Kann ein 60jähriger Muskeln aufbauen?
Okay, ich frage hier genauer:
Es gab in der Apotheken Umschau einen Bericht in dem behauptet wurde, dass eine sich vernachlässigende, unsportliche 60jährige nach einem Training an der Stange (dieser Tanz-Stil) wieder fit wurde.
Das Bild zeigte eine Person mit einem beeindruckenden Körper, ausgebildeten Muskeln, den selbst manche 20jährige nicht hat.
Kann man mit 60 wirklich noch viel machen? An Beweglichkeit, Muskulatur, etc.?
7 Antworten
Je älter man wird, desto mehr verändern sich generell die Hormone. Gerade das Wachstumshormon Testosteron wird weniger. Testosteron sorgt dafür, dass sich die Muskeln schneller regenerieren und dabei stärker wachsen. Dadurch wird es natürlich generell etwas schwieriger. Trotzdem bleiben noch zwei wichtige Faktoren, ohne die es auch mit viel Testosteron nicht geht und mit denen es auch ohne viel Testosteron gut geht: Training und Ernährung. Training und Ernährung kennen kein Alter, also geht immer noch was.
Das Hauptproblem ist eher, dass mit dem Alter und somit auch teilweise etwas mehr Gelenkschmerzen der Bewegungsdrang etwas sinkt (was genau falsch ist - bewegte Gelenke regenerieren sich und trainierte Muskeln stützen, wodurch die Schmerzen eher nachlassen), und nicht benutzte Muskeln bauen eher ab. Mit dem abfallenden Testosteron werden die Muskeln sogar noch schneller weniger, wenn man sie nicht benutzt, aber Muskeln verlieren durch Nichttraining kann man auch mit 20.
Dabei spielt der Sport keine Rolle, also völlig egal, ob man sich im Fitnessstudio an die Maschinen hockt, in die Welt von Calisthenics einsteigt oder das von dir zitierte Poledance betreibt, was letztlich auch Calisthenics aber nur mit einer vertikalen Stange ist. Der "Endgegner" im Calisthenics und Poledance ist sogar der Gleiche, die Human Flag, im Poledance kommt man der sogar noch schneller näher, weil es hier auch viele andere Figuren mit diesem seltsamen Griff und dem Körper in Seitenlage parallel zum Boden gibt, sodass man sich besser konditionieren kann. Natürlich baut sowas enorm Muskeln auf - nach der oben erwähnten Regel "wenn jünger, dann meist besser, wenn älter, dann meist was langsamer" und in der Regel auch weniger auf Volumen, sondern mehr auf Muskeldichte und Leistung.
Die andere Sache ist, im Poledance oder Calisthenics ist die Schwerkraft dein Feind. Heißt, du willst leicht sein und wenn du dich auf diese Reise begibst, passt du auch die Ernährung an. Schlank+Muskeln ist das Ziel. Und da kommt zu tragen: Sichtbare Muskeln sind immer noch beeindruckender, als das "Sixpack im Speckmantel". Sieht man auch bei Bodybuildern, wenn die aus einer Massephase mit reichlich Körperfett für den Wettbewerb in die Cut-Phase für den nächsten Wettbewerb gehen und abnehmen - sie wirken jeden Tag breiter, obwohl sie Fett verlieren und im Cut auch kaum mehr bis keine Muskeln abbauen und gar aufpassen müssen, keine zu verlieren. Weil man halt einfach die Muskeln jeden Tag besser sieht.
Danke für diese ausführliche Antwort. Wenn ich dich richtig verstanden habe, kann man somit nicht nur die Muskulatur wieder aufbauen, sondern auch die Beweglichkeit zurückgewinnen?
Beispiel:
Heute kommt man mit den Händen nicht einmal bis zum Knie - und nach x-Monaten legt man sie wieder um die Knöchel?
Natürlich schwerer als Jüngere, aber im Prinzip ist es schon noch möglich. Allerdings reichtt dann wahrscheinlich nicht Training allein sondern es braucht dann auch proteinreiche Ernährung.
Natürlich geht das.
Selbstverständlich, damit ist es fast nie zu spät...
Danke für die Einschränkung. Was genau meinst du damit?
Mit 60 kannst du deinen Körper so formen wie du es gerne hättest.
Nicht nur "kann", sondern man sollte auch. Man bleibt dann bis ins hohe Alter beweglich.
die durchschnittsbevölkerung isst zuviel protein.