Kastration Hündin ja oder nein?

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Kurze Antwort: nein, die Lebenszeit sowie auch die Lebensqualität werden nicht verbessert. Das mit dem Krebsrisiko ist mittlerweile auch längst widerlegt (bzw. Hunde welche kastriert sind, haben gar ein höheres Krebsrisiko). Eine Kastration ohne Medizinische Indikation ist zudem in DE verboten.

Lange Antwort: 

Eine Kastration ohne triftigen Grund (und das ist bei Hunden nur der Medizinische) ist in Deutschland verboten. Auch wenn es viele Tierärzte mit irgendwelchen scheinheiligen Argumentationen machen. So eine Kastration bringt halt gut Profit. 

Oft wird das Argument "Wegen stark gesenktem Risiko an Tumorerkrankungen" gerne genutzt aber: es ist kein triftiger Grund einen Hund kastrieren zu lassen. Im Gegenteil: man will Feuer mit Feuer besiegen da es jetzt zahlreiche Studien gibt die zeigen, dass kastrierte Hunde ein deutlich höheres Risiko für mehrere Krebsarten haben. Vorher hat die Hündin also nur ein Risiko, nach der Kastration gleich viel mehr. Ein Tierarzt der eine Kastration begründet weil die Hündin Mammatumoren oder der Rüde Hodenkrebs bekommen könnte ist ähnlich als wenn ein Humanmediziner vorschlagen würde man amputiert nun die Brüste der Frau weil sie Brustkrebs bekommen könnte. Ein sehr guter Artikel eines Tierarztes zum Thema: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Auch sonst hat die Kastration nur Nachteile, keine Vorteile. Und wenn doch kastriert werden soll (warum auch immer) dann frühstens mit 2 Jahren, besser 3 Jahren. Da der Hund sonst quasi für immer "Kind im Kopf" sein würde da die nötigen Hormone zum Erwachsenwerden fehlen.

  • Hund werden nicht ruhiger oder ähnliches - das ist ein Mythos. Eine Kastration ersetzt keine Erziehung.
  • Andere Hund können den kastrierten Rüden dann schlecht einschätzen, da er komisch riecht, oft ist Mobbing die Folge.
  • Oft wird das Argument genutz (wie bereits oben erklärt) "Verminderung des Risikos von Hoden/Milchleisten Tumoren. Mittlerweile ist bewiesen und es gibt zahlreiche aussagekräftige Studien dazu: kastrierte Hunde sind anfälliger für mehrere verschiedene Krebsarten! Quelle 1Quelle 2 Man nimmt also eine Weg aber addiert mehrere dazu. Man möchte also Feuer mit Feuer bekämpfen.
  • Wie bereits erwähnt, es ist in Deutschland verboten, einen Hund ohne triftigen Grund zu kastrieren - der einzige triftige Grund wäre eben wenn anders die Gesundheit des Hundes nicht gewährleistet wäre.
  • Auch Verhaltensbiologisch wird viel verändert - oft hat der Hund dann zb. schwierigkeiten mit Artgenossen weil er komisch riecht (Artgenossen können nicht Einordnen zu welchem Geschlecht der Hund gehört, vorallem bei Rüden).

Ein wenig zum einlesen, zusätzlich zu den Links oben:

https://www.sitzplatzfuss.com/wp-content/uploads/2012/12/SPF_2_Kastration.pdf

Solange die Hündin gesund und Munter ist und keinerlei negativen Auffälligkeiten während, oder nach der Läufigkeit auftreten, besteht kein Grund für eine Kastration.
Es gibt viele Tierärzte die zu einer Kastration raten, was aber daran liegt dass die Kastration einer Hündin die Kasse klingeln lässt, dass ist nicht billig.
Meine Tierärzte sagt auch dass es besser ist eine Hündin nicht zu kastrieren, wenn nicht irgendwelche Probleme oder Auffälligkeiten eintreten, da es auch für ihre Entwicklung besser ist, sie weiterhin läufig werden zu lassen.
Sofern deine Hündin keinerlei aufälligkeiten besitzt, ist eine Kastration nicht notwendig, natürlich sollte bei Auffälligkeiten, seien sie auch noch so klein, sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Unsere Hofhündinnen wurden früher alle kastriert, da sonst streunende Rüden für Nachwuchs gesorgt hätten.

Ich konnte weder Wesens- noch Gewichts- o.ä. Veränderungen feststellen.

Meinen jetzigen weiblichen Haushund habe ich nicht kastrieren lassen, da er anders gehalten wird und die Gefahr ungewollten Nachwuchses nicht besteht.
Hier geistert mir zwar auch immer noch das "Krebsgespenst" im Kopf herum, ich habe aber das OP-Risiko und die Unbilden während Rekonvaleszenz als höher eingestuft und sie "ganz" gelassen.
Das aber auch, weil sie keinerlei Probleme mit der Läufigkeit usw. hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehaltung seit 1970

Man kann es nicht oft genug sagen. Ohne wirkliche medizinische Notwendigkeit sollte man überhaupt kein Tier kastrieren - wozu denn?

Das mit dem Krebs wird immer noch erzählt, obwohl es mittlerweile neue Studien darüber gibt, dass das überhaupt nicht stimmt.

Du lässt dir doch auch nicht vorsorglich die Brüste abschneiden, damit du keinen Brustkrebs kriegen kannst, oder?

Eine Kastration ist immer ein extremer Eingriff in den Hormonhaushalt. Und Hormone, steuern alles im Körper. Über Die negativen Auswirkungen sagen Tierärzte immer nichts beziehungsweise spielen das komplett herunter.

Das Risiko, dass deine Hündin dann irgendwo anders Krebs kriegt, ist damit auch nicht erledigt.

Also, wenn es keinen Grund gibt, den Hund zu kastrieren, dann lass es bitte bleiben.

Wenn deine Süße keine Beschwerden hat dann lass sie einfach, hab halt ein halbes Auge drauf und gut. Sollte sie irgendwann mal Beschwerden bekomen ist eine kastration immernoch möglich und wenn nichts ist wurde ein Eingriff gespart.