Kind (3) hat angst vor Herz OP was tun?

9 Antworten

Hallo Besserwisser277,

wenn es vorher schon eine gewisse Traumatisierung gegeben hatte, wird Deine Tochter nachvollziehbar zögernd zu der Op gehen. Da mag es ihr helfen, wenn sie sich in Gesellschaft von einer Kardiologin umso mehr um das Herz und dann ihr Herz so schlau macht, wie sie es in ihren jungen Jahren wahrnehmen kann.

Sie darf ihren Herzschlag am EKG sehen, wenn es möglich ist, auch hören. Dann macht - was häufig ehedem gemacht wird - eine Sonografie, wo sie ihr Herz von innen betrachten kann und im Doppler-Verfahren auch sieht, wie das Blut ins Herz und wieder hinausfließt.

Die Op darf sie wie eine Reparatur am eigenen Herzen verstehen. Da funktioniert etwas nicht - was sie vielleicht in der Sonografie oder am EKG selbst sieht. Umso mehr mag sie dann, dass es wieder funktioniert.

Dass die Op vielleicht tricky ist, muss sie nicht unbedingt mitbekommen. Sie ist ja dann in der Narkose, die die Ärztin ihr auch erklären kann, weiß dann auch beim Aufwachen nicht, wie lange die Op gegangen ist. Später darf sie dann wissen, dass das Ganze doch etwas Feinarbeit wurde und entsprechend lange gegangen war.

Der ganze Ablauf zur Op hin und im Krankenhaus darf sich in dem Zusammenhang anders gestalten als vielleicht zuvor. Da macht es keinen Sinn, sie einfach in einen "trockenen" Op-Ablauf zu senden. Und im Vorfeld darf sie das Thema Gesundheit auch spielerisch erfahren - z.B. Puls fühlen, mit dem Ohr an Deiner Brust Dein Herz hören.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vor einer schweren Herz OP hätte wohl jeder Angst . Vielleicht helfen da nur Beruhigungsmittel.

Die Erfahrung zeigt es deutlich, dass es in solchen Fällen besser ist, wenn die Eltern nicht dabei sind.

Beim Blut abnehmen oder Infusion legen bekommen die Kinder doch ein Betäubungspflaster auf die Stelle wo gestochen wird.

Langes darum herumreden und sinnloser Aktivismus macht die Angst und Gegenwehr nur grösser und lässt das Kind sich erst recht in Panik steigern.

Manchmal muss man als Eltern fähig sein überzeugt zu reden und zu handeln:

„Ich weiss, dass du Angst hat und du das nicht magst. Trotzdem muss es jetzt sein. Deshalb machen wir das jetzt, dann ist es schnell vorbei“

Wenn du das nicht hin bekommst und dein Kind nicht zielsicher festhalten kannst, gehst du besser raus.

Das hilft deinem Kind weit mehr als du glaubst.

Eines meiner Kinder hat manchmal die Biege gemacht, war nicht schön zu sehen.

Trotzdem hat sie gut wahrgenommen, dass man ihr nur helfen will und war immer dankbar, dass ich die unausweichliche Situation abgekürzt habe.

Meine Sicherheit hat sie getragen. Die Ärzte haben das immer dankbar angenommen und sich bedankt.

Als gelernte Pflegefachfrau ist das für mich sicher einfacher als für Eltern die diese Erfahrung nicht haben.

Sich 2 Minuten überzeugt durchzusetzen ist aber sicher viel weniger dramatisch und belastend als das Kind sich eine halbe Stunde lang in Panik steigern lassen, für etwas, das so oder so unausweichlich ist.

Dieses Handeln hat auch den Vorteil, dass das Kind seinen Ärger nicht auf das Personal überträgt und diese Personen als böse empfindet.

In diesen Momenten brauchen Kinder starke Eltern. Zusammenbrechen kann man später.

Wenn man Glück hat, ist da jemand, der einen auffängt.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und starke Nerven!

Good Luck! 💕

Besserwisser277 
Fragesteller
 02.01.2024, 22:52

Danke für den netten Kommentar. Ich hab noch eine frage: sie mag es nicht wenn durch den zugang Flüssigkeit läuft haben sie da auch einen tipp?
LG

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Goodnight  03.01.2024, 00:14
@Besserwisser277

Sehr gerne! 😊
Wir sagen uns hier alle du.

Frag das Personal, ob sie die Infusion vorwärmen können, wenigsten die Flüssigkeit im Schlauch.

Aus eigener Erfahrung, es fühlt sich schon kalt und unangenehm an. Dann gibt es auch Medikamente die brennen können.

Da weiss ich gerade auch nicht mehr als Verständnis und Mitgefühl haben, Ablenkung und trösten.

Als ich meine schweren Darmentzündungen mit sehr hohen Entzündungswerten hatte, brannte das Stecken der Infusion oder das mit zu viel Druck Durchjagen lassen wie Sau, das tut echt richtig weh.

Wer die Schmerzen nicht hat, kann das oft selber nicht verstehen.
Wenn man schwer krank ist, ist man mit vielem einfach hoffnungslos überfordert.

Erst recht ein Kind.
Gut wenn man dann auf Verständnis trifft und in den Arm genommen wird.

Auf der Intensivstation sollte genügen Personal da sein, dass jemand da ist und helfen kann.

Ich werde in den nächsten Wochen oft mit den Gedanken bei euch sein.. LG

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Hallo,

gute Besserung der kleinen Maus 🍀.

Du kannst ihr sagen, dass ihr so lange wie es geht dabei sein werdet. Wenn sie einschläft und wenn sie aufwacht (falls es möglich ist. ) sonst vielleicht ein Kuscheltier (oder etwas anderes vertrautes mitgeben und einen anderen Teil davon bei sich behalten und ihr klarmachen, dass sie so mit euch die ganze Zeit verbunden ist (muss ja auch nicht mit in den OP reicht ja, wenn sie es beim einschlafen und aufwachen sieht und denkt, es war die ganze Zeit da.) Ich weiß nicht inwiefern es erlaubt ist, aber bei Kindern die ihre Eltern im Kindergarten vermissen, kann man auf die eine Hand ein Herz malen und dem Elternteil auch und dem Kind sagen, dass es immer wenn es Heimweh hat, das Herz berühren kann und das das Elternteil merkt und dann in Gedanken da ist. Natürlich weiß ich nicht, ob das wegen der Hygiene Vorschriften geht und ob das Kind nicht zu jung dafür ist. Sonst versucht ihr einfach den Ablauf der OP zu erklären und ihr zu sagen, dass sie keine Angst haben braucht, dies aber ein ganz normales Gefühl ist. Seid einfach vor ihr stark, auch wenn man natürlich auch Mal schwächen zeigen darf. Nur eher nach der OP um ihr nicht noch mehr Angst einzujagen. Versucht herauszufinden, wovor sie ganz genau Angst hat und vielleicht könnt ihr sie ihr mit dem Personal gemeinsam nehmen. Nennt ihr die schönen Aspekte, die ihr machen könnt nach der OP (kann ja auch drei oder vier Monate später sein.)

Viel viel Kraft euch und schnelle und gute Heilung deiner Tochter 🍀

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weiblich

Ich würde es spielerisch machen. Das Kind auch an dir "operieren" lassen. Die Frucht "operieren" usw.

Es gibt auch ganz schöne Bücher über Operationen für Kinder. Und eben auch sagen, dass es keine Alternative gibt. Und Belohnung zusichern

Besserwisser277 
Fragesteller
 02.01.2024, 19:07

Hi danke für den tipp wir probieren es aus

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