Jährlingshengst übernehmen?

9 Antworten

In deiner Situation klingt das durchaus nach einer guten Lösung für dich und für das Pferd.

Ich persönlich würde das niemals machen. Hab meinen damals 20-jährig übernommen und bin auch für verrückt erklärt worden. Aber meine Gegebenheiten sind ganz anders als bei dir.

Wenn du das wirklich machst dann wünsch ich dir viel Glück mit dem kleinen.

Tönt doch alles Top. Mach es.

Aber alleine würde ich dir nicht raten ihn auszubilden. Da es deiner ist, fehlt ev. Objektivität und man kann halt schon ein paar Dinge falsch machen. Versuche alles richtig zu machen und nimm dir gute Trainer zur Hand, zumal du es dir leisten kannst. Aber gib ihn nicht weg, ist meist eine Hauruck Geschichte.

Das und der Kleine werden dir einen richtigen Knowhow Schub geben....

Viel Spass.

P.S. Ich habs auch gemacht unter schlechteren Bedingungen und es war etwas vom schönsten und wertvollsten, dass ich jeh gemacht habe.

Ja, wenn du fachlich qualifizierte Hilfe dabei hast und nicht alleine am Jungpferd "bastelst" und dir das zutraust, dann kann das klappen. Natürlich ist es toll, ein Jungpferd auszubilden, heranwachsen zu sehen, die Entwicklung zu begleiten. Aber es muss halt auch klar sein, dass ein junger Hüpfer - auch ein Quarter - mal den ein oder anderen Blödsinn im Kopf hat und es noch Jahre dauert, bis du hier ein vernünftiges, gelassenes Reitpferd hast. Das kostet erst mal Zeit und Geld und sein kann ja immer was... Zuerst gehört der Kerlchen die nächsten 1,5 - 2 J. erstmal unter Gleichaltrige in eine Aufzuchtherde. Dann kann man langsam mit der Ausbildung am Boden beginnen. Eingeritten sollte ein Quarter frühestens als 4 - 5j. werden, vorher bitte nicht!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

WesternWind 
Beitragsersteller
 11.03.2020, 11:32

Vor dem 5 Lebensjahr würde ich mit dem anreiten eh nicht anfangen, da Wachstumsfugen erst zw. 6 und 7 Jahren geschlossen sind...
Klar hat ein junger Kerl mal Blödsinn im Kopf und das ist auch absolut okay und verständlich, den Blödsinn hab ich heute als fast 30 Jährige noch im Kopf und auch das ist gut so.
Wir haben gleichaltrige, bzw. Pferde in ähnlichen Altersklassen am Hof. Ich halte allerdings nichts davon, das Pferd jetzt komplett über 1-2 Jahre brach auf der Koppel stehen zu lassen.
Koppel klar - aber auch alle paar Tage zusammen ein bisschen üben - damit das Fohlen ABC und später das Jungpferd ABC sich in aller Ruhe festigen kann.
Auch gemeinsame Spaziergänge mit anderen Youngsters oder auch mal alleine damit das Vertrauen zu mir und zu ihm wächst.
Und auch damit die eigene Balance durch unterschiedliche Untergründe ausreifen kann, er Neues kennen lernt, etc.

0
Hjalti  11.03.2020, 11:39
@WesternWind

Das wichtigste in dem Alter ist der Kontakt mit Artgenossen um ein vernünftiges Sozialverhalten zu erlernen. Du lässt das Pferd mit genug Zeit in der Aufzuchtherde nicht brach liegen, das ist ein großer Irrtum. Sondern ermöglichst ihm, sich vernünftig zu entwickeln.

Ab u. an mal Fohlen ABC ist ok, aber kein Muss. Aber es ist überhaupt nicht nötig, mit so einem jungen Pferd bereits zu spazieren o. ä. Oft sind sie dadurch erst recht verunsichert, es reicht völlig, wenn man damit anfängt, wenn sie etwas älter sind. Soviel neues braucht es in dem Alter nicht, da es recht schnell geht, das Pferd zu überfordern.

2
WesternWind 
Beitragsersteller
 11.03.2020, 11:42
@Hjalti

In der Gruppe mit anderen Pferden ist es durchaus sinnvoll, da sich der junge Kerl so das Verhalten anderer Pferde abschauen kann. Er wird dadurch lernen, dass es gut ist, wenn man sich am Menschen orientiert.

Wie gesagt gibt es bei uns eine Jungpferde-Herde. Der älteste ist ein 2,5 jährige Hengst, der Rest spielt so zw. 10 Monaten und 1,5 Jahren mit.

0

 

Einen Jährling zu kaufen ist trotz viel Hintergrundwissen über Elterntiere, Zucht etc ein Lotteriespiel. Man weiß nie wie sich das Tier entwickelt.

Dazu kommt noch dass du das Tier mal 2-3 Jahre durchfüttern musst ohne es wirklich reiten zu können. Bei Kosten von sagen wir 300 € im Monat sind das in 3 Jahren dann auch ca. 11.000 € was du da schon in das Fohlen investiert hast.

 Das Fohlen ABC wirst du evt ihm noch selbst beibringen können. Um ein Pferd aber einzureiten braucht man schon viel Erfahrung – die hast du wahrscheinlich nicht. Somit musst du das Pferd bereiten lassen – das kostet einiges. Ein Jungpferd gehört dann immer wieder Korrektur geritten – wenn man das nicht sebst kann kostet das wieder einiges. Bist du also bereit mal 20.000 € in das Pferd zu investieren und 2-3 Jahre zu warten, bis du es reiten kannst?

Du wirst ja daneben ja auch sicherlich reiten wollen. Also holst du dir selbst eine RB, nimmst noch Reitunterricht etc. Die Kosten musst du dann auch noch dazu rechnen…

Es ist schon toll sein Pferd aufwachsen zu sehen – aber es kostet ne Menge Geld und erfordert eine Menge Geduld. Wenn du das aufbringt und nicht unbedingt ein Turnierpferd willst (denn du weißt nicht ob das Fohlen als Erwachsenes Tier überhaupt das Potenzial für irgendwelche Turniererfolge mitbringt) kannst du es natürlich machen.


WesternWind 
Beitragsersteller
 11.03.2020, 13:23

Wie ich mehrfach schrieb: Am Geld scheitert es nicht. Als Informatiker habe ich eine top Anstellung und eine mehr als gute Bezahlung. Ich könnte mir auch 2 Pferde leisten, wenn ich das will.

Einreiten habe ich durchaus schon gemacht, nie alleine, da wir am Hof immer mehrere Trainer/ Leute sind. Aber ich war mit dabei.

Korrekturreiten mache ich aktuell bei Schulpferden aller Altersklassen und Ausbildungsstände, also auch da habe ich Erfahrung, ich komme aus dem Natural Horsemanship und kann auch hervorragend vom Boden aus gymnastizieren...

Und das ich ein Jungpferd die nächsten 3-5 Jahre nicht reiten kann, ist mir klar, aber Pferdehaltung ist deutlich mehr als "nur reiten"!

0

In DEINEM Fall - ja, ich würde es wagen.

Voraussetzung ist, dass du die Kosten nicht unterschätzt und dich sehr viel von deinem Trainer begleiten lässt. Aber die Rahmenbedingungen scheinen wirklich gut zu sein.


WesternWind 
Beitragsersteller
 11.03.2020, 10:12

Danke! Da ich ziemlich gut verdiene und einen Chef habe, der selbst Pferde hat, habe ich die finanziellen Mittel und auch sein Verständnis, wenn ich zB mal früher aus dem Büro muss wegen dem Knirps.

2