Pferd bockt und steigt bei Reitbeteiligungen?

8 Antworten

Also das Pferd bockt nur, wenn die RBs ohne Reitlerhrer in der Nähe reiten.

Naja, viele Reiter sind grundsätzlich sicherer und mutiger, wenn ein Trainer da ist. Also könnte es einfach an Unsicherheit liegen, die das Pferd spürt und ausnutzt. Vielleicht ist es aber auch selbst verunsichert und dreht deshalb durch.

Ich glaube da muss mal ein ehrliches Wort mit den RBs gesprochen werden. Wer Angst hat sollte niemals auf ein Pferd steigen! Und da du ja ausgeschlossen hast, dass beide erstmal nur im Unterricht reiten, wirst du dich wohl von den RB's trennen müssen.

LG

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

Vielleicht hat er bei Ihnen einmal ausprobiert ob es funktioniert wenn er sich querstellt - und ich vermute, dass beide ihn nicht passend zurechtgewiesen haben, bzw. sie haben ihm sein Verhalten durchgehen lassen.
Pferde sind schlau, sie wissen genau wer drauf sitzt. Bei dir und ihm wir die Beziehung geklärt sein. Er hat die zwischen ihm und den RB's in Frage gestellt und hat bemerkt dass er in der Beziehung der Boss ist.
Weißt wie ich mein?
Ich vermute, dass er in Gegenwart der Reitlehrerin weiß dass er sich benehmen muss, weil sie bestimmt eingreifen würde wenn er sich daneben benimmt. Wie gesagt - Pferde sind schlau und kennen die Personen mit denen sie öfters zu tun haben genau.

Urlewas  20.01.2017, 08:19

So etwas hat in der Regel weniger mit " in Frage gestellter Beziehung" als mit reiterlichem Können zu tun. 

Wenn Pferde so reagieren, ist das meist kein Machtkampf, sondern Ausdruck von Verzweiflung. Wenn nicht wegen Schmerzen, dann oft wegen kollidierender Hilfen.

Mal ganz krass ausgedrückt wehrt sich manches Pferd ganz einfach gegen diletantisches Reiten, oder versteht schlicht nicht, was der da oben von ihm will. Solange die Reiter vom Lehrer " ferngesteuert " sind, und das Pferd zusätzlich Stimmhilfen vom Fachpersonal bekommt, klappt es natürlich besser.

Wer mit Pferden tanzen will, muss sie  sanft und sicher führen können - das Wort " Boss" klingt in dem Zusammenhang nicht zielführend. Mehr Druck löst so ein  Problem wohl kaum.

Ich stelle mir grade vor, wie eine Dame das Tanzparkett verlassen möchte, weil sie von ihrem Tanzpartner recht unelegant herumgeschoben wird. Da wird es sicher nicht besser, wenn der Tanzpartner ihr " klar macht, wer das Sagen hat", und sie noch ein wenig kräftiger herumschubst. Er muss nicht mehr und nicht weniger als erst mal  selber besser tanzen lernen, damit er kompetent und sicher führen kann.

Nicht anders ist es zwischen Reiter und Pferd.

2
sukueh  20.01.2017, 11:40
@Urlewas

Man kann sich hier über Formulierungen wie "Boss" oder so streiten. Der Effekt bleibt aber der Gleiche. Pferd hat gemerkt, dass er es bei den Reitern machen kann, also macht er, was er kann....

Es gibt durchaus Pferde, die nutzen die Unsicherheit oder das Zögern des Reiters aus und verfestigen dann das Verhalten. Dann muss ich halt als Reiter auch mal "raushängen" lassen, dass ich derjenige bin, der Richtung und Geschwindigkeit bestimmt. Wie man das letztlich nennt, Boss, Tanzpartner etc. darüber kann man dann streiten, der Effekt bleibt aber meiner Meinung der gleiche...

0
Urlewas  20.01.2017, 12:12
@sukueh

Eine Formulierung macht halt oft viel aus in der Einstellung. Wenn ich mich als Tanzpartner verstehe, komme ich nicht so leicht in Versuchung, mich mit groben Mitteln durchsetzten zu wollen. Bitte nicht falsch zu verstehen - ich kann schon auch mal grob werden, wenn zum Beispiel ein Pferd "auf Energiesparmodus geschaltet ist". Aber sich mit einem Pferd, das bockt und gar steigt, um den Rang zu streiten, halte ich fur gar keine gute Idee.

Wenn es an reiterlichen Fähigkeiten fehlt, andere Mittel zu suchen, um sich durchzusetzen, kann sehr gefährlich werden.

0
Horsefan3001  20.01.2017, 16:40
@Urlewas

Ich denke schon, dass der Mensch der "Boss" sein sollte. Das klingt zwar nicht sanft, sollte es aber sein.

Es heißt ja auch, man solle ein "souveräner Boss" sein. Das heißt, man bleibt ruhig und sanft, aber auch konsequent. 

In der Wildnis herrscht eine ähnliche Beziehung - da wären einmal der Leithengst und auf der anderen Seite die Stuten, Fohlen und teilweise auch Jährlinge. Die letztere Gruppe ist dem Leithengst untergeordnet, dafür verteidigt er seine Herde vor anderen Herden. Ähnlich ist das dann bei der Pferd-Mensch Beziehung. So ist das mit dem Verständnis der Pferde kompatibel. Sie haben das nämlich fest in den Instinkten verankert, wie sie überleben. Das Herdenverhalten ist ein Teil davon. 

Außerdem sollte man das Pferd nicht herumschubsen, um diese Beziehung zu erlangen. Es reicht schon, wenn man mithilfe von richtiger Körpersprache das Pferd bewegt. In einer Herde geht das Leittier auch nicht sofort auf das andere Pferd los, vorher findet noch viel mehr statt. Es gibt auch viele schöne Wege, den Umgang mir dem Pferd zu erlernen. Einer davon wäre zum Beispiel, nach Pat Parelli oder anderen, gut arbeitenden Leuten zu gehen.

LG

0
Tschulea  20.01.2017, 12:23

Die Fragestellerin meinte ja, dass die Reitbeteiligungen gut reiten. So wie ich das verstehe, ist das Problem erst kürzlich aufgetreten und besteht nicht von Anfang an.
Auch beim Tanzen gibt es einen, der führt. Wenn niemand richtig führt, macht das Tanzen keinen Spaß.
Ich meine das so, wenn wir mal bei den Tanz Metaphern bleiben, dass das Pferd wissen will, wer von beiden führt. Pferd oder Reiter? Vermutlich fehlt es den beiden tatsächlich ein bisschen an reiterlichem Können um das Pferd zu führen - weshalb das Pferd die Führung übernimmt.
Im Reitunterricht führt die Reitlehrerin, das geht natürlich auch rein durch ihre Anwesenheit in der Bahn.
Und klar, wenn das Pferd einfach keine Lust hat, "führungslos" in der Gegend rumzulaufen, übernimmt es selbst die Führung und macht seinen eigenen Tanz. 😉

2
Tschulea  20.01.2017, 17:58

Ja. Da hat jeder seine eigene Interpretation und Beschreibung - im Endeffekt meinen wir aber alle das gleiche.
Fakt ist aber, dass hier vermutlich einfach ein Kommunikations - und ein daraus folgendes Respektproblem vorliegt.

0

Wie wir alle wissen, ist reiten lernen ein langwieriger Prozess. Wenn jemand  schon  in der Lage ist, das, was der Reitlehrer sagt, umzusetzen, ist er bereits weit gekommen. Es gelingt sehr vielen Reitern auf sich allein gestellt dann jedoch bei weitem noch lange  nicht so gut.

Geht mir übrigens auch so. Mit manchn Pferden komme ich sogar nur gut zurecht , wenn ein bestimmter  Reitlehrer unterrichtet, der für gewisse Dinge " den besseren Draht" hat.

Daher würde ich Dir raten, die beiden längere Zeit nur noch mit Unterricht reiten zu lassen.

Mein Wallach hat zwar nix gemacht, aber er war bei meiner Reitbeteiligung immer verschwitzt. Äußerlich hat man nichts gesehen, sie ist eigentlich fein und korrekt geritten. Dennoch scheint es nicht gepasst zu haben. Ich habe mich deshalb von der Frau getrennt, wollte mein Pferd diesem Stress nicht aussetzen. Dann hat's lieber frei, wenn's grad so raus geht, auch mal paar Wochen am Stück.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Das kann man so schwer beantworten. Nehm dir doch einfach die Zeit und schau es dir an. Anders wirst du nicht auf die Lösung kommen. 
Kann deine Reitlehrerin nicht mal sehen, was da los ist? 
Es könnte vielleicht daran liegen, dass deine RB klemmt, zieht, oder sonstiges. 

NathalieTiff 
Fragesteller
 19.01.2017, 21:24

Hab mir das schon angesehen...aber es liegt wohl nicht an der Reitbeteiligung. Die reiten gut. Habe nur nicht jedes mal Zeit mit zu gehen.

0
Holou  19.01.2017, 21:45

wie oft reiten deine rb denn in der woche? vielleicht kann es auch am wetter liegen. da der boden ja teilweise gefroren ist , toben sich die pferde nur ungerne aus. ich finde, dass mache pferde wirklich sehr viel energie im winter haben bzw. sehr knallig sind. man könnte versuchen ihn mal austoben zu lassen auf weichen boden, oder ihn vorher mal abzulongieren. pferde müssen einfach mal ihre kraft rauslassen. entweder weiß er, dass er das bei dir unter dem sattel auf keinen fall machen dard. oder er ist von dem losgerenne und bocken bei den rb dann ausgelastet und macht es bei dir nicht mehr. ich musste meinen leider wegen gesundheitlichen gründen scheren und seit dem der boden gefroren ist und er nicht mehr toben kann, ist er unterm sattel teilweise sehr knallig. ich habe es jetzt auch so geregelt, dass ich ihn vorher frei laufen lasse bzw. am morgen und seitdem geht es.

0
Urlewas  20.01.2017, 10:27
@Holou

@ holu: 

Das ist des Nachdenkens wert - vielleicht werden die Mädels bange, wenn sie mit dem Pferd allein sind, während es verstärkten Vorwärtsdrang zeigt. Auf ängstliches Haltenwollen reagieren viel Pferde, indem sie " in die Luft gehen".

0