Kann man sich aussuchen in was für eine „Pflegefamilie“ man kommt?

8 Antworten

Nein.

Und viel wichtiger als Reichtum ist eine liebevolle Umgebung, wo das Kind nicht vernachlässigt wird. Das sind die Dinge, auf die das Jugendamt achtet, wenn es eine Pflegefamilie aussucht.

Wenn du in eine offizielle Pflegefamilie kommst, dann ist dies eine ausgesuchte Familie, die auch besonders geschult wurde! Da kann man nicht hingehen und erstmal "Probewohnen", um zu schauen ob man da gerne hin möchte. Wer in eine Pflegefamilie kommt, hat ganz andere Probleme als sich eine Familie auszusuchen.

  1. Alle Pflegefamilien sollten vom Jugendamt anerkannt sein, also eine Schulung durchlaufen haben und vom Jugendamt überprüft sein. Dazu gehört normalerweise auch, dass sie Pflegekinder nicht nur wegen des Geldes nehmen und mindestens über ein "normales" Einkommen verfügen.
  2. Dann kommt es ein wenig auf die Dringlichkeit an: Wenn Gefahr im Verzug ist und das Jugendamt ein Kind und einen Jugendlichen wegen Kindeswohlgefährdung in eine Pflegefamilie geben muss, kommen die Kinder hier in der Gegend in sogenannte Bereitschaftspflegefamilien und bleiben dort solange, bis sie wieder in die Familie zurück können (etwa wenn die alleinerziehende Mutter plötzlich ins Krankenhaus muss und man jemanden für das Kind braucht. Ist sie wieder gesund, kommt das Kind zurück. Oder die leibliches Familie hat ihre Probleme gelöst und das Kind kann zurück) oder bis eine Dauerpflege bzw. eine Pflegeeinrichtung gefunden wurde, die passt. Wenn es gerade keine Bereitschaftspflegefamiliegibt, die ein Kind aufnehmen kann, kommt man gleich in einer entsprechende Einrichtung.
  3. Wenn man über eine BereitschaftsPflegefamilie kommt, wurde zumindest dort, wo wir Bereitschaftspflegefamilie waren, immer geschaut, dass es eine Pflegefamilie gibt, die zum Pflegekind "passt". Dann hat man erst Kontakt aufgenommen, sich ein wenig kennengelernt, und beide Seiten konnten sagen (je nach Alter), ob sie sich das gegenseitig vorstellen können.

Wenn Du diese Frage hier so stellst, scheint es für Dich schon etwas konkreter zu sein: D.h. Du bist in Kontakt mit dem Jugendamt und die wollen etwas für Dich tun. Du solltest Dich mit allen diesen Fragen vertrauensvoll an die dort für Dich zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes wenden.

Dann können Sie Dir auch helfen.
Einige wenige Pflegejugendliche dachten, sie bekämen das ganze Kindergeld für sich und könnten in der Pflegefamilie machen, was sie wollen. Die waren dann relativ schnell wieder bei den Eltern, als sie merkten, anderswo gibt es Regeln und es gibt keinen Luxus in der Pflegefamilie.
Woraus sich Pflegekinder aber verlassen können sollten: Dass sie ordentlich und zuvorkommend behandelt werden. Dass es weder Gewalt (auch keine Sprachliche Gewalt) in der Pflegefamilie gibt, keine Verwahrlosung, auch keine Wohlstandsverwahrlosung.
So, wie Deine Mutter anscheinend mit Dir umgeht (siehe andere Frage), würde ich Dir wünschen, dass Du in eine gute Pflegefamilie kommst.
Und wenn das Jugendamt Dir eine Pflegefamilie verspricht, wirst Du sicherlich nicht in eine Jugendpflegeeinrichtung kommen. Aber vielleicht in eine Familie, in der es noch mehr Kinder und Pflegekinder gibt.
Dir alles Gute!

Ganz gegen deinen Willen wird man dich sicher nicht in eine Pflegefamilie schicken. Aber so viele Familien gibt es gar nicht, dass du da eine große Auswahl hättest. Die Alternative ist dann die Heimgruppe.

Wenn du in eine Pflegefamilie musst sollte Geld so ziemlich dein geringstes Problem sein. 🤦‍♂️