Kann mir bitte jemand in umgangssprachlich erklären was linke und rechte Politik ist?

2 Antworten

Du hast völlig recht, diese Fragen zu stellen, denn je nachdem, welchen Aspekt man betrachtet, kann ein „Linker“ plötzlich „ Rechts“ sein, oder umgekehrt. Also sind das eher Kampfbegriffe, die zu einer ernsthaften politischen Auseinandersetzung nicht taugen.

Ich versuche mal, das ein bisschen aufzudröseln.

Wirtschaft

“Rechts“ (in diesem Fall „liberal“) : Die Wirtschaft funktioniert am besten, wenn man gute Rahmenbedinungen schafft, sie aber sonst in Ruhe läßt. Dabei sind die mittleren Unternehmen der Motor der Wirtschaft

“Links“: Durch gezielte Maßnahmen greift die Regierung in das Wirtschaftsgeschehen ein und drängt Unternehmen in eine sehr bestimmte Richtung. Ziel ist, in möglichst großen Unternehmen möglichst viele abhängig-Beschäftigte zu erhalten

Steuern

“Rechts“ (liberal): Die Steuern sollen möglichst niedrig gehalten werden, damit niemand den Spaß am Geldverdienen verliert. Letztendlich nützen niedrige Steuern allen, denn das kurbelt die Wirtschaft an und sorgt dafür, dass der Staat mehr Geld einnimmt.

“Links“: Die Reichen sollen mehr Steuern zahlen, damit der Staat mehr Geld einnimmt. (Hohe Einkommenssteuer, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer)

Sozialpolitik

“Rechts“: Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und hat also auch die Pflicht, selbst für sich zu sorgen. Nur wer nicht arbeiten kann, soll Unterstützung vom Staat bekommen

“Links“: Macht keinen Unterschied zwischen „Gleichheit“ und „Gerechtigkeit“. Alle sollen möglichst gleich viel haben - unabhängig davon, was sie leisten.

Staat

“Rechts“: Der Staat ist nur für Aufgaben da, die für die ganze Gesellschaft wichtig sind, das heißt Polizei, Feuerwehr, Schulen, Außenpolitik, Rahmenbedingungen für unser Zusammenleben. Nach Möglichkeit sollen die Bürger selbst bestimmen, wie sie leben wollen.

“Links“: Der Staat fühlt sich für alles verantwortlich, macht der Wirtschaft viele Vorgaben und sagt eigentlich auch den Bürgern, was Gut und was Böse ist.

Familienpolitik

“Rechts“ (konservativ): Idealbild bleibt die Familie aus Mann, Frau und Kindern. Sie sollte gefördert werden, weil auf dieser Keimzelle unsere Gesellschaft aufbaut. Kinder sollen nach Möglichkeit zuhause erzogen werden. Deswegen ist es auch begrüßenswert, wenn ein Elternteil sich zuhause um die Kinder kümmert. Damit das nicht zu finanziellen Engpässen führt, sollen Familien besonders unterstützt werden.

“Links“: Familie ist alles, wo mehrere Menschen eine Bedarfsgemeinschaft bilden, also auch homosexuelle Paare, Lebensgemeinschaften mit mehr als zwei Partnern, Erziehung und Bildung wird so früh wie möglich vom Staat übernommen.

Asyl-und Ausländerpolitik

“Rechts“: In unser Land sollen nur Menschen kommen, die entweder einen Beitrag leisten oder wirklich aus politischen Gründen aus ihrem Land fliehen müssen. Wirtschaftsflüchtlinge, die über das Asylrecht versuchen nach Deutschland zu kommen, müssen abgeschoben werden. Integration ist Voraussetzung dafür, dass Migranten in Deutschland bleiben dürfen. Keine doppelte Staatsbürgerschaft, denn sie verhindert die Integration.

“Linke“: Jeder Mensch, der nach Deutschland kommt ist in Not. Es ist unserer Aufgabe als reiche Nation, ihnen allen zu helfen. Die Menschen sollten sich zwar integrieren, aber wir dürfen ihnen unsere Kultur nicht aufzwingen. Und vor allem sollten wir sie nicht zwingen, sich zwischen zwei Staatsbürgerschaften zu entscheiden. Um Menschen hier zu integrieren müssen sie möglichst schnell die Möglichkeit haben, Deutsche zu werden.

LTBQ / Rassismus etc

“Rechts“: Es gibt nur zwei Geschlechter. Gendergerechte Sprache ist unnötig und verkompliziert nur die Sprache. Nicht jeder, der Schwierigkeiten mit der aktuellen Asylpolitik hat, ist automatisch ein Rassist. Man darf „Eskimo“ sagen und sich als Indianer verkleiden und es ist alles erlaubt, was nicht sehr konrket einen Menschen verletzt.

“Links“: Gendersprache ist wichtig, Kulturelle „Aneignung ist zu unterlassen, POC (People of Color) haben so lange unter den „Weißen“ gelitten, dass wir eine Bringschuld ihnen gegenüber haben.


NeonSchaf  19.01.2025, 15:17

Du stellst rechte Wirtschaftspolitik als liberaler dar, als ist. Üblicherweise wird im rechten Spektrum Protektionismus, Interventionismus, Korporatismus, etc. betrieben.

Hi,ich Versuchs mal knapp und Umgangssprachlich zu erklären.

Mit linker Politik werden ideologische Ansätze bezeichnet,welche die Aufhebung von Ungleichheit und als Unterdrückung der Sozialstrukturen zugunsten der wirtschaftlich oder gesellschaftlich benachteiligten zum ziel haben.

Rechts- man will die traditionelle gesellschaftliche Ordnung und deren werte und Normen im wesentlichen bewahren(konservative rechte),in einen früheren Zustand zurücksetzen(reaktionäre Rechte)oder grunglegend erneuern( revolutionäre Rechte).

Ich hoffe,ich konnte dir so mit dieser allgemeinen Erklärung ein wenig helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung