Keine Bindung zum ungeborenen Kind?
Hallo!
Ich habe vor 7 Tagen erfahren, dass ich schwanger bin. Wir freuen uns darüber!
Trotz Krankheit, die mir vor einem Jahr diagnostiziert wurde, die eine Schwangerschaft eigentlich unmöglich machte, ist ein kleines Wunder passiert.
Ich bin jetzt gerade Mal in der 7. Schwangerschaftswoche.
Und irgendwie... Fühle ich mich nicht wirklich schwanger. Also meine Brüste spannen ab und an, aber sonst fühle ich nichts. Und ich habe keine Bindung zu dem kleinen Krümel.
Wir haben auch irgendwie noch gar nicht richtig realisiert, dass wir jetzt ein Baby bekommen. Es ist irgendwie so surreal momentan. Wir freuen uns, aber es wirkt so unwirklich irgendwie...
Ist es normal, dass ich noch keine Verbindung zu dem Ungeborenen entwickelt habe? Macht mich das jetzt schon zu einer schlechten Mutter?
Wie kann ich das ändern?
Oder stellt sich das alles später von ganz allein ein? Ist es noch "zu früh" für diese Bindung?
Danke für eure Hilfe
9 Antworten
Hallo du Liebe,
Elli hat das wirklich ganz wunderbar erklärt. Mach dir keinen Druck. Gesunde Ernährung ist wichtig, Folsäure hat der Gynäkologe sicher auch schon empfohlen, und dann hast du 9 Monate Zeit, um dich an den Gedanken zu gewöhnen.
Mich hat es sehr berührt, als ich das Kleine um die 12. SSW im Ultraschall gesehen habe wie es da rumturnt. Und spätestens, wenn man dann die Bewegungen spürt, fängt man glaub ich intuitiv an, mit dem Kleinen zu sprechen.
Die Bindung wächst von alleine, da braucht es keine Anstrengung.
Ich wünsche dir alles Gute ❣️
Sophie
Wie du dich fühlst, ist völlig normal. Ich schätze mal, das Gefühl kennt jede Schwangere.
Wenn ich mal von mir selbst ausgehe: die Schwangerschaft war geplant und erwünscht, aber der erste Ultraschall hat mich emotional dermaßen umgehauen. Auch schon der Schwangerschaftstest war anders als ich gedacht hätte. Anstatt "juhu" war der erste Gedanke "oh mein Gott, jetzt gibts kein Zurück mehr. Bald zieht hier ein kleiner Schreihals ein.".
Bis ich mich wirklich "schwanger" gefühlt habe, war ich schon mindestens in der 13./14. Woche.
Lass dir nicht zu viel rosa-roten Zuckerwatte-Unsinn à la "ich liebte mein Baby schon vor dem Test" erzählen. Mag sein, dass das bei manchen so ist, aber bei anderen ist es nicht so und die sind auch keine schlechten Mütter.
Ich muss zB auch ehrlich sagen, dass dieser rosarote Gefühlsrausch nach der Geburt, von dem alle erzählt haben, bei mir auf sich hat warten lassen. Als mein Sohn nach der Geburt bei mir auf der Brust lag, war mein einziger Gedanke "oh krass, da liegt ein Baby und das war vorher IN MIR drin".
Und ich weiß aus Gesprächen mit anderen Müttern, dass ich da bei weitem keine Ausnahme bin.
Leider wird Schwangerschaft und Geburt medial sehr stark verklärt und es wird ein bestimmtes Bild vermittelt, was man als Mutter zu empfinden hat.
Nur so als Beispiel aus dem Wochenbett: Erster Besuch kurz nach der Geburt: "oh, das Baby schreit. Was hat er denn?" Und ich saß völlig überfordert da und dachte nur "keine Ahnung, ich kenn den auch erst seit einer Woche". Sicherlich gibt es Eltern, die sofort und intuitiv wissen, was ihr Baby hat und braucht, aber ich hab da nicht dazu gehört. Ich war nicht happy und glücklich, wie in den Instagram-Posts. Das vorherrschende Gefühl war Überforderung und gleichzeitig dämliche Schuldgefühle, weil "ich bin doch die Mutter, wieso fühle ich das nicht/weiß ich das nicht".
Also: keine Panik. Du empfindest genau richtig, du machst nichts falsch und du wirst für dein Baby ganz sicher eine tolle Mama sein. Es gibt auch keinen Grund für Schuldgefühle.
Alles Gute!
Ähm - war das als Kommentar zu meiner Antwort gedacht oder doch eher als eigene Antwort?
Aus meiner Antwort geht doch klar hervor, dass meine Schwangerschaft längst vorbei ist.
Danke danke danke!
Du hast mir gerade wirklich eine unglaubliche Last abgenommen!
Zu lesen, dass es anderen Frauen genauso geht/ging, beruhigt mich. Ja, leider wird die Schwangerschaft tatsächlich durch Medien verklärt. Und jede Schwangerschaft ist anders.
Schon komisch was man dadurch so für Erwartungen hat... Und sich dann schlecht fühlt und sich Vorwürfe macht, wenn es nicht wie in Fernsehen & Co. abläuft...
Danke dir, wirklich. Das hat mich richtig beruhigt
Gerne :-)
Falls dir langweilig ist und du was zu lesen brauchst: Bauch frei! von Marlene Hellene ist ein tolles Buch über Schwangerschaften, leider erst erschienen, als meine längst vorbei war.
Alles Gute!
Du hast das total treffend geschrieben. Genau so ging es mir nach der Geburt auch und ich habe mich die erste Zeit gefragt, was mit mir nicht stimmt. Man bekommt überall eingetrichtert, was man als Mutter wann zu fühlen hat, aber die Realität ist ganz anders und vor allem individuell.
Angesichts der Situation normal. Eine Schwangerschaft birgt Risiken und es ist noch nicht in Stein gemeißelt, dass auch alles gut geht. Insofern schützt Du dich selbst unbewusst. Alles gut.
Allein dass du dir darüber Sorgen machst, zeigt dass du deinem Baby unendlich viel Liebe schenken möchtest.
Ich denke dass wird mit der Zeit kommen, wenn du das Baby spürst, es auf Ultraschall sehen wirst.
Mache dir keine Gedanken.
Vielleicht ist es einfach auch die Unsicherheit, das neue. Sorgen und Ängste wirst du immer haben. Das ist was normales.
Du sagst es doch selber" es fühlt sich unreal an" so hing es mir vor 3 Jahren auch. Eigentlich zog sich das die gesamte Schwangerschaft über. Für mich war die Schwangerschaft auch kein schöner Zustand aus mehreren Gründen . Als der kleine aber auf der Welt war, war es mein grösstes Geschenk. Jetzt grade tobt der 2 jährige Mann durchs Zimmer und ich könnte nicht glücklicher sein. Das kommt noch.
Ich war noch nie schwanger, aber habe in letzter Zeit doch viele Schwangerschaften in meinem nahen Umfeld erlebt.
Was ich daraus geschlossen habe?
Jede Schwangerschaft ist so einzigartig, wie die Frau die das Kind austrägt.
Ich würde dir einfach raten auf deinen Körper zu hören. Guck einfach, dass du dich möglichst gesund ernährst und die Schwangerschaft nicht als Freiticket siehst, jetzt alles in dich reinstopfen zu können. Einfach gesund und bewusst weiterleben.