kann man enttauft werden?
Die meisten Christen bekommen ja als Baby die Taufe und haben ja praktisch gar kein Mitspracherecht. Ich frage mich, ob man die Taufe aus religiöser Sicht rückgängig machen kann? Gibt's da irgendwas? Ich selbst bin getauft und möchte es auch bleiben. Frage nur aus Interesse.
7 Antworten
Die Taufe kannst Du nicht rückgängig machen. Aber mit Konfirmation oder Firmung entscheidest Du Dich selbst, Deinen Glauben weiter zu leben.
Falls Du Dich mit der Kirche nicht mehr identifizieren kannst, ist ab Volljährigkeit in Deutschland ein offizieller Kirchenaustritt möglich.
Giwalato
Die Möglichkeit sich "enttaufen" zu lassen, hängt von der jeweiligen Kirche oder Religionsgemeinschaft ab. In vielen Fällen kann man jedoch offiziell austreten und somit seinen Namen aus den Mitgliederregistern der Kirche entfernen lassen.
Im Fall der katholischen Kirche gibt es keine offizielle "Enttaufung", da die Taufe als ein unumkehrbares Sakrament angesehen wird. Allerdings kann man aus der Kirche austreten und damit die Mitgliedschaft beenden. Die Taufe bleibt jedoch bestehen, da sie als einmaliges und unwiderrufliches Sakrament gilt.
Für die evangelische Kirche und viele andere protestantische Gemeinschaften kann man ebenfalls aus der Kirche austreten. Der Austritt bedeutet, dass man nicht mehr Mitglied der Kirche ist und somit auch keine kirchlichen Pflichten (z. B. Kirchensteuer) mehr hat.
In Deutschland ist der Austritt aus einer Kirche oder Religionsgemeinschaft ein rechtlicher Akt und wird bei der zuständigen Behörde (meist dem Amts- oder Standesgericht) durchgeführt. Nach dem Austritt wird man nicht mehr als Mitglied der entsprechenden Kirche oder Religionsgemeinschaft geführt, aber die Taufe als solches bleibt aus theologischer Sicht bestehen.
Aus der Sicht Gottes ist eine Kindestaufe noch gar nicht gültig. Die Taufe bedeutet die Hingabe an Gott, um seinen Willen zu tun. Kinder und Babys können das noch nicht.
Sobald die Kinder alt genug sind, das zu verstehen (3. Klasse) wird im Rahmen der Erstkommunion die Taufformel wiederholt und dann nochmals bei der Firmung.
Kinder und Babys können das noch nicht.
Darum bestimmen hier die Sorgeberechtigten. Sonst könnten auch etwa Personen mit dauernd fehlender Entscheidungsfähigkeit, wie geistig Behinderte, niemals getauft werden.
In der katholischen Kirche besteht die Vorstellung, dass die Taufe lebenslang gültig ist, auch wenn jemand aus der Kirche austritt oder konvertiert.
Das gitlt doch nicht nur für die katholische Kirche. Die Taufe als Sakrament bleibt gültig ein leben lang, das gilt bei uns Evangelischen also ganz genauso
Die Kirche kennt keine Möglichkeit, eine Taufe rückgängig zu machen. Was ja auch aus religiöser Sicht irgendwo logisch ist. Gott ändert seine Meinung ja nicht: Eine Gnade, die er schenkt, nimmt er später nicht wieder zurück.
Es bleibt nur ein "Kirchenaustritt", den man aber vor einer staatlichen Behörde erklären muss. Getauft bleibt man trotzdem.