Kann ich eine Umschulung nachholen?

2 Antworten

So weit ich das von meiner Umschulung weis, werden bei einer Umschulung nur 2 Jahre bezahlt. Je nach Kostenträger. Falls die Umschulung in einem BFW, Berufsförderungswerk gemacht wird, hast du (meist im 3ten Halbjahr) eine geteilte Ausbildung. Die ersten 3 Monate im BFW, die letzten 3 im Praktikum. Kurz vor der Beendigung der Maßnahme, etwa 3 Monate vorher, werdet ihr zu einer Veranstaltung geladen, wo das "Arbeitsamt" da ist und euch informiert, das Ihr euch arbeitslos melden sollt:

Bevor du um deine Umschulung trauerst, schau dir mal eine solche Veranstaltung an und informiere dich, ob du überhaupt nach deiner Maßnahme Geld bekommst, also ALG1 oder Harz IV oder restliches Übergangsgeld. Weiterhin informiere dich mal darüber ob du überhaupt und wo einen Job bekommen könntest. Umschulungen werden von der Arbeitsagentur, der DRV oder den Berufsgenossenschaften nur vergeben, wenn eine medizinische Indikation dafür besteht und diejenige Person zum Beispiel eine Erwerbsminderung hat.

Der Hacken an der Sache ist, das die meisten Umschulungsberufe reine Reha-Berufe sind. Also Berufe, welche "draußen" in der freien Wirtschaft nicht als Ausbildungsberuf angeboten werden, da sonst "gesunde" den anderen zu viel Konkurrenz machen könnten. Dementsprechend landen die meisten Umschüler entweder wieder beim Arbeitsamt oder in Leihberufen. Bei mir war es so, das vor uns 2 Klassen mit je 22 Leuten, also 44 "Mann" zum Qualitätsfachmann für Längenprüftechnik" ausgebildet wurden. Später bekamen wir von einem EX-Umschüler Besuch, da er vom BFW eine Dokument brauchte. Er erzählte uns, das von den 44 Leuten nur 4 einen festen Arbeitsplatz bekamen, alle anderen einen Leiharbeiterjob. Langzeitstudien über Umschüler gibt es nicht, oder werden strikt geheim gehalten, was ich mir wegen meiner Erfahrungen gut vorstellen kann

Sollte meine Vermutung zutreffen, das man dich mit der Maßnahme nur irgendwo "parken" wollte, damit du aus den Statistiken draußen bist wie bei mir, was ich nicht hoffe, darfst du eigentlich froh sein, das du einen Grund hast, sagen wir mal, das ganze noch einmal zu überdenken.

Als ich mich übrigens in einer Firma in meiner Nähe bewarb, sagte mir der Chef dort, mein Beruf wäre obsolet und zeigte mit seine voll digitalisierte Firma. Nix mit Qualitätsfachmann. Obsoleter Beruf.

Heute arbeite ich mit 53 genau in einem Job(anlern-Tätigkeit, lernt jeder Lehrling in den ersten zwei Wochen der Ausbildung), den ich mal als 22 jähriger hatte und bin glücklicher als je zuvor. War zugegeben Glückssache. Aber prüfe mal meine bedenken, bevor du an dir selber zweifelst. Kannst mir ja dann das Ergebnis deiner Recherchen hier schreiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Biers 
Fragesteller
 18.08.2019, 17:38

Das Arbeitsamt wollte mir keine Umschulung geben da ich berufstätig war, ,aber ich gab nie auf und habe immer und immer wieder nach einer Umschulung gefragt weil ich keine abgeschlossene Lehre habe.

Mir wurde nach meiner Schulzeit eine Reha Ausbildung zugewiesen die habe ich nicht abgeschlossen weil ich mich da auf einer komischen weise verarscht (billige arbeitskraft ) und unterfordert vor kam.

So was soll ich jetzt Recherchieren?^^

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Fitje  19.08.2019, 17:02
@Biers

Wenn es deine einzige Chance ist, bleibt dir nix anderes übrig.

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Ist es eine geförderte Umschulung durch die Agentur für Arbeit, des Jobcenters oder des Rentenversicherungsträgers?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – tägliche Arbeit im Beruf
Biers 
Fragesteller
 18.08.2019, 16:36

Von der Agentur für Arbeit, ich musste für die Umschulung betteln da ich in der Zeit Berufstätig war.

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Appelmus  18.08.2019, 16:38
@Biers

Dann sollte dein Sachbearbeiter dort deine erste Anlaufstelle sein. Mich irritiert, dass du bei dem möglichen Krankheitsbild durch den psychologischen Test gekommen bist und dir die Umschulung bewilligt wurde.

Ob du diese pausieren und nach deiner Genesung wieder fortsetzen kannst, sagt man dir dort. Von vorne beginnen geht jedoch nicht. Da spielt in der Regel keine Kammer mit.

Vermutlich dürfte es bei längerem Ausfall u. U. eher ein Abbruch werden, da nach 6 Wochen Krankschreibung das in den meisten Fällen umgesetzt wird.

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Biers 
Fragesteller
 18.08.2019, 16:51
@Appelmus

Ok, ich habe es meiner Sachberaterin im ersten Gespräch erklärt das irgendwas mit mir nicht stimmt . Und wir beide sind zum entschluss gekommen das ich nur die Umschulung machen kann wenn ich in Behandlung bin aber daraus wurde nix weil der Termin für die Umschulung schon vor der Tür stand. Ich hatte insgesamt 3 psychologische Tests wo ich mich etwas gebessert habe. Und beim Abschlussgespräch mit der Psychologin habe ich mir sehr belächelt gefühlt weil ich einfach von meiner Art zurückhaltend und ängstlich wirke/bin, bei den Aufgaben scheine ich etwas gewachsen zu sein aber seelisch ist das für mich eine Herrausforderung.

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