Darf ich trotz Epilepsie Heilpraktikerin für Psychotherapie werden?
Hallo,
ich denke schon länger darüber nach, mich in der Zukunft als Heilpraktikerin für Psychotherapie selbstständig zu machen. Ich erkundige mich gerade über die Ausbildung. Es wären sogar ungenutzte Räume in unserem Haus dafür da.
Das Problem: Ich bin wegen meiner Epilepsie und den Hirn-OPs in der Vergangenheit zu 70% schwerbehindert. Ich bin mit meinen Tabletten fast anfallsfrei, aber nicht komplett. Ich habe gelesen, dass es neben den zu bestehenden Prüfungen eine amtsärztliche Untersuchung gibt, die man bestehen muss, sonst darf man den Beruf nicht ausüben.
Werde ich wegen meiner Erkrankung durch diese Untersuchung fallen? Falls ja, brauche ich gar nicht erst anfangen, diesen Beruf zu erlernen...
5 Antworten
Hey :)
Grundsätzlich ist es kein Problem, mit Epilepsie Heilpraktiker zu werden. Ich sage grundsätzlich, da es die unterschiedlichsten Ausprägungen und Formen davon gibt, wenn du gut eingestellt und Anfälle bei dir eine Ausnahme und nicht die Regel sind, dürfte dem eigentlich nichts im Wege stehen.
Laut Heilpraktiker Gesetz ist dir die Erlaubnis nur dann zu versagen, wenn du in gesundheitlicher Hinsicht nicht geeignet bist dem Beruf auszuüben, oder wenn du aufgrund deines (nicht) Wissens in der Prüfung durchfällst. (par. 2 abs. 1 DVO heilpG)
Die gesundheitliche Eignung ist immer eine konkrete Einzelfall Beurteilung, es gibt sogar blinde hp ;)
Also, Das Sollte mit Epilepsie Beruflich machbar sein. Habe einen Bekannten, der ist Sogar Arzt=Psychologe mit seiner Behinderung geworden.
Nur Zugführer/in würde schwer werden, da gelten strengere Regeln, leider. Ärgerte mich Selber mit einer Anderen Krankheit, als ich ein Beruf mit strengen Vorschriften machen wollte und es nicht ging.
Klar darf man auch Auto fahren, kommt auf die Anfalls-Freiheits-Jahre drauf an und ob Du es durch eine Auto merkst. Meine kleine Schwester, ist schon lange Frei und darf fast alles wieder, Da Sie gut eingestellt ist.
Auch Medizinische Berufe sind möglich oder Führerschein machen, nur meist kein Personen-Beförderungs-Schein nicht. Heilpraktikerin geht bestimmt, solange deine Gesundheitliche Eignung nicht Nachteilig ist, für den Beruf und Personen ist.
Ich würde auch eine Einzelfall-Beurteilung dazu sagen. Denke mal das macht ein Kreis-Mediziner dann oder ein Fach-Arzt deiner Wahl.
Ach ich konnte auch, ein Stapler-schein erwerben, auch wenn ich Störungen in meiner Sprache habe, die auch plötzlich auftreten können, wie Anfälle. Meine Schwester hat auch mit Epilepsie, den Autoführerschein gemacht, es kommt auf die Art der Epilepsie drauf an und wie Stark. Sie War auch gut eingestellt worden.
Du Bist doch nicht Unbedingt eine Gefahr für Andere, wenn Du eine OP hattest und Epilepsie hat.
Frage: Hast Du mal es mal Lokalisieren lassen, bei einen Arzt ? Damit würde man Dir auch Besser bei der Medizin-Wahl gut helfen können.
Danke für deine Antwort!
Ich habe in der Vergangenheit eine jahrelange Untersuchung und unzählige Versuche verschiedener Behandlungen hinter mir. In einer Spezial-Klinik für Epilepsie, einem Epilepsie-Zentrum.
Ich habe sämtliche Medikamente, auch in zweier oder dreier Kombination mit anderen Medikamenten, ausprobiert - nichts half, weil mein Körper Pharmakotherapie-resistent geworden ist.
Lokalisiert wurde meine Epilepsie mit einer invasiven Ableitung des Gehirns, weil es selbst auf dem Langzeit-EEG nicht richtig ersichtlich war.
Dann folgten zwei Hirn-OPs, bei denen ein Teil des Epilepsieherdes weggeschnitten wurde. Doch da dieser in meinem Sehzentrum im Gehirn liegt, konnte man ihn nicht ganz entfernen, sonst wäre ich blind geworden.
Der Rest treibt immer noch sein Unwesen, ist nur noch mit Phenobarbital ruhig zu stellen. 1 - 2 kleine oder mittlere Anfälle im Monat treten weiterhin auf, damit muss ich leben. Damit kann ich auch leben. Doch Arbeitgeber oder Unternehmen hat das nicht sonderlich gefreut - Bewerbungen quasi für die Katz, wenn sie hören, dass ich nicht anfallsfrei bin.
Auto fahren darf ich natürlich auch nicht, bin also auch nicht so mobil.
Deshalb kam mir ja der Gedanke, mich selbstständig machen.
Warum solltest du es nicht dürfen?
Nur noch 1-2 Mal im Monat in den Halbschlafphasen beim Aufwachen. Das sind nur einfach-fokale Anfälle von ca. 30 Sekunden, nach denen ich sofort wieder wach bin.
Aber du glaubst gar nicht, wieviel Ablehnung ich am Berufsmarkt dadurch erfahre...
Sorry, dass ich mich hier einmische, aber Auren sind einfach-fokale Anfälle. Und da darf man sogar Auto fahren. Nur nicht beruflich Leute chauffieren (Bus, Taxi etc.)
Also so krass eingeschränkt bist du mit der Form von Epilepsie nicht. Also zumindest was die Berufswahl betrifft!
Der Amtsarzt prüft, ob du eine Gefährdung für die Volksgesundheit darstellst. Ich als Nicht-Amtsarzt würde in einem Heilpraktiker (sei es nun auf Psychotherapie beschränkt oder nicht) mit medikamentös gut eingestellter Epilepsie keine Gefahr für die Volksgesundheit sehen.
Viel gefährlicher ist es, wenn du nicht erkennen solltest, welche Patienten du zuerst zum Arzt schicken musst...
Freundin von mir hatte auch einen hohen GDB wegen Epilepsie, hat trotzdem als Reiki-Therapeutin gearbeitet, sehr erfolgreich.
Du fliegst keinen Jet oder heizt mit nem Brummi über die Straße.. so was geht leider echt nicht> zu riskant.
Diese Deine Berufswahl steht Dir aber offen.
Ich sag mal so, wenn Du mit den Medis gut eingestellt bist.. was soll dagegen sprechen?
Meine Freundin löste ihre Praxis auf, als es plötzlich mit 6-8 Grand Mal im Monat losging. Verständlich in jeder Hinsicht.
Weil mir bestimmte Berufe verboten sind: Ich darf keine Maschinen bedienen, kein Auto fahren, keine medizinischen Berufe wie Krankenschwester erlernen. Weil ich ja einen epileptischen Anfall kriegen und umkippen könnte.
Mir wurden dadurch schon sehr viele Steine in den beruflichen Weg gelegt...