Pferd hat nach mir getreten und mich getroffen?

10 Antworten

Der Fehler ist schon, 2 Pferde gleichzeitig zu führen. Ein korrektes Entlassen auf die Koppel/ den Paddock ist so überhaupt nicht möglich.

Denn genau deswegen, weil Pferde im übermütigen Losstürmen leicht den Führer treffen können, dreht man sie ja vor dem Loslassen um. Und das geht nicht mit 2 Pferden.
Übrigens hat eine Freundin von mir aus genau diesem Versäumnis heraus ein Jahr lang nur Suppe essen kö, und manch anderen hat es das Leben gekostet.

Ein 4jähriges Pferd sollte soweit bereits erzogen sein, dass es weiß wo Schluss ist und da gehört gegen Menschen treten definitiv dazu.

Ich habe auch u.a. einen fast 4jährigen Wallach und der hat sich bisher nie gewagt nur den Ansatz von beißen und treten gegenüber Menschen zu zeigen.

Keks37  24.03.2022, 08:47

Gewusst wie. Die 12-jährige bei uns im Stall hat einen 5-jährigen, der sie regelmäßig an der Nase herumführt. Der ist teilweise beim Longieren schon zu ihr in die Mitte gelaufen, hat ihr die Hinterhand zugedreht und aktiv nach ihr getreten. Oder er hat nach ihr geschnappt, als sie ihn eindecken wollte. Sie war dann immer überfordert und hat sich eher zurückgezogen, als ihrem Pferd eine Ansage zu machen, dass es so nicht geht.

Wenn Kinder Kinder erziehen...

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MiniWini2016  24.03.2022, 09:18
@Keks37

Ich war damals 16 als ich mein erstes Pferd bekommen habe. Er war gerademal 3 und erst paar Wochen unterm Sattel. Der Züchter meinte damals noch zu meine Eltern "Der hat bisher jeden abgeworfen. Ich würde mein Kind nicht draufsetzen."

Ich wollte aber unbedingt und was soll ich sagen... wir waren von Anfang an ein eingespieltes Team. Kein einziger Versuch mich abzuwerfen. Wir sind bis heute ein eingespieltes Team und hab es nie bereut.

Allerdings tanzt er andere auf der Nase herum und buckelt die auch runter.

Wir haben uns miteinander hochgearbeitet und der Kleine mit seine 4 Jahren schaut sich inzwischen alles bei ihm ab. Was manchmal nicht unbedingt positiv ist... er lernt nämlich auch sowas wie "mich um den Finger zu wickeln" von ihm. 🙈

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Keks37  24.03.2022, 09:26
@MiniWini2016

Mit 3 schon unterm Sattel? Uff...den hätte ich mir nicht gekauft...aber es scheint, dass du wusstest, worauf du dich einlässt und wie du mit ihm umzugehen hast. Und du warst schon 16.

Wir ALLE haben der 12-jährigen geraten, sich ein erfahrenes fertig ausgebildetes Pferd zu kaufen. Sie wollte nicht hören. Ihr war es wichtig, ein noch nicht eingerittenes Pferd zu haben, das sie entsprechend, mit Hilfe der RL, weiter ausbilden kann. In der Theorie hätte das funktioniert, wenn ihre Eltern Erfahrung mit Pferden hätten...haben sie nicht...sie haben ihrer Tochter nur ein Pferd gekauft, weil die unbedingt eins wollte. Es wurde alles ignoriert, was wir gesagt haben.

Dass die RL dem Mädchen bei der Ausbildung ihres Pferdes hilft ist großes Glück für sie. Denn sie hatte schon Angst vor ihrem eigenen Pferd. Er hat geschnappt beim Satteln, den Kopf hochgerissen beim Trensen (der Wallach ist ca. 1,70 Meter Stockmaß), ist ihr auf den Fuß getreten und und und. Flegel eben. Ohne die Hilfe der RL würde er das heute noch machen.

Jetzt macht er "nur" noch Mätzchen, wenn's ums Longieren und Eindecken geht. Wobei auch das Longieren jetzt offensichtlich klappt.

Das Mädchen weicht aber immer noch zurück, wenn er ihr beim Putzen den Hintern zu dreht. Statt ihn immer wieder weg zu schieben und so zu korrigieren. Für ihn ist das dann eben ein Zeichen, dass sie vor ihm Respekt hat.

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MiniWini2016  24.03.2022, 10:31
@Keks37

Ob man das damals bereits als angeritten bezeichnen kann ist eher fraglich. Er kannte zwar Sattel und auch Reitergewicht, aber das war es auch schon. Ich war aber immer unerschrocken und bin aufs wildeste Pferd drauf und meistens ging es gut.

Aktuell fange ich ganz langsam an den 4jährigen anzureiten. Der Sattler war letzte Woche da und hat einen Sattel angepasst und wir trainieren momentan mit Sattel zu spazieren damit er sich daran gewöhnt.

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Er ist dann über den paddock gerannt und hat rumgebockt und kam wieder auf mich zu mit nickendem Kopf und sprüngen. Dann habe ich ihn wieder weggeschickt und das gleiche wieder, er hat aber diesmal nicht nach mir getreten.

das ist imponierverhalten, gemischt mit ärger, dass er seinen willen nicht bekommt.

und es ist höllisch gefährlich.

denn wenn es dich wirklich TREFFEN will, stehst du nicht mehr auf.

ab sofort nur noch ein pferd nehmen - wenn du mehr mithattest, zahlt die versicherung nicht.

und in der freien hand nimmst du einen meinungsverstärker mit - ein stabiler eimer reicht fürs erste. was du damit machst, ist deine sache - aber zimperlichkeit ist da fehl am platz.

der hat übrigens nicht frühling, sondern gerade kapiert, dass er stärker ist als du. bevor du mit ihm arbeitest, müssen die fronten geklärt sein.

besorg dir dafür einen professionellen jungpferdetrainer und bereiter.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Bei jungen Pferden muss man mit so einem Verhalten rechnen, daher sollten nur erfahrene Menschen mit ihnen umgehen.

Schlicht gesagt, Du hast nicht aufgepasst, falsch reagiert und hast dann im Weg gestanden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da kannst du schon davon ausgehen, dass das Pferd das bewusst gemacht hat. Es wollte dich vllt nicht wirklich treffen, aber es hat bewusst in deine Richtung gekickt - was ein Pferd mit Respekt vor dem Menschen ausser in Ausnahmesituationen wie völlige Panik, Schmerzen,... nicht macht. Auch nicht ggü ranghöheren Pferden. Auch, dass er danach nochmal auf dich zu gebockt kommt, zeugt nicht gerade von Respekt dir ggü.

Gefährlich, was das Ross da treibt - hast Glück gehabt, dass er dich nicht wirklich verletzt hat. Und wenn mal jmd anderer die Pferde holt, sollte der dringend vorgewarnt werden. Arbeite - am besten mit einem Trainer - an den Manieren des Youngster, vor allem klären, wer bei euch das Sagen hat. Er muss lernen, Kräftemessen mit Pferden ist ok - mit Menschen nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin