Kann mir jemand anhand von 3 Beispielen Optionsscheine erkären?
Ich würde gerne anfangen mit Hebelprodukten, aber hab das Prinzip noch nicht verstanden.
Ich hab verstanden, dass z.B. ein Hebel von 5 bedeutet, dass, wenn die Aktie um 10% steigt, mein Gewinn mit dem 5er Hebel um 50% steigt.
Aber ich hab nicht verstanden, ob ich nur den Optionsschein oder auch die Aktie kaufen muss, bzw. was passiert, wenn der Termin des Optionsscheins eintritt.
Vielleicht kann mir das jemand erklären:
Mal drei Beispiele zur Coinbase-Aktie. Die liegt aktuell bei ca. 350 Dollar. Sind laut ING DIBA alles Optionsscheine auf Long/Steigend
Beispiel 1: Optionsschein für 1 Dollar, 6 Monate Laufzeit, Hebel 5, dann Kurs 620 Dollar
Beispiel 2: Optionsschein für 3 Dollar, 3 Monate Laufzeit, Hebel 5, dann Kurs 390 Dollar
Beispiel 3: Optionsschein für 6,50 Dollar, 1 Monat Laufzeit, Hebel 5, dann Kurs 275 Dollar (also gefallen). Ist das trotzdem ein Optionsschein auf Long?
Was passiert genau nach 6, 3 oder 1 Monat in den jeweiligen Beispielen? Und was passiert wenn der Kurs fällt?
Danke für Eure Hilfe.
4 Antworten
Ich würde gerne anfangen mit Hebelprodukten, aber hab das Prinzip noch nicht verstanden.
Nett umschrieben dass du gerne anfangen willst zu zocken.
Es gibt Derivate die sinnvoll sein können - allerdings nur swltenst dür Privatanleger und wenn, dann weiß man vorher schon was man da kaufen will.
Aber ich hab nicht verstanden, ob ich nur den Optionsschein oder auch die Aktie kaufen muss, bzw. was passiert, wenn der Termin des Optionsscheins eintritt.
Du kaufst nur den Optionsschein. Derivat heißt nicht weiter als "abgeleitet", dh du hast immer einen Basiswert auf den sich dein Finanzprodukt bezieht.
I'm Prinzip gehst du mit dem Finanzprodukt einen "Vertrag" mit der Bank ein, dass Sie dir zu den Vertragskonditionen an dem Wert eines Basiswertes teilnehmen lässt - auch hier gibt's gesetzliche Regelungen, ist aber weitaus weniger eng als bei Produkten die du direkt über die Börse kaufst.
Was passiert genau nach 6, 3 oder 1 Monat in den jeweiligen Beispielen? Und was passiert wenn der Kurs fällt?
Der Preis von deinem Optionsschein (im Falle eines normalen Havelproduktes) entwickelt sich mit einem Faktor (zb 10) proportional zum Basiswert.
Wenn du einen Zertifikat zu 6.5 Euro kaufst, sich der Kurs des Basiswertes um 10% erhöht, dann bildest du bei einem 10er Hebel das ganze eben zehnfach ab - du machst also 100% Gewinn.
Das ganze gilt allerdings natürlich auch nach unten. Wenn sich der Kurs also um 10% nach unten bewegt, dann erleidet du hier einen Totalverlust.
Im übrigen gibt es (zumindest soweit ich weiß) für Privatanleger quasi keine Produkte mit Nachschusspflicht - insofern kann dein Produkt nicht um mehr als 10% fallen - dann verfällt es wertlos weil du sonst der Bank Geld Schulden würdest und das will man vermeiden.
Daher sind Hebelprodukte eigentlich so gut wie immer auch Knockout Zertifikate, da die Knockout Schwelle quasi der Wert ist, wo du mit deinem Eigenkapital nicht mehr den Verlust des Fremdkapitals decken könntest.
Daher sind solche Produkte auch ein Verlustgeschäft und eigentlich nur zockerei - nicht zuletzt weil die Bank auch Geld verdienen will, deine Konditionen also immer leicht negativ sind - sprich in Summe verlierst du damit Geld.
Im übrigen gibt es (zumindest soweit ich weiß) für Privatanleger quasi keine Produkte mit Nachschusspflicht - insofern kann dein Produkt nicht um mehr als 10% fallen - dann verfällt es wertlos weil du sonst der Bank Geld Schulden würdest und das will man vermeiden.
Jaein
Bafin reguliert hast du immer Negative Acc. Balance Protection. In anderen Ländern sieht es anders aus. Immer auf die Regulierung achten.
Die 620$ sind der Strike. Zu diesem Preis kannst du (musst du aber nicht) die Aktie nach der Laufzeit kaufen. Wenn der Börsenkurs der Aktie unter dem Strike liegt (wie in deinem Beispiel), dann ist die Option zum Ausübungszeitpunkt wertlos (auch "out of the money" genannt). Optionen, die "out of the money" sind, verlieren jeden Tag ein bisschen an Wert, da es immer unwahrscheinlicher wird, dass die Aktie den Strike noch erreicht. Der Hebel bezieht sich also nicht auf einen beliebig langen Zeitraum, sondern gilt nur sehr kurzfristig. Deine Option wird darum nach sechs Monaten wertlos verfallen, da sie den Strike nicht erreicht hat. Wenn die Aktie über dem Strike notiert (in the money), sieht es anders aus, aber auch hier gilt der Hebel nicht über einen beliebig langen Zeitraum.
Unterscheide einmal zwischen Optionen und Optionsscheinen.
Eine Option ist ein börsengehandeltes Produkt. Es ist kompliziert genug. Ich würde Dir raten, darüber alles zu lernen. Dazu solltest Du Dir ein Buch besorgen und es durcharbeiten. Hier drei Fragen zu stellen, ist, als würdest Du hoffen, in einer winzigen Thread eine Berufsausbildung ersetzen zu können. Sondern es steht Dir eine arbeitsame Zeit bevor anstatt.
Optionsscheine hingegen sind Machwerk von irgendwelchen Ausstellern. Sie kommen als Optionen daher, sind aber keine. Vielleicht glaubst Du ja an den Weihnachtsmann. Doch ich glaube nicht an ihn. Und daher glaube ich, dass von der Gewinnerwartung Optionsscheine stets so designed sind, dass unter dem Strich und in Summe, - der Kunde verliert. Wie im Casino. Sieht aus, als wäre da eine Chance, doch der Mathematiker weiß, dass es nur eine Illusion ist.
Heißt für Dich: Finger weg von Optionsscheinen.
Lies über Optionen stattdessen, das ist schwer genug.
Deine Beispiele nutzen nichts, wenn Du nicht wenigstens die WKN mit angibst. Ich verkaufe die Optionsscheine (OS), bevor sie fällig werden, denn dann kann man sie wie Aktien handeln.
Ah ok, das geht also auch. Danke.
Die WKN wären bei den 3 Beispielen:
1.) HT0ZWK DE000HT0ZWK9
2.) VK665A DE000VK665A2
3.) FA1LBX DE000FA1LBX7
Ich hab jetzt nicht konkret vor, eines davon zu kaufen, sondern hab die jetzt einfach als Beispiele ausgewählt um das Prinzip zu verstehen.
Könntest Du mir denn sonst einen Optionsschein nennen (nicht empfehlen), der geeignet ist, z.B. mit einem Hebel von 5 oder so auf eine steigende Coinbase-Aktie zu setzen? Ich hab Coinbase als Aktie gekauft, bin jetzt bei ca. 100% plus und hab jetzt z.B. aktuell gelesen/im Podcast gehört, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Coinbase nach dem Genius Act (also aktuelles Gesetz in den USA bzgl. Stable Coins) noch mal deutlich weiter steigt. Sagen wir mal in 3 bis 6 Monaten.
Danke schon mal für Deine Hilfe.
Der Abstand zwischen Basiswert und Basispreis sollte nicht so hoch sein, hier habe ich einen rausgesucht mit Faktor 3x: DE000PL1GD24, auf jeden Fall vor dem 15.01.26 verkaufen.
Wieso denn Termin Derivate? Ich finde das voll die verarsche und warum auch? Es gibt Open End! Die Optionsscheine laufen in einem Trichter. Nach oben wird der Hebel kleiner und nach unten größer. Denk Mal drüber nach.
Vielen Dank für Deine Antwort.
Also, ich kaufe jetzt z.B. den Schein für 6,50. Wenn das Basiszertifikat (also die Coinbase-Aktie für 350) bis in 6 Monaten 10% steigen würde, würde ich mit dem 10er Hebel 100% von 6,50, also 13 Euro bekommen.? Wofür steht dann der angegebene Kurs von in dem Beispiel 620 Dollar?
Wenn der Kurs der Basisaktie um 10% fällt, verliere ich 100%. Wenn er um 20% fallen sollte, verliere ich auch "nur" 100%?
Ja, ich hab mit ETFs angefangen, bin dann zu Einzelaktien übergegangen und hab eigentlich ein richtig Glück bisher. Alles zigfach im Plus. Daher dachte ich, ich versuchs mal mit mehr Gewinnchance. Coinbase z.B. ist seitdem ich es gekauft habe, um 100% gestiegen, aber ich bin mir nach ein paar Artikeln und Podcasts sicher, dass die noch viel weiter steigen werden. Daher wollte ich das hier mal mit kleiner Summe ausprobieren.