Kann ein Pferd beim Steigen rückwärts umkippen?

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JA leider, auf meinem alten Hof hatte eine Besi einem Kind Reitunterricht gegeben. Das Pferd war noch jung (5) und wurde mit Dreieckszügeln ausgebunden, die Reiterin (Reitschülerin) war auch jung (so um die 6 Jahre alt) und natürlich nicht sattelfest ;) Der Wallach hatte sich vor einen freilaufenden, abgehauenden Hund erschrocken, machte einen Satz zur Seite und stieg anschließend. Durch dir Dreieckszügel konnte er sich nicht richtig aufrichten bzw. sich (mit dem Mädchen) ausbalancieren. So flog er mit dem Kind um. Das ganze 1.60m große Pferd lag auf dem kleinen Mädchen! Aber es stellte sich heraus, dass das nicht weiter schlimm war! Nur beim Wiederaufstehen des Pferdes lief etwas schief, klar haben ihn die Dreieckszügel gestört aber das konnnte er meistern. Er hatte den hinteren Huf mittig auf der Hand der Kleinen und stand dann auf...Wir haben sofort den Notarzt gerufen, dieser kam zügig und sie wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

Dieser Unfall ist nun ca. 1 Jahr her, die Kleine wird nie mehr schreiben oder irgendwelche Feinmotorik mit der Hand ausüben können! Aber sie konnten die Hand retten (der ganze Handwurzelknochen war zersplittert). Ihr gehts soweit gut, den Schock hat sie erfolgreich verarbeitet und sie hat ihren ganzen Mut zusammen genommen, denn sie saß an ihrem Geburtstag wieder auf einem Pferd! Die Kleine erklärte mir: "Reiten ist etwas wunderbares und dies wird sie NIE aufgeben, egal was noch passiert!". Ich kann es nicht glauben, dass das eine mittlerweile 7-Jährige nach einem so tragischen Unfall erzählt....

So zu deiner Frage:

JA, sie können umkippen, besonders wenn sie ausgebunden sind (zumindestens mit Dreieckszügeln)!

Liebe Grüße

Ja, bei uns am Stall werden laufend junge Pferde eingeritten und angeritten. Gerade beim ersten longieren mit Ausbindern oder Sattel kann es passieren das die Pferde steigen und das Gleichgewicht verlieren. Einige kippen dann nach hinten über. Unsere Bereiterin hat schon desöfteren deshalb unter einem Jungen Pferd gelegen und sich das ein oder andere gebrochen (Rippen, Wirbel und Fußgelenk.).

Im Frühjahr hat sie nen total bekloppten Bock bekommen. Die Besitzer haben das 4 Jährige Pferd bis 3 Hengst gelassen und bis 4 Auf der Weide. Menschen kannte es nur in verbindung mit schlechten Erfahrungen. Der war vorher schon bei 2 anderen Stellen zum anreiten die jeweils nach 4 Wochen aufgegeben hatten. Beim longieren, egal ob mit oder ohne Ausbindern ist er andauernt stehen geblieben, jeder versuch das Pferd vorwärts zu treiben (anführen, Peitsche oder Stimme) endete in steigen. Bei über 50 % ist er dann nach hinten übergekippt. Nach 3 Monaten longieren ging es einigermaßen, und die Bereiterin hat sich das erstemal draufgesetzt und die Stallgasse einmal rauf und runter führen lassen. Am Folgetag wurde er auf den Paddock gebracht, die bereiterin hat ein anderes Pferd auf dem Gegenüberliegenden Paddock longiert und den anderen dabei ebenfalls im Auge behalten. Er hat sich ruhig verhalten und ist dann dennoch ohne Vorwahrnung aus dem Stand über das Tor gesprungen. Hat die Höhe aber verschätzt und das Tor wie Butter mit der Hinterhand umgebogen. Dem Pferd ist nichts, aber auch gar nichts bis auf eine kleine Macke an der hinterhand passiert. Nachdem der TA sicherheitshalber nochmal drüber geschaut hat wurden die Besitzer informiert. Die haben sich dann entschieden das Pferd doch zu verkaufen.

Ja das kann passieren, gerade mit Reiter drauf fällt es dem Pferd schwerer das Gleichgewicht zu halten. Grundsätzlich ist es eine Drohgebärde der Hengste, aber jedes Pferd kann aus Panik steigen, vor allem wenn es keine Möglichkeit hat davonzulaufen, also keinen Ausweg sieht. Gerade da passiert am meisten, weil sie dann eben oft viel zu hoch kommen und nach hinten überkippen können. Wenn man dann drauf sitzt, naja Gute Nacht. So etwas kann man vermeiden, wenn man sein Pferd nicht nur zu Gehorsam sondern auch zu Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen erzieht, gänzlich ausschließen kann man es jedoch nie, man kann nicht in ein Tier hineinschauen. Wirklich gefährlich wird es, wenn das Pferd das Steigen gegen den Reiter richtet, also entweder um ihn vom Rücken zu bekommen oder um ihn auf dem Boden anzugreifen. Das sind echte Härtefälle. Wenn du den Eindruck bei deiner hast, würde ich mir da schleunigst professionelle Hilfe suchen, das kann bös ins Auge gehen.

Ja, besonders Stuten, zu deren natürlicher Verhaltensweise das Steigen nicht gehört können nach hinten umkippen (anders als bei männlichen Tieren zu deren Kampf- und Imponiergehabe das Steigen gehört).

Das ist sehr gefährlich, kann tödlich für den Reiter ausgehen und ich kenne Züchter, die sagen "Steiger gehören an den Haken" (also zum Schlachter), da man solche Pferde nicht guten Gewissens verkaufen kann.

Steigen ist der Inbegriff von Ungehorsam, dagegen kann der Reiter in dem Moment wenig machen (außer Zügel weg und sich vorneigen) und für mich sind das ganz klare Ausbildungsfehler.

DennisG8  18.11.2011, 19:50

Es gibt Pferde die machen das weil sie gelernt haben der Mensch ist schwach und er lässt los wenn es das macht. Mein letztes Ausbildungspferd hat das vom ersten Tag an gemacht nur weil sie neben mir gehen und stehen sollte.

Das war schon Grund genug. 6-8 Wochen habe ich gebraucht um ihre Erziehung von vorne auf zu rollen und sie hädelbar zu machen. Ich würde denke ich nie wieder so ein Pferd nehmen, sau gefährlich und hätte ich das vorher gewusst und die hätten nicht gleich im voraus bezahlt hätte ich mich denke ich auch geweigert aber so war da mein Gewissen und Pflichtbewusstsein.

Es hat geklappt, habe das Pferd vorgeritten und alle sind mal geritten ehe sie zurück ging. Aber... wenn die jetzt nicht streng bleiben ist das Problem gleich wieder da.

Also hier ist etwas entweder schon in der Erziehung falsch gelaufen oder später in der Ausbildung!!!! Sowas darf ein Pferd erst gar nicht wissen!! #

Du brichst dir noch was... ich gebe meine Knochen für so was jedenfalls nicht mehr her.

Ich kann da die Züchter sehr gut verstehen.... denn auf diesem Pferd sitzen jetzt Kinder obwohl ich über die Gefährlichkeit aufgeklärt habe und darüber jetzt streng zu bleiben sonst war es das. Nun bisher scheint sie sich zu benhemen.... ich hoffe das bleibt so aber das liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand.

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Die Frage finde ich etwas wundersam.

Dein "Pferdchen" steigt und bockt! Das ist ein Erziehungs- und Ausbildungsproblem. Jedenfalls wenn kein gesundheitliches Problem zugrunde liegt.

Bleib von dem Pferd runter, solange es nicht erzogen ist und bereit, einen Reiter zu akzeptieren. Alles andere ist lebensgefährlich für Pferd und Reiter.