Kann man das Unverzeihliche vergeben?“?
Würdet ihr unabhängig von Nationalität und Religion– wenn ihr Nachfahren von Opfern des Nationalsozialismus wärt – eine Entschuldigung der Täter oder ihrer Nachkommen annehmen? Und ich meine das ernst: Kann man für so etwas überhaupt um Verzeihung bitten? Oder ist das zu spät, zu groß, zu unaussprechlich? Und falls doch – was müsste eine solche Entschuldigung enthalten, damit sie euch als aufrichtig erscheint? Genügt ein Satz? Oder braucht es mehr als Worte – vielleicht Verantwortung, Erinnerung, echtes Handeln?
7 Antworten
Die Nachkommen haben es nicht getan, und haben sich daher auch für nichts zu entschuldigen. Und die Täter waren im großen und ganzen Mitläufer, was eher zu bemitleiden als zu entschuldigen ist. Als Betroffener würde ich einfach keinen Kontakt mehr zu diesen Menschen haben wollen, und mich anderswo in Sicherheit unter meinen Leuten ansiedeln. Und so entstand Israel.
Die Juden haben untereinander keine Probleme, aber das langsam aber sicher völlig (ziemlich selbstverschuldet) verdrängte Volk in Gaza.
Die Täter leben nicht mehr und die Nachkommen sind nicht für die Taten ihrer Vorfahren verantwortlich.
Grundsätzlich jedoch halte ich es für wichtig, auch verzeihen zu können. Das ist vor allem ein Akt, um selbst den eigenen Frieden zu finden.
Wenn ich selber kein Opfer war, muss sich auch niemand bei mir entschuldigen. Die Verantwortlichen (und nicht ihre Nachkommen) müssen sich bei den Opfern selber entschuldigen.
Wem soll man vergeben wenn keiner der Schuldigen mehr lebt ?
Es gibt keine Erbsünde, wo keine Schuld ist kann es auch keine Vergebung geben.
Die Schwester meines Opas wurde von den anrückenden Russen zu Tode vergewaltigt, sie war damals 16.
Was soll ich da heute irgendwelchen Russen vergeben, da kann ja keiner mehr was für.
Warum sollten Nachkommen der Nazis sich für irgendetwas entschuldigen? Die haben doch gar nichts gemacht und konnten nichts dafür.
Vielleicht Missverständnis...
Es geht nicht um Schuld im strafrechtlichen Sinne, sondern um Verantwortung im historischen.
Unsere historische Verantwortung ist es nur, dafür zu sorgen, dass sowas nie wieder geschieht
Das doch mal eine Aussage kann man teilen oder nicht aber definitiv Haltung.
In Sicherheit unter den eigenen Leuten ansiedeln... Leider klappt das nicht so richtig mit dem Zusammenleben