Kann das Komma an der folgenden Stelle weggelassen werden?

7 Antworten

Natürlich, ist n Konditionalsatz.

Wenn dein Partner noch nicht fertig ist, dann versuche deine Fehler selbstständig zu korrigieren.

Zu deinem Satz:

Das Komma nach "Versuche" lässt du weg. Aber das Komma, an welcher Stelle der Nebensatz (... , wenn..) eingeleitet wird ist notwendig..

Ich würde zu einem Komma raten.
Der Sprachfluss reicht ohne Komma bis zu "Fehler", bevor man merkt, dass es eigentlich ein vom Imperativ "Versuche" abhängiger Nebensatz ist. Das andere wäre auch eine gültige Konstruktion, aber nicht die gemeinte.
Um das zu vermeiden, ist eine Staupause hinter "Versuche" zu empfehlen, und damit der Leser es auch merkt, steht da besser ein Komma.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Kannst Du mir mal "auf die Sprünge helfen.
Irgendwie sehe ich nicht, wie Du den Satz verstehst.
Ich lese da einen Hauptsatz:
"Versuche deine Fehler selbstständig zu korrigieren,"
wo nicht den geringsten Sinn für ein Komma oder eine Pause nach "versuche" sehe (bei "Schau mal aus dem Fenster" mach ich ja auch kein Komma)
und den Nebensatz:
"wenn dein Partner noch nicht fertig ist."
mit dem Sinn, dass der Angesprochene, wenn er mit der Aufgabe vor seinem Partner fertig ist, schon mal seine Arbeit Korrektur lesen soll.
Liest Du da etwas anderes heraus? Habe ich da was "in den falschen Hals" gekriegt?

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@Oubyi, UserMod Light

STOPP!
Jetzt habe ich es begriffen, das Infinitiv-Konstrukt nach "Versuche" macht den Unterschied zu "Schau mal aus dem Fenster".
Irgendwie hat mich oben das eingeschobene, verlängernde "selbständig" irritiert.
Bei
"Versuche, still zu sitzen".
seht ich den Sinn des Kommas durchaus.

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@Oubyi, UserMod Light

Nach der alten Interpunktion hätte zwingend ein Komma hinter "Versuche" gehört, weil unmittelbar danach ein Nebensatz beginnt. Heutzutage ist es (leider) freigestellt, was der Einheitlichkeit der Sprache keineswegs guttut.
Es steht nämlich in der Verlängerung für: Mach den Versuch, dass du deine Fehler selbstständig korrigierst!"
Es sind ja auch zwei Prädikate da.
Bei "Schau mal aus dem Fenster!" gibt es nur ein Prädikat.

Weshalb ich aber meine, dass auch unter der neueren Interpunktion ein Komma gemacht werden sollte, ist, dass man in einer anderen Bedeutung das nicht nur in der Bibel oft verwandte Versuchen herauslesen könnte. Zum Beispiel die Aufforderung "Versuche Jesum ..." würde in eine völlig andere Richtung zielen und kein Komma zulassen. Um diese Verwirrung gar nicht erst aufkommen zu lassen, setze ich nach "Versuche" ein Komma, um zu klären, welche von den beiden Bedeutungen ich meine.

Deine Kommentare huschen über den Schirm, während ich schreibe. Ich gebe dir ein DH, damit du wenigstens benachrichtigt wirst (hoffentlich noch immer), dass ich dir geantwortet habe.

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@Volens

Naja, auf diese Idee von "Versuchung" muß man in diesem Zusammenhang erst einmal kommen ...

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@earnest

Ich kann gar nicht anders. Ich assoziiere sofort.
Außerdem gilt es ja nicht nur für die Versuchung. Bei anderen Substantiven ist eine doppelte Bedeutung noch viel offensichtlicher.

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@Volens

Danke für die Erläuterung.

Ja, die Benachrichtigung bei einem  DH für Kommentare funktioniert noch, ein PH (Pfeil hoch (;o)) für Antworten wird man kaum bemerken.

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Immer wieder schön, Deine Erklärungen zu lesen. Ich musste zwar nachschlagen, was ein Imperativ ist und wundere mich mal wieder, welcher einfache Sachverhalt sich hinter diesem (und ähnlichen) fremd klingenden Begriff versteckt, aber darüber hinaus ist es nachvollziehbar, warum ein Komma hingehört, wo es hingehört.

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@Kuhlmann26

Es wundert mich, daß "Imperativ" für Dich "fremd klingt", Kuhlmann, hängt doch "Imperium", "Imperialismus" und noch viel mehr damit zusammen ...

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@earnest

Hm, ich bin noch nicht auf den Gedanken kommen, hinter Teilen der Grammatik ein Imperium zu vermuten oder Verben zu unterstellen, sie seien hin und wieder imperialistisch.

Imperativ = Befehlsform. Gut, mit einiger Mühe kann man einen Zusammenhang erkennen.

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Du kannst es weg lassen, und ich finde es auch besser, es weg zu lassen.  Einzelne Worte durch Kommata abzutrennen ist schlechter Stil.

Noch besser wäre, den Wenn-Halbsatz nach vorne zu stellen. Dann ist von Anfang an klar, dass es nur eine bedingte Anweisung ist.

Schön (kein Komma) wie diejenigen hier "streiten", die was vom Schreiben verstehen. Dein Vorschlag löst das Problem natürlich auf elegante Weise.

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Das Komma kannst du setzen, musst aber nicht. "Versuche" ist ein verkürzter Hauptsatz, dann folgt eine Infinitivgruppe, dann ein vollständiger Nebensatz. Seit der Reform gilt diese Regelung.

Dort, muss nicht zwingend eins hin.

Auf jeden Fall gehört in Ihren Satz keines. Es gibt hier keinen Grund, in einem Hauptsatz ein Komma zu setzen.

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