KI Jesus im Beichtstuhl sinnlos oder eine Bereicherung?

5 Antworten

Mit einer (katholischen) Beichte hat das nichts zu tun, schon allein wegen der Form.

Und um eine KI auszuprobieren, wie sie auf aktuelle Fragen reagiert ("Warum dürfen Frauen in der Katholischen Kirche kein Priesteramt bekleiden?"), dazu braucht man wirklich keinen Beichtstuhl. Auch sitzt der Priester im 90°-Winkel zum Beichtenden und schaut nicht frontal durch das Gitter. Die KI war offensichtlich noch nie bei einem katholischen Priester zum Beichten, bzw. die Programmierer — 😂😅 — oder was hat die KI da gelernt?

Alles in Allem ist das kompletter Blödsinn, abgesehen davon, dass so eine Beichte gar nicht gültig wäre und die Lossprechung von den Sünden fehlen würde. Aber lassen wir das.

Es ist übrigens auch ein gutes Beispiel, dass eine KI zwar anfangs besser wird, aber im Laufe der Zeit an einen Kipppunkt kommt und dann die Ergebnisse kontinuierlich schlechter werden bis zur völligen Unbrauchbarkeit.

Also ich würde mich jetzt nicht zu einen Beichtstuhl mit Bildschirm setzten und zu einer KI beichten.

Wir wissen doch gar nicht, wie Jesus ausgesehen hat. Deshalb ist es fragwürdig, eine KI ein Bild von Jesus darstellen zu lassen, das sich vielleicht bei den Beichtenden einprägt und das sie mit Jesus verbinden.

Dazu kann Sündenvergebung nur zugesprochen werden, wenn dies auf der Grundlage der Bibel geschieht. Kennt die KI die Bibel wirklich gut genug dafür? Das wäre mehr als zu hinterfragen.

Mir hat mal jemand etwas gesagt, dass ChatGPT eine Sache, die angeblich in der Bibel stehen sollte, behauptet hat, was aber gar nicht stimmte. Wir haben dann gemeinsam nachgeschaut und festgestellt, dass ChatGPT sich geirrt hat.

Ansonsten: Gott vergibt uns alle unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten...

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Dort kann man von nun an seine Beichten ablegen.

Nein, das kann man nicht, deshalb ist der KI-Jesus sinnlos.

Zur Beichte muss man immer persönlich erscheinen - sowohl der Priester als auch der Beichtende.

Ein KI-Roboter in Jesus-Gestalt kann keine Absolution erteilen und auch keinen geistlichen Rat geben. Die Beichte wäre also für manchen bequemer, aber ungültig.

In dem Artikel steht auch nichts von Beichte, sondern von einem virtuellen Jesus, dem man Sorgen und Nöte anvertrauen kann. Das ist keine Beichte, es ist ein Gespräch mit Gott, das wir Gebet nennen können. Das kann schon für Menschen bereichernd sein, weil sie sich durch die KI-Figur den wirklichen Jesus besser vorstellen können. Die Gegenwart Gottes ist immer gegeben, wenn wir beten.

Es ist so, wie man vor einem Bild oder einer Staue betet, aber weiß, dass Bild und Statue nicht Jesus sind. Es sind Gebetshilfen, weil der Mensch sich gerne sein Gegenüber in Gedanken vorstellt. Eine sakramenale Beichte ist etwas anderes.

Es ist eine Bereicherung, wenn die Menschen dabei erkennen, dass sie keinen Priester und keine Beichte in seiner Anwesenheit brauchen.

Sie müssen auch nicht zur Kirche gehen. Jesus wartet schon bei ihnen zu Hause.