Kann ich im Netzteil explodierte Elkos einfach ersetzen?
Hallo, mein Netzteil (12V 10A) ging auf einmal nicht mehr. Ich habe reingeschaut und drei von vier Elektrolytkondensatoren (100 μf / 16v) sind sozusagen explodiert.
Falls es jemand mit Erfahrung sagen kann: Passiert das öfter mal und ich tausche sie einfach aus? Oder ist evtl. noch etwas anderes defekt, welches der Grund dafür war, dass die Elkos kaputtgingen?
Gruß, Tom
P.S. Wenn gewünscht kann ich noch ein Foto machen.
Model: S-120-12
AC Input: 110/220V +-15%
DC Output: 12V 10A
6 Antworten
Ja, solche Elkos bersten schon gelegentlich selbst ohne äußeren Anlass. Wahrscheinlich ist nach dem Ersatz alles wieder in Ordnung.
Welches Netzteil? Bitte genau beschreiben und die Gerätebezeichnung nennen. Bild wäre gut.
Explodierende Elkos sind keine Seltenheit. Es gibt große Qualitätsunterschiede und häufig sind nur wenige Cent Unterschied Grund genug, dass der Einkäufer der Bauteile für die Elektronikfertigung sich für den billigeren, aber auch deutlich schlechteren Kondensator entscheidet.
Du musst unbedingt auch das Netzteil auf weitere Schäden überprüfen. Sind auch andere Bauteile verfärbt, weisen sie optische Spuren von sehr hohem Stromfluss auf? Was defekt sein kann, sagt die Schaltungstechnik. Linear geregelte und geschaltete Netzteile sind sehr unterschiedlich aufgebaut und auf verschiedene Ursachen oder auch Folgeschäden zu überprüfen.
In unmittelbarer Umgebung (schaltungstechnisch) die Halbleiter, also Dioden, Gleichrichter, Schalttransistoren oder längsgeregelte Transistoren überprüfen usw.
Zur Auswahl besserer und robusterer Kondensatoren bitte ich um genaue Benennung des Typs und der Bauform.
Grüße, Dalko
Durch die Fotos habe ich dieses Netzteil identifiziert, einen Schaltplan müsste ich auch gefunden haben. Ist das okay?
jau, sieht gut aus. dann fehlt mir aber noch ein Teil, das ich nicht identifieren kann. ein schwarzes in der Nähe, glaube er nennt es "inductor".
Kannst du beim Rest etwas erkennen, was noch defekt sein könnte? Der Optokoppler ist bei mir ziemlich verrostet.
Das Video habe ich noch nicht angesehen, mache ich später. In meinem nächsten Kommentar habe ich dir diesen Link geschickt http://danyk.cz/reverz44_en.html
Kannst du die sehr scharfen Bilder ansehen und mir den Montageort des Bauteils beschreiben und auf welchem Bild dieser Induktor am besten zu sehen ist? Es müsste sich um eine Induktivität, also eine Spule handeln, die aber sehr selten defekt ist.
Wenn du kein Multimeter und Oszilloskop besitzt und keine Erfahrung mit der Reparatur von Schaltnetzteilen hast, wird es schwierig, eventuell vorhandene Fehlfunktionen festzustellen. Wenn du die Elkos erneuerst, aber einen vielleicht defekten Schalttransistor übersiehst, dann kann es passieren, dass du erneut Elkos tauschen musst... und dann bin ich mir nicht sicher, ob sich eine Reparatur noch lohnt, denn du findest vergleichbare Netzteile bei eBay ab ca. 12 Euro.
Ich habe jetzt fast 2 Stunden versucht, einen Kommentar abzusenden. Jedes Mal eine Fehlermeldung, die ich nicht verstehe. Außerdem ließ sich der "Absenden"-Button nicht mehr betätigen. Ich habe dann Teile meines Kommentars entfernt, bis es plötzlich funktioniert hat. Hier scheint ein Filter nicht richtig eingestellt zu sein, scheinbar dieses "vulgär" Filter... nur war da nichts vulgäres im Text, sondern ein Link auf ein Netzteil 12V/10A bei ebay.
Ich habe mir den Link angeschaut. Er ist nur eine Zusammenfassung des Videos.
Auf dem dritten Bild des Netzteils ist direkt oberhalb der 4 Elkos ein schwarzes Ding.
Bei mir sind an dieser Stelle nur 3 Drähte auf der Platine. Es ist die Frage, ob da vorher etwas war oder ob es das Ding bei mir nicht gibt. Ist ja nicht exakt dasselbe Netzteil.
Ich habe die gleichen Elkos eingebaut und das Multimeter zeigt mir 14-17 Volt an. Hab schnell wieder ausgemacht. Ist etwas anderes kaputt? Spannungsregler? Kann man das sagen?
Höchstwahrscheinlich sind noch Halbleiter defekt. Ohne Oszilloskope ist eine Fehlersuche im Betrieb und vor allen Dingen die Kontrolle auf richtige Funktion des Schalttransistors nicht möglich.
Du kannst natürlich die einzelnen Bauteile, die defekt sein könnten, auslöten und überprüfen. Da du aber kein ausgebildeter Elektroniker bist, wird es dir wahrscheinlich nicht gelingen, nur mit einem Multimeter die Bauteile zu überprüfen und die fehlerhaften zuverlässig zu finden.
Funktion nur kurz und nicht komplett beschrieben:
230 V Wechselspannung --> Brückengleichrichter ähnlich diesem https://de.aliexpress.com/i/4000167521085.html
auf Funktion überprüfen. An den beiden Anschlüssen gekennzeichnet durch ein Plus und Minus muss eine pulsierende Gleichspannung zu messen sein. Danach kommt das Steuer-IC UC3842AN, hier bekommst du das Datenblatt: https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/25580/STMICROELECTRONICS/UC3842AN.html
Dieser IC übernimmt die Steuerung des Schaltnetzteils und regelt die Ansteuerung des Schalttransistors. Die Häufigkeit der Tacktung, also die Schaltfrequenz, mit der dieser Transistor pro Sekunde ein- und ausgeschaltet wird und wie lang die ON-Zeit ist im Verhältnis zur Off-Zeit - PWM (Pulsweitenmodulation) Ansteuerung - wird je nach Belastung des Netzteils durch diesen IC erkannt und entsprechend verändert. Der Schalttransistor ins wahrscheinlich ein N-Kanal MOSFET - Leistungstransistor, wahrscheinlich ein 2SK2645, hier das Datenblatt: http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/2/S/K/2/2SK2645.shtml
Es gibt noch die Rückkopplung über den Optokoppler, ein paar Dioden, Z-Dioden usw. der Transformator... überall kann etwas defekt sein.
Wie ein Schaltnetzteil funktioniert, wird hier beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil
Pulsweitenmodulation: https://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation
Deshalb mein Vorschlag, für ca. 12 Euro ein neues Schaltnetzteil zu kaufen und die Reparatur erst dann zu machen, wenn du jemand gefunden hast, der sich gut auskennt und mit Messgeräten perfekt ausgestattet ist.
Wenn du die 16 bis 17 Volt DC am Ausgang gemessen hast, ist definitiv noch der Wurm drin.
Grüße, Dalko
Wenn aus der Gleichspannung ne Wechselspannung anliegt könnte das der Fall sein.Daher würde ich mal nach der Gleichrichterschaltung nachsehen. In der Regel nach der Sekundärwicklung sollte erst mal Gleichgerichtet werden.Oder ein Spannungsregler ist defekt.Wenn die Sollspannung am Elko hochschießt knallt der Elko .
Ja, das ist bei Elkos ganz normal, daß sie platzen oder explodieren, aber nur, wenn sie sehr alt sind. Kann man durch Ersatzteile mit gleichen Daten ersetzen, aber auf die Polung und auf die Abmessungen achten, die Dinger sind ziemlich groß und von verschiedenen Herstellern haben die unterschiedliche Abmessungen.
so ein Massensterben muss doch einen Grund haben.
Wurden die mit Wechselspannung betrieben (defekte Dioden ) ?
Hallo Dalko, danke für deine Antwort, ich habe Fotos hochgeladen. Ich kann nichts weiteres erkennen, was beschädigt ist. Ein paar Transistoren etc. setzen etwas Rost an.