Kann man ohne Ölwechsel ein Auto lange fahren?

12 Antworten

Meine erste Ölanalyse im Labor gemacht.

Das Auto ist 16.500km bzw 12 Monate gefahren seit dem letzten Wechsel.

ERGEBNIS:

Die Verschleißwerte liegen innerhalb des normalen Bereiches. Die Additivierung weicht von der Frischölreferenz in unserer Datenbank ab. Molybdän ist höher als erwartet. Der Kraftstoffgehalt ist erhöht. Die Viskosität ist gesunken. Häufige Ursachen für niedrigere Viskosität sind: Beanspruchung durch Scherung oder Vermischung mit einem niedriger viskosen Fluid. Die gemessene Viskosität liegt im Bereich der SAE-Klasse 30. Die BN (Basenzahl) ist deutlich gesunken. Das Öl kann deshalb nicht mehr ausreichend Säuren aus dem Verbrennungsprozess neutralisieren. Ich rate Ihnen, falls nicht schon geschehen, möglichst bald einen Ölwechsel vorzunehmen.

probiers aus keiner hindert dich daran

Alte Klapperkisten von früher haben auch mit altem Öl noch funktioniert.

Heute ist das anders.

Die Schmierfähigkeit geht mit der Nutzung und Alterung beim Öl langsam weg. Moderne Fahrzeuge reagieren darauf empfindlich.

Nockenwellen laufen ein, Steuerketten längen sich schneller, die Zylinderwände reiben stärker ab, Turbolader kündigen dir die Freundschaft, alle Gleitlagerbuchsen verschleißen übermäßig und noch viel mehr, was an alten Autos länger damit zurechtkam.

Die Autodoktoren haben sogar in vielen Videos mittlerweile von Longlife abgeraten und vorgeschlagen, die Ölwechselintervalle zu verkürzen.

Hellfire107  11.01.2023, 19:46

Absolut. Vor allem Turbolader sind empfindlich. Kalt treten und heiß abstellen mögen sie überhaupt nicht. Ein Turbo hat auch ganz andere Anforderungen ans Öl - Motor+Turbo in einem Kreislauf ist immer ein Kompromis. Es gibt Lader mit eigenen Ölkreisläufen wie bei Rotrex aus Schweden.

Bei den alten Golf 2/3 mit 08/15-Bimmelmotor ist das alles halb so wild - bei modernen Motoren die ab Werk schon "auf Kante genäht" sind sollte man sich tunlichst an die Intervalle halten.

Und Longlife-Intervalle bedeuten Shortlife-Motoren. Da ändern die besten Additive wenig dran. Aber die meisten Hersteller kalkulieren ein Autoleben ja auch auf 4 Jahre.

Nicht vergessen: Der Hersteller der die Longlife-Intervalle vorgibt verkauft dir gerne einen Austauschmotor - mit einem Grinsen im Gesicht.

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dvdfan  12.01.2023, 18:09
@Hellfire107

Da ist ja auch der Punkt, dass - umso mehr der Motor irgendwelche Besonderheiten (Turbolader, Zahnriemen im Motoröl, hohe Drehzahl) hat, umso teurer ist sein Öl.

Erst verspricht der Hersteller, das dieses Auto paar Tropfen Sprit weniger verbraucht, als deine alte Kiste.

Paar Monate später bemerkt man, dass das notwendige Motoröl besondere Spezifikationen benötigt, die das standardmäßige Motoröl nicht erfüllt. Die gesamte Spritpreisersparnis zahlt man dann doppelt ins Öl.

(Ich meine natürlich einfache NormaloAutos, nicht hochgezüchtete Sportwagen.)

Dabei vergleiche ich gern einen EcoBoost-1,0l- Fiesta, gegen meinen Clio. Mein Öl ist Halb bis Drittel so teuer, weil Peugeot nur Viskosität und eine Qualitätsnorm verlangt. Und ich nehme auch nur Markenöle.

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gegen die verschmutzung und verschleiß hilft nur ein wechsel gegen neues.ausnahme du baust dir einen trappoldfilter ein,ist ein ölfeinstfilter mit garantie vom hersteller und auch da muss der filtereinsatz gewechselt werden.ich mach meine wechsel immer selbst,öl aus dem baumarkt und filter aus dem zubehör.der kommt mir maximal auf 30 euro und 20 min arbeitszeit

Interne Memo:

Heutiges vollesynthetisches Motoröl kann ohne weiteres bis zu 100tkm abAber auch hier gilt wie immer: probieren geht über studieren