst in die Beeren und Früchte. Wer das nicht kennt, da geht man an den Straßenrand und sammelt Birnen und Äpfel auf die von den Bäumen fallen und sammelt Holunderbeeren. Meine Mutter hatte daraus Marmelade gemacht und Kompott und Apfelmus und sonstiges. Das brauchte sie dann nicht kaufen. Im Garten hat sie auch Zeugs angepflanzt und auch das wurde eingekocht.

Marke gabs nicht. Weder bei Verbrauchsartikeln oder auch bei Lebensmitteln und bei Kleidung und Schulsachen schon gar nicht.

Was das mit einem Kind macht kann ich sagen. Ich trug Kleidung aus der Städtischen Altkleiderkammer. Rüschenblusen und Faltenrock, dazu Wollstrumpfhosen. Meine Mutter holte das und nähte es für mich um. Schlimmer als Kelly Family bin ich rumgelaufen. Man merkte uns an das wir arm waren und so wurde ich in der Schule auch behandelt. Mir wurden die Haare büschelweise rausgerissen, ich wurde aufs übelste gemobbt. Man nannte mich Asozial, nur weil ich nicht das hatte was alle hatten. Ich hatte keinen Scout Ranzen, keinen Geha oder Pelkikan Füller. Der Tuschkasten hat 2,99 gekostet und war ein No Name. Ich hatte keine schöne Federmappe. Zeitweise ging ich mit Alditüte zur Schule weil weder Rucksack noch Ranzen vorhanden waren.

Warum ist das bei der Jugend heute anders? Vielleicht weil die Eltern nicht wollen das die Kids hinten anstehen. Lieber gibts weniger zu essen oder das Falsche, als das die Kids optisch auffallen.

verreisterNutzer  24.10.2023, 18:19

Das war bei mir tatsächlich genau so, aber heutzutage kann man, wenn man nur wenig Geld hat, auch gebrauchte Markenkleidung kaufen, gebrauchte Handys etc. und so auch einigermaßen mithalten. Es gibt beim Bürgergeld Geld für die Kinder, von denen man wirklich gute Schulsachen kaufen kann und dann muss man halt sehen, dass man nicht für 20 Streaming-Dienste und Flatrates eine Unmenge an Geld ausgibt und kocht und nicht ständig an die Dönerbude rennt...nichts für ungut: Ich bin ja auch so aufgewachsen wie Du, aber im Endeffekt komme ich deshalb auch heutzutage noch gut zurecht, weil ich gelernt habe, wie man auch mit wenig gut zurecht kommt...und ich habe lieber keine Markenklamotte an, dafür aber jeden Tag vernünftig zu essen...

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Ich würde meinen, das liegt u.a. auch daran, wie man heutzutage "Prioritäten setzt". Ich komme noch aus einer Zeit, wo man mit 30 Pfennigen in der Telefonzelle die Eltern angerufen hat, um Bescheid zu geben, dass man länger bei der Freundin bleibt o.ä. und dementsprechend, kann ich z.B. sehr gut mit Geld umgehen. Bei mir gäbe es immer erst genug zu Essen, Bekleidung, etc. und dann eben erst das Smartphone.

Heutzutage gibt es aber schon viele Eltern, die gar nicht mehr wissen, wie man Prioritäten richtig setzt: Die wollen selbst unbedingt ein Smartphone, Netflix, dies und das und dann bleibt (fast) nichts mehr für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens und ich befürchte, das wird sich natürlich im Laufe der Zeit noch verschlimmern.

Ich kann dies gut sehen, wenn ich meine 11 Jahre jüngere Nachbarin mit mir vergleiche. Da ist es schon ähnlich. Sie jammert immer, kein Geld zu haben, aber dort hat auch die 5-jährige schon ein eigenes Tablet, die 13-Jährige sowieso, die haben Netflix und Co. und Flatrates, insgesamt zahlt sie rund 80,00 Euro jeden Monat für diesen ganzen Kram, statt sich mit dem Kabelfernsehen für 5,95 Euro zu begnügen und auf Prepaidhandy zu setzen z.B....auf dem Weg nach Hause vom Kindergarten werden im Vorbeigehen ein paar Pommes an der Bude gekauft, statt zuhause etwas zu essen zu machen usw.

Das ist MEINE Meinung - die muss niemand teilen - !!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mag sein; dass sich verstärkt eine Schere zwischen Armut und Reichtum auftut.

Entfernte Bekannte müssen aufstocken. Merkwürdigerweise haben sie ständig die neuesten Habgya, den neuesten und größten Fwrnseher, Bier und zigaretten... aber nie genug Geld für ordentliches Essen.

Ich vermute, die Leute setzen andere Schwerpubkte. Sie leben nach dem Motto: "Haste was, bist was." Konsumartikel kann man vorzeigen, gesundes Essen nicht Vielleicht hat es auch etwas mit dem Selbstwertgefühl zu tun

Die Aussage dass Kinder ohne Frühstück kommen weil es sein Geld mangele, würde ich mal nicht so hin schreiben.

Da können ganz andere Sachen dahinter stecken. Da müsste man jeden Einzelfall anschauen.

Und dass jemand ein 700 € Telefon benutzt heißt auch nicht dass er dafür 700 € auf den Tisch geblättert hat