Kaiserschnitt Filmen lassen?

6 Antworten

Tatsächlich kann ich mich noch gut an Zeiten erinnern, als „viele“ begleitenden Männer ihre Partnerin bei der Geburt gefilmt haben. Obwohl die Welt immer technischer wird, erleben wir das heute zum Glück nur noch sehr selten.

Anscheinend haben die werdenden Eltern begriffen, dass ein „Kameramann“ der Gebärenden nur weniges bis gar keine Hilfe in diesen intimen Momenten ist und sie vielmehr die Unterstützung, Zuspruch, Aufmunterung, Begleitung und Liebe ihres Partners braucht. 

Bei einem Kaiserschnitt ist mir noch nie der Wunsch nach Filmaufnahmen untergekommen - und wer sollte diese auch machen?

Das OP-Team hat wahrlich besseres zu tun und die Begleitperson ist (schon allein aus hygienischen Gründen) nicht hinter dem Sichtschutz erwünscht.

Jedoch kann eine „Kaisergeburt“ bei einem geplanten Kaiserschnitt angeboten und besprochen werden.

Im Grunde handelt es sich dabei um einen ganz normalen Kaiserschnitt, doch das Tuch, das die Mutter und die operierenden Ärzten trennt, wird für ein paar Minuten gesenkt, wenn Bauchdecke und Gebärmutter geöffnet sind. Fast wie bei einer natürlichen Geburt können die Eltern sehen, wie zuerst das Köpfchen zum Vorschein kommt und dann die Schultern und der Körper aus dem Bauchraum entwickelt werden.

Mutter und Vater haben so den allerersten Blickkontakt mit und gegebenenfalls auch die Möglichkeit zu Filmaufnahmen von ihrem Kind. Sie können direkt miterleben, wie es den ersten Schrei macht, sehen sofort, wie das Baby aussieht, wenn es aus dem Bauch kommt. Während das Tuch wieder gehoben wird und die Ärzte weiterarbeiten, liegt das Kind sofort auf der Brust der Mutter und der Vater kann sogar die Nabelschnur durchtrennen, wenn er möchte.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Für mich klingt es nicht verrückt. Wenn es dich interressiert, dann tue es. Es ist schließlich die Geburt deines Kindes und ein eiinzigartiges Erlebnis.

Ich habe es noch nie gemacht, weil ich 1. Noch nicht schwanger war und 2. mir bei Blut und sowas slchecht wird (also lieber nicht)

Nathi4424 
Fragesteller
 10.04.2022, 10:09

Naja, das war vor 4 Jahren 😅aber ich bereue es halt dass ich nicht gefragt habe

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Es gibt Geburtsfotografen, die auf Verlangen auch filmen. Wenn der Kaiserschnitt geplant wurde und alles mit dem Krankenhaus und dem Team abgesprochen ist, dann würde auch ein Kaiserschnitt gefilmt werden können.

Wenn du Instagram hast, kannst du mal bei @kaiserschnittmamis vorbei schauen. Die haben letztens ein Video von einem mütterlich assistierten Kaiserschnitt gepostet, das gefilmt wurde von @bettina_schuetz_fotografie.

Ich kann dich gut verstehen, im Nachhinein finde ich es auch schade, dass ich damals nicht nach einer Kaisergeburt gefragt habe. Ich hätte gerne gesehen, wie mein Baby aus mir heraus gehoben wird. Damals wusste ich aber noch nicht, dass es sowas gibt. Und mein Krankenhaus hat das jedenfalls nicht proaktiv angeboten.

Nicht mal die Plazenta hab ich mir zeigen lassen, weil ich von meinem Baby auf der Brust so abgelenkt war.

Nathi4424 
Fragesteller
 11.04.2022, 09:57

Hey 😁

Also ich glaube nicht dass ich das live sehen wollen würde 😅 aber auf nen video wäre das echt toll gewesen

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PS

Ich wurde übrigens per Kaiserschnitt geboren, zu einer Zeit, als Filmen noch keine Option war. Meine Mutter hat den gesamten Krankenhausaufenthalt (war später noch längere Zeit im Brutkasten, Leben stand auf der Kippe wegen Frühgeburt) immer wieder von sich aus sehr detailliert beschrieben. Ich habe davon heute noch Bilder im Kopf. Von daher denke ich, dass eine Filmaufnahme nicht zwingend notwendig ist, wenn man selbst Erinnerungen hat - und die vielleicht zeitnah detailliert aufschreibt - und die Mutter auch ihre Eindrücke berichtet und ebenfalls aufschreibt.

Von meiner Mutter blieb der Satz hängen, sie hätte "vier Mann besiegt", weil sie irgendwann sediert werden musste und dagegen wohl unbewusst ziemlich rebelliert hat. Das wurde ihr später von den Ärzten erzählt. Von daher weiß ich nicht, ob man immer alles detailliert mitbekommen möchte!

Ich weiß von jemandem, der eine größere OP hatte und von einem Operateur eine Aufnahme dazu angeboten bekam. Der Patient war interessiert gewesen, weil die OP teilweise von einem Roboter ausgeführt wurde. Der Arzt hat dann aber nie die Aufnahme rein gereicht, vielleicht gab es doch Datenschutzbedenken.

Ich würde erst mal fragen: Wer macht die Aufnahme? Fremde Menschen im OP sind meist nicht erwünscht. Darf der Partner beim Kaiserschnitt überhaupt anwesend sein (Hygienebedenken etc.)?

Es kann auch nicht jeder so etwas ertragen anzusehen. Einige Dinge sind vielleicht in der Fantasie besser aufgehoben.

Es gibt aber bestimmt Dokus, in denen man das mehr oder weniger mal sehen kann, vielleicht nicht ganz detailliert.

Grundsätzlich denke ich persönlich, gerade im medizinischen Bereich, dass nicht alles gefilmt werden sollte, weil das vielleicht auch die Konzentration der Betroffenen, hier Ärzte und Hebammen, reduzieren würde. Filmen würde ich nur, wenn jeder damit einverstanden ist und sich damit wohl fühlt. Das ist ja bei der Arbeit nicht immer der Fall, besonders, wenn man relativ "privat", also ohne Publikum, arbeitet.